~Mein Wolf nervt~
So grün und schön seine Augen auch waren und wie sehr mein Wolf zu ihm wollte, ich durfte nicht. Er war nicht aus meinem Rudel. Schwer schluckend sah ich weg, zu Mom. Das aber erwies sich als keine weise Entscheidung.
Sie starrte nämlich die Augen im Gebüsch an und folgten ihrem Blick zu mir.
"I...ich...",stotterte ich los. Moms Augen verengten sich. "Wer. Ist. Das?", fragte sie bedrohlich und betonte jedes einzelnes Wort. "I-ich weiß e-es nicht" Verzweifelt blickte ich zu den Augen. "Dafür das du es nicht weißt, weiß er aber zu gut wer du bist", knurrte sie. Ich weiß, dass ich nichts weiß. Ertönte plötzlich eine Stimme in meinem Kopf. Hä? Was wird das jetzt? Kennst du Sokrates etwa nicht? Wieder die Stimme. Wer oder was bist du?, fragte ich mich selbst im Kopf. Wie das klingt. Ich frage mich selbst etwas. Haha. Ich bin ja auch so lustig. I'm you, kam die Antwort. Was meinst du jetzt damit? Das ich mit mir selbst spreche? Nö. Was dann? Langsam war ich echt genervt. "MIKA" Ich schreckte aus meinen Gedanken. Irritiert blickte ich mich um. "Was?" Mom stand jetzt unmittelbar vor mir. "Wer ist das?", brüllte sie schon fast. Ich zuckte zurück. In diesem Moment sprang der Wolf aus dem Gebüsch. Mit nur einigen Sprüngen war er vor mir und stellte sich schützend vor mich. WTF. Hat der Probleme? "Verschwinde", knurrte ich ihn nun an. "Nein" Er sah mich an. Diese Augen. Wieder war ich in ihnen verloren. Nein, nein, nein! Nicht schon wieder! Mit großer Mühe bewegte ich mich rückwärts von ihm weg. Währenddessen sah ich Mom, dessen Nackenhaare sich aufgestellt hatten. "Du hast hier nichts zu suchen!", knurrte sie ihn nun boshaft an. Er drehte den Kopf. "Ich habe hier wohl was zu suchen", gab er zurück. "Was denn?" "Sie" Damit drehte er sich zu mir. "Komm mit mir" "Eh...was?", fragte ich unwissend. Er schien zu schmunzeln. Langsam trat er näher. Mein Wolf wollte nicht zurückweichen, aber ich wollte es schon. Zögernd machte ich einen Schritt nach hinten. "Dein Wolf will zu mir. Gib es zu", meinte er. Er trat noch näher und schmiegte sich dann an mich. Das Rudel schnappte nach Luft. Mich durchfuhr ein Schauer. Schmetterlinge tobten durch meinen Bauch. Meine volle Aufmerksamkeit galt dem wunderschönen Wolf der vo-...warte! Wunderschön! Mika! Erschrocken wich ich zurück. Dieser...Wolf hatte eine große Auswirkung auf mich. Um ehrlich zu sein eine zu große. Ich hörte wie das Rudel ausatmete und sah gleichzeitig den verwirrten Gesichtsausdruck des Rotbraunen. Plötzlich verschwamm meine Sicht. Das war mir echt zu viel. Ich schwankte. Unsicher torkelte ich auf Jessi zu. Meine Beine gaben nach und ehe ich mich versah versank ich in einem tiefen schwarz-mal wieder.Ein lautes Poltern riss mich aus meinem Schlaf. Ich rieb mir müde die Augen und blinzelte einpaar Mal. Verschlafen schlug ich meine Bettdecke zurück und stieg aus dem Bett. Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir das bereits die Sonne schien und ein Blick auf meinen Wecker bestätigte mir das es bereits nach elf Uhr war. So lange schlief ich normalerweise nicht. Ich rieb mir die Schläfen. Was war gestern nochmal passiert? Angestrengt versuchte ich mich zu erinnern. Da war doch...genau! Ich habe mich verwandelt, einen fremden Wolf kennengelernt, mit ihm geschmust und danach...hm. Was war bloß passiert? Ich schüttelte mich. Vielleicht sollte ich erstmal duschen. Gesagt getan. Rasch suchte ich mir Kleidung und huschte ins Bad. Dort duschte ich mich ausgiebig. Das warme Wasser prasselte wohlig auf mich herab. Ich genoß es. Entspannt stieg ich aus der Dusche, trocknete mich ab und zog mir eine Jogginghose und ein lockeres Top an. Meine Haare ließ ich offen und lief so nach unten in die Küche. Ich hörte schon Stimmen und öffnete die Tür. Vorsichtig trat ich ein. Sofort blickte jeder zu mir der in der Küche anwesend war. "Eh...", brachte ich nur raus. Denn in der Küche saßen nicht nur Mom, Jessi und Alex. Es saßen noch andere da. Auch dieser Mann von gestern. Ingesamt waren etwa sechs Leute in der Küche. Ich bereute es, ungeschminkt runter gekommen zu sein. "Hey", sagte ich ehe ich mich umdrehte und in mein Zimmer stürmte. Wie eine verrückte suchte ich meine Schminksachen zusammen. Schnell brachte ich mein müdes Gesicht in Ordnung, zog mir eine knielange Hose und ein weißes shirt an und lief wieder runter. Schief lächelnd betrat ich die Küche und setzte mich auf einen freien Stuhl. Es war vollkommen ruhig im Raum. Das beunruhigte mich und ich griff unsicher zu einem Brötchen. Das einzige Geräusch im Raum war das aufschneiden meines Brötchens. "Eh...ist was?", fragte ich und blickte auf. Jeder sah mich an. Ich räusperte mich unsicher. Hatte ich was verpasst? Na hör mal, du weißt nicht mehr was gestern Nacht passiert ist; klar hast du was verpasst, höhnte etwas in mir. Höhnte? In mir? Ich glaube ich werde verrückt. Das glaube ich auch. Ok, einfach nicht beachten...Ich schüttelte meinen Kopf.
