Kapitel 26: Miss you

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Louis pov.

Die Nachtluft ist kühl und riecht nach Abgasen als Harry und ich langsam hinter den anderen hinterher schlendern.
Vor uns gehen Sarah und ihr Mann Mitch, die sich angeregt mit Niall unterhalten. Ein paar Leute aus der Band laufen hinter uns, doch die meisten sind bereits vorgegangen.
Wir wollen in irgendeinen Club in der Stadt gehen, in der Hoffnung das wir einige Stunden einfach feiern können bis die Adresse geleaked wird und wir von Fans überrannt werden.

Ich lege den Kopf in den Nacken und sehe hoch zum von Wolken verdeckten Himmel.
Mein Atem gefriert in der kalten Luft.

Etwas streift leicht meinen Handrücken.
Harry hat eine Hand aus der Tasche seiner dicken Winterjacke genommen, sodass unsere kleinen Finger sich zögerlich berühren.
Er lächelt leise zu mir herunter und ich verschränke unsere Finger miteinander. Sofort wird mir etwas wärmer.

In angenehmer Stille gehen wir nebeneinander her und lauschen den aufgeregten Stimmen der anderen und den leisen Stadtgeräuschen.
Hand in Hand fallen Harry und ich etwas zurück.

Die Atmosphäre ist so angenehm und still, das ich den Club eigentlich nicht betreten will.
Ich will einfach weiter händchenhaltend durch die Stadt laufen als wären wir ein völlig gewöhnliches Paar, das keine Sorgen und Probleme wie wir hat.
Keine Fans, keine Leute die uns hassen, niemanden der uns überhaupt kennt.

Es ist nicht so, als würde ich etwas bereuen, aber manchmal muss ich einfach darüber nachdenken was gewesen wäre, wenn ich einfach nicht beim X-Faktor aufgetaucht wäre.

Vielleicht hätte ich eine Grippe gehabt oder etwas ähnliches und wäre einfach zu Hause geblieben. Ich hätte mein normales Leben weitergelebt hätte vielleicht irgendwann Harry in einer kleinen Bäckerei getroffen.

Andererseits hätte ich ihn ohne all das vielleicht nie getroffen.

Doch ich mag den Gedanken an das Leben, das wir hätten haben können.
Irgendwann hätte ich den Mut aufgebracht ihn nach einen Date zu fragen und wir wären in irgendein furchtbar schlechtes Restaurant gegangen, aus dem wir nach zehn Minuten wegen des unfreundliches Services abgehauen wären.

Bevor ich die Geschichte in meinem Kopf weiterspinnen kann sieht Harry mich vom der Seite an. „Woran denkst du?", fragt er und durchbricht damit die angenehme Stille zwischen uns.
„Darüber, dass ich dich in jedem Universum finden würde."
Harrys Wangen röten sich leicht und er drückt meine Hand.

„Darf ich dir was sagen?", fragt er leise und sieht mich an.
„Nein.", sage ich so ernst ich kann und kichere über seinen Gesichtsausdruck.
„Ich habe dauernd darüber nachgedacht. Wie es wäre wenn wir uns anders als so begegnet wären. Verdammt, ich habe mir sogar ein paar dämliche Fanfictions über uns reingezogen."
Ich fange an aus vollem Hals zu lachen, obwohl ich eigentlich ziemlich gerührt bin. Das ist zwar gruselig, aber irgendwie auch süß.

„Diese another Universe Teile, die in neunundneunzig Prozent der Fälle sweet creature heißen?", frage ich immer noch lachend und bleibe stehen.
Harry sieht feixend zu mir herunter und zwinkert. Verdammt. Ich habe mich verraten.
„Die Frage ist natürlich, woher du das weißt."
Meine Wangen röten sich ebenfalls. „Es war nur ein einziges Mal!", sage ich lachend und sehe ihn dann schuldbewusst an. „Oder zwei Mal. Oder so."
Harrys Grinsen wird noch breiter und er sieht mich mit hochgezogenen Brauen an.

„Fuck. Okay. Punkt für dich.", fluche ich, obwohl es mir eigentlich herzlich egal ist.
Sein schadenfrohes Grinsen ignoriere ich gekonnt und nehme stattdessen wieder seine Hand, um ihn hinter den anderen her zu ziehen.

Eine Weile später sehen wir den Club hinter einer Straßenecke auftauchen.
An der Ecke stehen einige Typen in unserem Alter.
Sie lachen und rauchen, bei ihnen stehen einige Kästen Bier.
Ihre Gespräche verstummen, als sie Harry und mich kommen sehen. Ich versuche ihre Blicke zu ignorieren, doch sie sind so stechend das ich sie förmlich auf mir spüre.

Mistaken (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt