12. Kapitel

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Der Abend der Weihnachtsfeier kam und der Plan Slughorn es zu vermasseln, stand immer noch. In meinem schwarzen Kleid, welches mir zu den Knien reichte, ging ich auf hohen Schuhen zu dem Treffpunkt von Draco und mir. Der Rock meines Kleides war in Weiß gehalten, auf dem dunkle Stickereien aufgenäht waren. Vielleicht war der rote Lippenstift etwas zu viel, dennoch hatte ich mich dafür entschieden.

In einer Nische in der Nähe von Slughorns Räumlichkeiten wartete Draco auf mich. Er saß dort auf einer Stufe am Fenster, erhob sich, als er mich auf ihn zukommen sah.

Ein Lächeln erhellte seine Züge, doch er küsste mich nicht. Stattdessen zog er mich in die Nische und sah sich um. Aber es schien niemand da zu sein, weswegen er mich küsste. Der Kuss war vorsichtig, aber sanft. Ich erwiderte den Kuss und er artete ein wenig aus. Langsam lehnte er sich von mir und strich mir den verschmierten Lippenstift von meinem Mundwinkel.

"Ich könnte hierbleiben mit dir, nur wir beide.", meinte er.

Ich küsste ihn. Diesmal war der Kuss nur sanft.

"Das würde ich auch gerne. Aber ich habe Hermine versprochen dort aufzutauchen. Das wäre ihr nicht fair gegenüber."

"Sie scheint echt verletzt von Weasley zu sein, wenn sie sich dazu entscheidet, ausgerechnet Theo mitzunehmen.", bemerkte er.

"Das ist sie. Aber sie mag Theo außerdem genauso gerne."

Ein höhnisches Grinsen erschien auf Dracos Gesichtszügen. "Granger hat sich in zwei Jungen verknallt? Die? Ich bin beeindruckt. Das hätte ich ihr gar nicht zugetraut."

"Sie ist mutiger als du glaubst.", hatte ich den Gedanken sie zu verteidigen.

"Das will ich ihr auch gar nicht absprechen."

"Okay." Ich zog ihn an mich und wir küssten uns nochmals.

"Weißt du, mit wem Potter hier gerade langgekommen ist?"

"Nein. Das hatte er uns nicht erzählt."

"Ich habe es nicht richtig gesehen, aber ich glaube es war die mit den langen blonden Haaren aus deinem Haus."

"Du meinst Luna?"

"Ja. Potter ist manchmal echt seltsam."

"Ist er nicht."

"Na ja, aber ich kann dir, bevor wir reingehen, noch etwas zeigen?"

"Okay."

"Ich glaube, das Verschwindekabinett funktioniert wieder."

"Aber das muss doch nicht jetzt sein.", murrte ich ein wenig, doch ging ich mit.


Hermine

Warum jetzt? Warum musste Theo jetzt unbedingt auf Toilette verschwunden sein? Diese Situation, dass ich hier vollkommen alleinstand, hatte kein Geringerer als Cormac McLaggen ausgenutzt. Er war zu mir gekommen, hatte mir ein Getränk gereicht und von sich und seiner Familie geprahlt, als hätte ich ihn darum gebeten einen Monolog zu halten. Er hatte es vollkommen falsch aufgefasst und es als eine Chance gesehen an mich ranzukommen, weil ich mit Theo aufgetaucht war.

Es hatte mich schon gefreut, dass Professor Slughorn versucht hatte seine Gesichtszüge in Ordnung zu halten, aber dass Cormac es so auffasste, ließ mich nur daran denken so schnell wie möglich die Flucht anzutreten. Dem Mistelzweig, unter den er mich immer mehr schieben wollte, kamen wir immer näher. Ganz sicher nicht mit ihm!

Der Vorhang dort vorne schien sich erstmal gut dafür zu eignen aus seinem Blickfeld zu gelangen.

"Du entschuldigst mich, ich meine da hinten Ophelia gesehen zu haben.", trat ich die Flucht an.

Midnight RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt