Mistaken (Larry Stylinson)

Kapitel 25: Meet me in the hallway

Harry pov.

Abwesend klatsche ich die Band ab, als ich von der Bühne sprinte und sehe mich nach Louis um.
Hoffentlich war diese Idee nicht zu extrem.
Mein ganzer Körper steht unter Spannung, das Adrenalin von der Bühne und meine Gefühle für Louis kommen zusammen und lassen mich innerlich herumhüpfen wie ein Eichhörnchen nach drei Tassen Kaffee zu viel.

„Harry?", fragt Sarah und schnippt mir mit Daumen und Zeigefinger gegen die Stirn.
„Aua.", sage ich ohne zu ihr herunterzusehen und suche stattdessen im Aftershowgewusel hinter der Bühne nach einem blauen Augen und zerzausten Haaren.
Meine Suche ist erfolglos. 

Etwas zu spät bemerke ich wie alle um mich herum mich anstarren.
„Weiß jemand wo Louis ist?", frage ich in die Runde, doch niemand scheint ihn gesehen zu haben. Alle sind in Feierlaune und wollen irgendetwas von mir hören.

Ich seufze und stammele ein leises „Heute war gut...", doch Sarah unterbricht mich mit einem genervten Blick.

„Ach du meine Güte. Jetzt geh ihn schon suchen. Das hier ist zu qualvoll mitanzusehen.", stöhnt sie dann, doch ich sehe wie ihre Lippen sich zu einem Grinsen verziehen.
Zögernd sehe ich mich zu den anderen um.
„Aber es ist die letzte Show..."
„Jetzt geh schon, du Idiot.", lacht sie und gibt mir einen Klaps auf den Hinterkopf.
Ein drittes Mal lasse ich es mir nicht sagen.

Ohne Vorwarnung renne ich los.
Zwischen eng beieinander stehenden Personen hindurch, die die gelungene Tour feiern.
Ich habe noch nicht einmal meinen Mikroport abgegeben. Aber irgendwie ist heute alles anders. Vielleicht weil es der letzte Tag der Tour war und ich einfach nur emotional durch bin. Vielleicht auch weil ich mich getraut habe den Fans so viele Hinweise zu geben. Ich habe absolut keine Ahnung.
Ich weiß nur das ich gerade bei Louis sein will.
Und nirgendwo sonst.

Die Leute auf meinem Weg gratulieren mir, doch die Worte prasseln wie Sommerregen an mir ab. Meine Turnschuhe quietschen unangenehm auf den glänzenden Laminat.
Ich renne um die Ecke eines überfüllten Ganges.

Und dann sehe ich ihn endlich. Zwischen den feiernden Menschen sieht Louis ein wenig verloren aus, als würde er nicht richtig dazugehören. Eine Seite von ihm die ich schon immer faszinierend fand. Wenn man dachte schon alle Seiten an ihm zu kennen war da doch immer wieder diese nachdenkliche, geheimnisvolle Art.

Einen Wimpernschlag später bin ich bei ihm angekommen und halte mit quietschenden Sohlen und außer Atem vor ihm an. Aus seinen Gedanken gerissen blickt er auf und sofort schießen seine Mundwinkel in die Höhe.

„Zu viel?",frage ich mit einem entschuldigenden Grinsen in Anspielung auf das Konzert.
Ich sehe wie er schon zu einer sarkastischen Antwort ansetzt, doch dann treffen sich unsere Blicke und er schüttelt leicht den Kopf.

„Kein bisschen.", murmelt er leise und sein wunderschönes Lächeln wird noch breiter, als ich noch einen kleinen Schritt näher trete.
„Du bist trotzdem ein Idiot.", sagt er dann und sein Blick huscht kurz zu meinen Lippen.
Seine blauen Augen funkeln.

Mein „Vielleicht.", ist fast nur noch ein Wispern, als ich meine Hände in seinen Nacken lege und mich zu ihm herunterbeuge um ihn zu küssen.
Unsere Lippen bewegen sich sanft und fast synchron aufeinander und Louis legt seine Hände leicht an meine Hüften. Sofort beginnt meine Haut zu brennen und das Kribbeln in meinem Bauch erreicht ein neues Level von extrem.
Um uns herum sind überall Leute, doch es könnte mir nicht egaler sein.
Ich glaube in diesem Moment könnte die Welt untergehen und ich würde ihn trotzdem mit Louis teilen.

Ich frage mich ob es normal ist so starke Gefühle für jemanden zu empfinden.
Oder ob es so gesund für mich ist.
Was, wenn Louis mich wieder verlässt? Was, wenn ich ihn wieder verlieren würde?
Tief in meinem Inneren weiß ich, das ich ihn nicht noch einmal verlieren kann. Es ist zu spät um mich herumzudrehen und vor meinen Gefühlen wegzulaufen. Es macht mir Angst.
Aber irgendwie fühlt es sich auch an als hätte ich das erste Mal in meinem Leben etwas Bedeutsames.
Etwas Reales.