Mom seufzte. "Wie viel weißt du noch?", fragte sie schließlich. Wieviel? Ich überlegte. "Al-...fast alles?" Es klang eher wie eine Frage. "Wo hört deine Erinnerung auf?", fragte der Mann nun, ziemlich auf den Punkt kommend. "Ohm...ich bin umgekippt?" Wieder eher eine Frage.
Der Mann brummte nur.
"Nachdem du umgekippt bist...naja...da kam dieser fremde Wolf zu dir und wollte dich...mitnehmen. Du warst vollkommen weg das du gar nicht bemerkt hast wie er dich durch den Wald geschleppt hat. Aber wir konnten dich zurück...holen. Und bis jetzt hast du nur geschlafen.", erzählte mir eine Frau, mit wunderschönen blonden Haaren und blauen Augen, etwas stockend. "Hm...und Sie sind?" Ich hatte diese Frau noch nie gesehen...
Grinsend blickte sie mich an. "Brauner Regen", war ihre Antwort. "Brauner Regen?" Erstaunt blickte ich sie an. Diese nickte nur. "Und...wie heißt du? Also in...Menschenform?" Unsicher sah ich zu ihr.
"Bertrude" Sie lächelte mir zu. "Bertrude?!", sagte ich vollkommen entsetzt.
Bertrude lachte plötzlich laut auf. "Kleiner Scherz. Lumina", brach sie zwischen Lachsalven hervor. Die Tischgemeinschaft lachte mit, nur ich starrte verwirrt herum. Wie hieß die jetzt? "Mein Name ist Lumina", sprach Lumina, nachdem sie sich beruhigt hatte.
"Lumina...Licht?", kam mir über sie Lippen.
Sie nickte anerkennend.
"Du kannst also Latein?"
Schüchtern senkte ich meinen Kopf und starrte auf meine Hände. "Du brauchst nicht auf deine Hände zu starren. Kopf hoch und lächeln. Wir kennen dich hier alle", lachte Lumina. Genau dasselbe fragte ich mich auch
Seid wann war ich den schüchtern?!
Seid gestern.
Wie bitte?
Und sogar noch höflich.
Hä?
Und unwissend...wo bin ich hier gefangen?
Warte...was?
Ich hörte noch ein brummen, dann war diese komische "Stimme" weg.
Erleichtert schlug ich die Augen auf die ich während des Gesprächs -wenn man es so nennen konnte- geschlossen hatte. Und jeder, nun wirklich jeder, blickte mich an.
Mein Blick wurde noch verwirrter und ich spürte das ich rot wurde. Was ist hier bloß los und was ist mit mir los?
"Ach. Das ist bei jedem so am Anfang", schmunzelte die andere Frau mit hellbraunen Haaren und dunklen Augen.
Ups. Das habe ich wohl laut ausgesprochen.
Die Frau nickt wieder.
Und das auch?!
Was ist nur los mit mir? Früher war mir das nicht passiert. Irritiert schüttelte ich den Kopf.
Da klingelte das Telefon. Die Erlösung. Ich sprang wie vom Blitz getroffen auf und sauste aus der Küche ins Wohnzimmer, um den Anruf anzunehmen.
"Ja?", fragte ich, nachdem ich abgehoben hatte.
"Mika! Du musst mir alles erzählen! Wie geht es dir? Wie war es? Wie siehst du aus?", plapperte meine beste Freundin sofort los, sodass ich lachen musste.
"Langsam langsam...weißt du ich komme zu dir rüber. Die, die hier bei uns sind, sind mir nicht ganz...naja...vertraut", flüsterte ich ins Telefon worauf aus der Küche von Lumina lachend ertönte: "Das haben wir gehört" Ich blickte mich um.
"Ok klar. Beeil dich!", rief Amy und legte auf.
Sofort lief ich zur Tür, streifte mir meine Schuhe über, schnappte mir Schlüssel und Handy das auf der Kommode lag-keine Ahnung wie es da hinkam- und rannte mit einem "Bis später" aus dem Haus.
Mit unermüdlicher Ausdauer, welche ich gar nicht von mir erwartet hätte, lief ich durch den wald-auf zwei beinen- und stellte, glaube ich, einen Weltrekord auf. Noch nicht mal erschöpft erreichte ich den Waldrand und ging nun in gemütlichen Tempo bis zu Amy's Haus. Dort klingelte ich auch. Kaum fünf Sekunden später riss Amy auch die Tür auf, schleifte mich rein und bugsierte mich sogleich in ihr Zimmer, damit ihre Mutter uns ja nicht in die Quere kam und uns vollredete.
Ich persönlich fand Amy's Mutter sehr nett. Sie war mir sehr sympathisch und eine tolle Person.
Amy setzte sich auf ihr Bett und ich mich daneben im Schneidersitz.
"Und?", war Amy's Begrüßung.
Ich lachte.
"Hallo. Ja mir geht es gut, danke der nachfrage"
Amy lachte mit, kurz darauf wurden wir beide wieder ernst und ich schilderte ihr alles was gestern passiert war. Immer wieder quietschte Amy an spannenden stellen auf, nahm mich bei traurigen in den arm und hielt auch geschockt die Hand vor den Mund. Meine Erzählung endete bei dem heutigen Frühstück.
"Wow", brachte Amy heraus. Ich sah sie fragend an. "Du hast so viel erlebt!", bekam ich als Antwort und nickte darauf.
Da klopfte es auch an der Tür.
"Ja", rief Amy und die Tür wurde schwungvoll aufgedrückt. Amy's Mutter kam herein mit einem großen Tablet. "Ich dachte, dass ihr Hunger habt und habe euch eine Kleinigkeit mitgebracht.", trällerte sie und hielt uns die "Kleinigkeit" unter die Nase. Kleinigkeit. Ja klar.
Auf dem Tablet standen zwei große Gläser mit Orangensaft, Kekse, Brownies, Obststücke und Joghurt.
Das sah lecker aus. Gierig blickte ich auf die brownies. Amy's Mutter kannte uns sehr gut und konnte uns zu jeder Tageszeit einen passenden Snack servieren. Sie wusste genau was wir wann mögen. Das ist unglaublich, wie sie das schafft.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass Amy meine beste Freundin seit dem Kindergarten ist? Nein? Na dann habe ich es jetzt ja getan. Wir kennen uns schon Ewigkeiten. Und ihre Mom kannte mich auch schon lange...und meine Mutter übrigens auch. Sie hatte sich mit Amy's Mutter angefreundet. Wir vertrauten Amy's Familie.
Trotzdem wusste nur Amy von unserem Geheimnis.
Amy's Mutter stellte das Tablet vor uns und verschwand aus dem Zimmer.
Blitzschnell langten ich und Amy nach den brownies. Nachdem die weg waren kam der Rest.
Wohlig seufzte ich auf und lehnte mich an die Bettkante. "Das war lecker", sagte Amy und ich stimmte zu.
Wir unterhielten uns noch etwas über gestern abend bis Amy auf dem Thema Verwandlung kam.
"Könntest du dich vielleicht hier verwandeln?", fragte sie. Zögernd sah ich sie an. "Ich weiß nicht...ob ich darf und wenn dann lieber im Wald..."
Amy nickte und setzte ihren Bettelblick auf, der mich zum lachen brachte. "Na dann los", rief ich und wir liefen aus dem Haus, direkt in den Wald. "Zu unserem Vorsprung?", fragte Amy und ich nickte.Habe ich auch schon erwähnt das ich und Amy den Vorsprung am Gebirge zusammen entdeckt hatten? Wir beide gingen dort hin wenn wir einsam waren, etwas passiert war oder wir uns ein Geheimnis erzählen wollten.
Also liefen wir los.
Es war ein ziemlich weiter Weg. Nach einer dreiviertel Stunde kamen wir endlich an. Der Wind wehte durch meine Haare und dir Sonne prallte auf uns herab. Amy setzte sich auf einen der Steine, der ziemlich hoch gelegen war, und nickte mir zu. Ich nickte zurück und atmete tief durch.
Ich schloss die Augen und suchte meinen Wolf.
