~Prolog~
Leise Schatten strichen durch das Unterholz. Hier raschelte ein Gebüsch und da knackte etwas. Es war stockfinster, nur der Mond schien hell. Jeremy stand still. Seine Hände pulsierten, sein Atem ging schneller. Eine sanfte Brise wehte ihm durch die Haare und trug den Geruch des feindlichen Rudels herbei. Es waren viele. Viel mehr als er vermutet hatte.
Ein Knurren kam aus einem Gebüsch. Jeremy blickte sich um. Er stand auf einer mondbeschienenen Lichtung, drumherum der Wald. Er sah ein orangenes Augenpaar zwischen zwei Gebüschen hervorkommen. Dann noch eins am anderen Ende. Immer mehr Augenpaare wurden sichtbar. Sie leuchteten purpurn, silber, schwarz, grau, blau, grün, orange, gelb und strahlten Macht aus. Jeremy zuckte zurück. Zu viele, schoss es ihm durch die Gedanken. Da trat ein silberner Wolf aus dem Gestrüpp. Er hatte stechend orange Augen, die Autorität ausstrahlten, und ein Auge war von einem schwarzen Fleck betont. Er knurrte bedrohlich. Jeremy wich zurück. Dieses Tier war das Alpha des feindlichen Rudels. Jeremy konzentrierte sich und einige Sekunden später stand er als pechschwarzer Wolf da. Silbern-graue Schattierungen zogen durch sein Fell, seine Augen eisblau. Jeremy knurrte nun auch. "Du wolltest mich sprechen, Eisiger Nebel?", sprach der silberne Wolf. Jeremy sah sich um. "Ja...aber...allein, Silberner Mond", antwortete Jeremy zögerlich. "Wenn du etwas zu sagen hast, was mein Rudel betrifft, dann sag es meinem Rudel auch.", dröhnte der silberne Wolf wieder. Jeremy blickte sich noch mal um. Er durfte zwar als Alpha angreifen, aber es war zwecklos. Es waren hier zu viele auf der Lichtung und er war allein. "NUN", donnerte der silberne Wolf. Jeremy schluckte. Der große Wolf sah ihn an. Jeremy wurde unruhig. Dann streckte er sich zu voller Größe auf. "Ich bitte euch unser Revier zu verlassen und euch ein anderes zu suchen! Wir würden euch als Nachbarn akzeptieren, doch bitten wir euch, diese Angelegenheit friedlich zu klären. Wir kennen ein gutes Jagdgebiet hier nebenan...", sprach er dann selbstbewusst. Der silberne Wolf knurrte. "Uns ein anderes Gebiet suchen, Eisiger Nebel?" Jeremy blickte dem Wolf in die Augen. "Ja, Silberner Mond!", antwortete er. "Niemals" "Dann bin ich leider gezwungen euch den Krieg zu erklären, Silberner Mond." "Dann tu es doch, Eisiger Nebel" Jeremy blickte sich noch mal um. "Bist du dir sicher?", fragte er dann. "Wir werden um dieses Gebiet kämpfen bis zu unserem Tod", sagte der Silberne dann und sein Rudel heulte zustimmend aus den Gebüschen heraus. "Wir auch." Jeremy seufzte leise. Es war zu erwarten. Dieses Rudel machte viel zu viel Ärger für seinen Geschmack. Dann hob er seinen Kopf und heulte laut. Es tönte über das ganze Gebiet bis hinein in die Stadt. Einige Sekunden später hörte er ein zustimmendes Heulen aus Richtung Stadt. Sein Rudel war einverstanden. Das bedeutete Krieg! Der silberne Wolf starrte ihn an. "Dann wirst du der erste sein, der in diesem Krieg stirbt", knurrte der Silberne und stürzte sich auf Jeremy. Verbissen kämpften die zwei Wölfe untereinander. Immer wieder steckte Jeremy Kratzer und Bisse ein, wehrte sich aber genauso stark gegen seinen Gegner. Er biss dem silbernen Wolf in die Flanke und versuchte ihn an der Schnauze zu packen. Aber Jeremy war zu ausgelaugt. Als dann noch das Beta-Männchen hinzukam war es entschieden. Jeremy schlug um sich und heulte laut. Das letzte was er dann sah, war der Silberne Wolf der über ihm stand und hämisch grinste.
Langsam sah er die großen Reißzähne auf sich zukommen. Er spürte sie. Spitz und scharf. Dann hörte er den zuklappenden Kiefer. Ein stechender Schmerz jagte ihm durch den Körper. Er hörte den Silbernen heulen. Dann wurde alles schwarz um ihn. Bedrückend. Eng. Leer. Sein Körper erschlaffte. Seine Muskeln zuckten noch kurz. Sein letzter Gedanke galt nur einem: 'Beschütze sie! Beschütze sie, Elvira!' 'Jeremy nein!!! Bitte!' 'Versprich es mir' Er hörte noch ein Schluchzen und dann ein erdrücktes 'Ja, das werde ich. Ich verspreche es dir' 'Führe das Rudel gut, bis sich einer erweist es Wert zu sein.' 'Ja...ja das werde ich tun' 'Dann kann ich gehen' 'Bitte! Nicht!! Wir sind schon unterwegs!', rief sie verzweifelt. 'Es ist zu spät.' 'Nein! Ich liebe dich, Eisiger Nebel!'
'Ich dich auch...Mika'Dann hörte sein Herz auf zu schlagen und seine Seele verschwand von dieser Erde.
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Werwolfherz- Alpha eines Rudels
Manusia SerigalaMika. Ein Mädchen im Alter von 16 Jahren hat eine Bestimmung. Ihr verstorbener Vater hinterließ ihr und ihren zwei Geschwistern das Alphagen. Einer der drei sollte der neue Anführer ihres großen Rudels werden. Die Aufgabe wird jedoch schwerer. Ein...