Kapitel 49: Home

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Harry pov.

Ich sehe mich selbst im Spiegel an, drehe meinen Kopf hin und her und versuche herauszufinden, wie man gleichzeitig eine Frisur retten und seine Nerven beruhigen kann. Ich ziehe an dem Haargummi in meinen Locken und der Messybun auf meinem Kopf löst sich vollständig auf.

Stirnrunzelnd ziehe ich an einer langen Strähne und wuschele einmal durch die braune Mähne, doch nichts scheint zu helfen. Seufzend gebe ich es auf, drehe den Wasserhahn auf, spritze mir Wasser ins Gesicht und knöpfe den obersten Knopf meines weißen Hemdes auf, um wieder freier atmen zu können. Ein leises Klopfen an der Tür lässt mich zusammenzucken.

„Harry?", fragt eine Stimme durch das Holz und ich atme erleichtert auf.
Zayn.
„Ist alles okay?", fragt er, als ich nicht antworte.
„Keine Ahnung?" frage ich leise und meine Stimme hört sich kläglicher an als beabsichtigt. 
„Kann ich reinkommen?"
Ich antworte nicht, schließe aber die Tür auf und lasse den Schwarzhaarigen in den kleinen Raum.
„Hey, Mann.", sagt er leise und schließt mich sofort in den Arm.

Dann tritt er einen Schritt zurück und mustert mich einmal von oben bis unten. 
Sein Blick fällt auf meine Haare und meinen verzweifelten Gesichtsausdruck und sofort breitet sich ein gutmütiges Grinsen auf seinem Gesicht aus.
„Okay. Habe ich recht mit der Annahme, dass deine kleine Pre-Hochzeitskrise eigentlich nur deinen Haaren und vielleicht ein bisschen Lampenfieber zu verschulden ist?"

Zögerlich sehe ich ihn an, lasse mich von seinem Grinsen anstecken und nicke schließlich verlegen.
„Ich bin viel zu dramatisch, oder?", lache ich leise und Zayn zieht die Augenbrauen hoch.
„Du? Dramatisch? Niemals!"
Ein Gewicht hebt sich von meiner Brust, als ich mein eigenes, unbeschwertes Lachen höre.
Ungefragt verwuschelt Zayn meine Haare, sodass sie mir wieder locker in die Stirn fallen.
Ich drehe mich kurz zum Spiegel und starre meine zerstörte Frisur an, die sofort wieder viel besser aussieht.

An jedem anderen Tag hätte Zayn sarkastisch gegrinst und ich die Augen verdreht, doch heute scheint alles ein bisschen ernsthafter zu sein. Als wäre das hier das Ende einer Geschichte, auf das wir alle lange gewartet haben und das keiner von uns zerstören will. Ich drehe den Kopf wieder zu Zayn, der mir fest in die Augen blickt.

„Du weißt dass alles gut wird?", fragt er und ich nicke, wenn auch etwas zögerlich.
Die Angst, dass irgendetwas auf absurde Weise schieflaufen könnte scheint wie fest in meinem Kopf verankert.
„Das hier ist dein verdammtes Happy End, und wenn es irgendjemand verdient hat, dann ihr beide. Ihr liebt euch, verdammt. Ihr wisst es, wir wissen es, die Welt weiß es. Also genieß es gefälligst."
Die Worte lassen eine beruhigende Wärme in meiner Brust aufsteigen.
Ein erneuten Klopfen lässt uns beide aufschrecken und unterbricht den Moment.

„Harry?", fragt eine vertraute Stimme, die ich unter tausenden wiederkennen würde, leise und sofort kribbelt es in meinem Bauch.
Zayn beginnt breit zu grinsen und macht einen Schritt in Richtung Tür.
„Genieß. Es. Gefälligst.", formt er mit den Lippen, bevor er sie einen spaltbreit öffnet und wieder hinaus in den Flur schlüpft, nicht ohne mir vorher einen vieldeutigen Blick zuzuwerfen.

„Lou?", frage ich und grinse automatisch, als seine Stimme wieder ertönt.
„Wäre es ein Verbrechen, jetzt diese Tür zu öffnen?"
Ich muss lachen und setze mich mit dem Rücken an das dünne Holz, dass uns trennt.
„Jap. Ich bin sehr traditionell, okay?", sage ich und höre, wie er auf der anderen Seite ebenfalls leise kichert.

„Zayn ist ein absoluter Lebensretter.", erkläre ich die Situation mit Zayn und spüre ihn förmlich die Augen verdrehen.
„Lass mich raten, deine Haare?", fragt er mit einem liebevollen Seufzen und ich nicke, bis mir einfällt, dass er mein Gesicht nicht sehen kann.

Mistaken (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt