Kapitel 4

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~Blick in die Vergangenheit~


Dunkel, hell, dunkel, hell, dunkel, hell, dunkel, dunkel...

Meine Augenlider flatterten, blieben aber dann doch zu. Jeder einzelne Knochen tat mir weh. Ich betone auf JEDER!

Kurz schlug ich die Augen auf, nur um festzustellen das sich alles drehte.

Rasch kniff ich sie wieder zu.

"Mika?" Eine weit entfernte Stimme sprach meinen Namen. Immer wieder. "Mika? Mika? Bist du wach? Sag doch etwas!"

Die Stimme kam näher und wurde deutlicher.

Es war Mom.

Wieder öffnete ich meine Augen. Diesmal drehte sich die Welt nicht mehr. Ich atmete schwerfällig ein und aus. Dann sah ich mich um. Ich lag noch immer auf der Versammlungslichtung, über mir stand Mom und um uns herum das Rudel. Der Mond stand noch hoch. Also sollte es noch mitten in der Nacht sein.

"Sie hat die Augen aufgemacht!", brüllte in diesem Moment Jessi. Erschrocken drehte ich meinen Kopf in ihre Richtung wobei ich schmerzhaft stöhnen musste. Meine Halsmuskeln. Shit.

Ein schöner hellbrauner Wolf mit braunen Augen und mehreren weißen Abzeichen kam auf mich zu. Er sah mich an.

Plötzlich fing ich unkontrolliert zu zittern an.

"Hey. Ganz ruhig", meinte der Wolf. Es war eine Sie. Umso näher sie trat umso mehr erhöhte sich mein Puls und ich zitterte immer mehr. Schließlich, als sie nur noch etwa einen Meter von mir entfernt stand, sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf, mit geweiteten Augen wich ich zurück.

Erst jetzt viel mir etwas merkwürdiges auf. Ich lief auf vier Pfoten...Bitte was?!

Erschrocken sprang ich vor meinen Pfoten zurück,  was natürlich nicht ganz aufging da sie ja 'mitsprangen'

Ängstlich drehte ich meinem Kopf, nur um einen schwarzen Pelz mit grau-silbernen Verschnörkelungen und einem Schweif zu sehen.

Ich jaulte kurz auf. Jaulen?

Wie ein verrückt gewordener Hund, was ich ja auch zu Hälfte war,  drehte ich mich um mich selbst. Ein räuspern weckte mich aus meinen wunderbaren Drehkünsten.

Der hellbraune Wolf von vorhin kam wieder näher. Ich fing an zu winseln. Langsam bekam ich Angst vor mir selber. Warum tat ich das?

Etwas selbstbewusster richtete ich mich wieder auf um gleich wieder auf dem Rücken zu liegen. Nach einigem Hin und Her von meinem Körper blieb ich schließlich auf dem Bauch liegen. Krabbelte aber immer weiter zurück, wenn der hellbraune Wolf auf mich zukam.

Aber, wie sollte es auch anders sein, knallte ich gegen einen Baum. Erschrocken machte ich einen Satz nach vorne und prallte fast mit dem hellbraunen Wolf zusammen. Blitzschnell sprang ich wieder zurück, knallte aber wieder gegen den Baum.

Ich knurrte wütend.

"Es ist alles gut...alles gut...wir tun dir nichts...es ist alles in Ordnung", murmelte dir hellbraune Wölfin und irgendwie beruhigte mich der Ton in ihrer Stimme. Mein erhöhter Puls senkte sich, ich zitterte nicht mehr und atmete gleichmäßig. Er jetzt merkte ich das ich alles schärfer sah. Ich hörte jedes einzelne Geräusch, vernahm einige Vibrationen vom Boden. Mein Geruchssinn hatte sich verstärkt.

Vorsichtig trat die Hellbraune näher. Ich sog kurz die Luft scharf ein, blieb aber ruhig.

Schließlich stand die Wölfin neben mir. "Hier trink das", meinte sie leise. Sie überreichte mir einen kleinen Beutel mit Flüssigkeit, den sie gerade sozusagen aus der Luft geangelt hatte... Wo hatte sie denn so plötzlich her?

Werwolfherz- Alpha eines RudelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt