Ihr wart auf dem Weg in die Tiefgarage zum Auto.
"Darf ich fahren?", bei deinen glänzenden Augen, muss er einfach ja sagen.
"Sag mal, spinnst du?"
Okay, vielleicht doch nicht, aber einen Versuch war es wert. Bockig schmollend, gingst du ein paar Meter hinter Kai, der Chrono einen Autoschlüssel zu geworfen hatte.
Während Chrono sich ans Steuer setzte, huschten Kai und du auf die Rückbank des schwarzen Bentleys. Wohin ihr fahren wolltet, war dir nicht ganz klar, aber Kai schien schon seit Heute Morgen ziemlich gereizt, weswegen du dich dazu entschiedst einfach abzuwarten.
Da die Musik die momentan im Radio zu hören war, Kai noch mehr auf die Palme brachte, gab Chrono dir sein Handy, damit du für die Musik zuständig sein kannst. Für Kai kamen sowieso nur diese alten Schinken in Frage, auch wenn du mittlerweile auch selbst kaum was anderes hörtest, nachdem du Kai deine ganzen Playlists für jede Musikrichtung gezeigt hattest und er beinahe den Glauben an die Menschheit komplett verloren hatte.
Er gibt dir sein Handy.
Der Rest der Fahrt verlief sehr ruhig, keiner sprach miteinander, es lief nur die Musik im Hintergrund, während ihr über sämtliche Landstraßen fuhrt.
Allerdings war Kai so nervös, wie du ihn noch nie zuvor erlebt hattest. Er zappelte seit geschlagenen 15 Minuten ununterbrochen mit seinem Bein, was ihm scheinbar selbst erst auffiel, als du deine Hand auf sein Bein legtest und ihn besorgt ansahst.
"Alles in Ordnung?"
Er nickte, aber selbst Chrono blieb es nicht aus, dass ihn etwas sehr bedrücken musste. Nachzuhaken hätte sicherlich seinen Tod verursacht.
Die Stille die sich trotz der laufenden Musik in diesem Auto breit machte, war für jeden von euch unfassbar bedrückend, also versuchtest du vorsichtig, diese Stille zu brechen.
"Hey, ähm.. das mag vielleicht jetzt aus heiterem Himmel scheinen, aber.."
Wähle deine Worte mit Bedacht Y/N.
"Mit wem wolltest du dich damals Treffen, bei dieser Veranstaltung, der nicht gekommen ist?"
Er sah dich nicht so an, als würde er dich jede Sekunde umbringen wollen. Schon mal etwas.
"Jemand wichtiges."
"So wichtig, dass man keinen Namen nennt? "
"Unwichtig, er war nicht da. Punkt."
Damit war euer Gespräch also wieder beendet, klar und deutlich.
Jetzt halt bloß die Klappe.
Ein Glück, hatte diese Fahrt nach 35 Minuten endlich ein Ende. Zumindest für Kai und dich. Und das in Mitten in der Innenstadt.
Auch jetzt, hattest du keine Idee, was euch hier her führen sollte. Kai war nicht gerade jemand, der gerne mal einfach shoppen gehen würde.
Allerdings schien es, als würdet ihr genau das jetzt tun. Durch die Straßen schlendern und euch sämtliche Schaufenster genauer anschauen und zu diskutieren, warum er sowas niemals bräuchte und du ihm versuchst zu erklären, dass jedes dieser Teile dein Leben um ein vielfaches erleichtern würde.
"Das ist Scheußlich."
"Das ist schön!"
Die Rede war von einem niedlichem, jedoch vielleicht ein wenig kurzem Sommerkleid. Gut, es war kein Sommer, aber du hättest es gebraucht.
Ihr wurdet aus eurer Diskussion gerissen, als die Menschen um euch einen riesen Abstand nahmen. Gegenüber von euch, am anderen Ende des Fußgängerweges, stand Endeavor.
Du hattest noch nicht wirklich realisiert, dass es darum ging, dich aus den Händen des neben dir stehenden Schurken zu befreien.
Als dein Herz anfing zu schlagen, als würde es dir jede Sekunde aus der Brust springen, sahst du zu Kai hoch. Du hattest erwartet, dass es wieder einen Kampf geben würde, oder er versuchen würde, mit dir zu fliehen, aber nicht das, was er als nächstes tun würde.
"Da bist du ja endlich. Nicht gerade gute Arbeit für euch Pro-Heroes uns jetzt erst zu entdecken, findet ihr nicht?"
Ihr? Du hattest nur Endeavor dort stehen sehen, wer war also jetzt ihr?
Es sollte kein anderer sein als dein..
Dad?
Jetzt war auch endlich der Zeitpunkt erreicht, an dem dich deine ganzen verdrängten Gefühle wieder einholten. Der Moment, in dem dir klar wurde, was du hier eigentlich tust und mit wem du dich die letzten Wochen zufrieden abgegeben hattest.
Du sahst wieder zu Kai auf. Du wusstest nicht mehr, was du fühlen solltest. Solltest du jetzt wieder Angst vor ihm haben? Würde er dir wirklich weh tun, wenn es darauf ankommt?
Wovon redest du da eigentlich?! Er hat dir das angetan. Er hat dich zu einem Experiment gemacht.
Aber er hat dir nicht mehr weh getan. Nachdem du fast gestorben bist, hat er dich gerettet.
Nimmst du ihn jetzt in Schutz?!
Nein, aber er..
Du wurdest aus deinen Gedanken gerissen. Von niemand anderem als deinem Dad selbst, der einen Schritt auf euch zu ging.
"Y/N."
Du sahst ihn wieder an. Dein Blick sprach Bände, du wusstest nicht was du tun sollst.
Willst du ihn da jetzt so stehen lassen?!
Gerade als du dich in seine Richtung bewegen wolltest..
"Bleib stehen!"
Er hatte diesen Ton nie an dir angewendet. Der Ton, der dich alles machen ließ, was er verlangte. Mit dem er Besitz über dich nahm. Einschüchternd und Bestimmend, anders konntest du ihn nicht beschreiben.
Dir war schlagartig kotzübel geworden. Er würde dir also sicher, wenn es Hart auf Hart kommt, weh tun.
Aber du hattest keine Wahl mehr.
Er hatte dir nie eine Wahl gelassen.
Er hat lediglich beobachtet, wie du dich verhältst.
Du konntest dich nicht bewegen. So sehr du nichts lieber wolltest, als zu deinem Dad zu laufen, du konntest es nicht. Eine Träne rollte dir über das Gesicht.
Du wolltest, dass sie dich da raus holen.
Du wolltest zu deinen Freunden und zu deinem Dad.
Du wolltest wieder nach Hause.
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Decisions
FanfictionBegleite Y/N durch ihre schönsten aber auch ihre schwersten Zeiten ihres Lebens. - 18 + - wird viel Lemon enthalten