Da sah ich ihn auch schon und genau wie beim letzten mal preschte dieser wieder auf mich zu. Ich zitterte und ein kribbeln fuhr durch mich.
Nur Sekunden später war ich ein Wolf.
Ich nieste einmal kurz und schüttelte mich. Dann blickte ich hoch zu Amy.
Sie hatte vor staunen die Auge aufgerissen. "Wow", sagte sie. "Das war...krass. Einfach nur krass"
Ich schmunzelte. Amy sprang vom Stein herunter und kam näher. "Darf ich?", fragte sie und streckte die Hand aus. Ich nickte. Sie begann mich hinter den Ohren zu kraulen. Mhh...tat das gut.
"Das magst du, nicht wahr?", lachte Amy nur. Ich brummte nur. "Dein fell ist richtig weich! Das habe ich gar nicht erwartet", sprach Amy erstaunt weiter.
Ich brummte wieder. Dann stand ich auf. Ich musste mich wieder zurückverwandeln, bevor mich jemand sah!
Och nö. Jetzt schon?
Wieder diese lästige Stimme.
Wer bist du?
Du weißt es noch immer nicht?
Nein!
Jetzt war ich richtig genervt.
Mein Gott dann sag ich es dir halt, murrte die stimme.
Ich bin dein Wolf, kam die simple Antwort und perplex schlug ich mir gegen die Stirn, naja naja wollte ich, bis bisschen bis ich bemerkte das ich ja ein Wolf war.
Ich bin so dumm.
Ja das bist du.
Aber trotzdem muss ich mich jetzt verwandeln...wie geht das überhaupt? Ich habe es ja bis jetzt immer unfreiwillig gemacht.
Ich helfe dir.
Aha...und?
Ich wurde ungeduldig.
Du musst es genauso machen wie bei der Verwandlung.
Achso. Langsam verstand ich es.
Ich konzentrierte mich und sah dann mich. Als menschen.
Diese Mika schritt langsam auf mich zu und streckte die Hand aus. Sie berührte mich und ein Schauer durchfuhr mich. Mein Herz pumpte mehr Blut und meine Lungen entfuhr die Luft. Keuchend stand ich plötzlich als mensch wieder da. Ich zitterte noch ein wenig.
"Alles okay?", fragte Amy.
"Ja...ist nur noch etwas...ungewohnt", fasste ich meine Verwandlung zusammen. Amy nickte wissend und zusammen liefen wir langsam wieder den Berg runter. Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Ich schätzte, dass wir bereits drei uhr hatten. Mein Magen knurrte.
Amy's tat es meinem nach und wir beide begannen zu lachen.
Wir joggten los, bis zu meinem Haus. Ich seufzte. Dann umarmte ich Amy, die mir aufmunternd zulächelte.
"Bis morgen", sagte ich. "Bis morgen!", rief Amy und lief los, Richtung Stadt. Ich stieg die Treppen nach oben und holte Luft.
Schließlich drückte ich auf den klingelknopf und wartete bis jemand kam.******************************
O MEIN GOTT! WIR HABEN DIE TAUSEND READS GEKNACKT!!! ICH BIN SOOO ÜBERMÄßIG GLÜCKLICH:)))
DAAAAAANKEEEE LEUTE, IHR SEID DIE BESTEN!!!:***So nun noch zu was anderem:
Es tut mir echt leid das so lange nichts mehr kam, nur ich wusste einfach nicht wie es an der stelle weiter gehen sollte. :/
Jetzt habe ich mich aber durchgerungen und tadaaa das nächste Kapitel ist da.
Jetzt wird es schneller weitergehen, denn ich weiß nun wie es weitergeht...naja so in etwa... xD
Ich kenne schon den groben Verlauf der Geschichte aber an einigen Stellen komme ich manchmal nicht weiter, also nicht böse sein;)So genug geredet, Ich hoffe ihr mögt das Kapitel. :)
Zu dem Bild:
Hier sieht man nochmal eine Karte von dem Ort. Diesmal etwa ordentlicher.xDDie gelb markierten Punkte sind wichtig für das Rudel.
Die rosa markierten Punkte sind wichtig für Mika.
Das orangene ist das Ende des Territoriums.
Dunkellila sind befahrbare Wege oder auch begehbare.
Die große Klippe und der Wasserfall(später von Wichtigkeit) sind ganz links.Joa das wars schon von mir.
Schönen tag euch noch
Eure Wolfheart:D
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Werwolfherz- Alpha eines Rudels
Hombres LoboMika. Ein Mädchen im Alter von 16 Jahren hat eine Bestimmung. Ihr verstorbener Vater hinterließ ihr und ihren zwei Geschwistern das Alphagen. Einer der drei sollte der neue Anführer ihres großen Rudels werden. Die Aufgabe wird jedoch schwerer. Ein...