16. Kapitel

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Nach Weihnachten waren drei Monate ins Land gezogen. Die Welt außerhalb von Hogwarts stürzte immer mehr in eine Dunkelheit, die sich hier keiner richtig vorstellen konnte. Das muntere Leben war hinter diesen Mauern geschützt. Lord Voldemort und die Todesser griffen immer mehr um sich. Die Weasleys hatten an Weihnachten zusehen müssen, wie die Todesser ihr Zuhause angegriffen und abgebrannt hatten. Mit viel Einsatz und Mühe hatten sie es schnell wieder aufbauen können. Außerdem verschwanden weiterhin Leute und das Zauberereiministerium konnte sich vermutlich nur auf eine bestimmte Zeit halten.

Hier hingegen kümmerte sich jeder um seine eigenen Probleme. Der normale Tagesablauf gepaart mit all seinen Dramen und Sorgen. Während Ron immer noch mit Lavender ausging, führten Hermine und Theo hinter geschlossenen Türen eine Beziehung. Hermine schien über Ron so gut wie hinweg zu sein. Nur die wenigsten wussten davon. Sie wollten nicht, dass irgendjemand über sie redete. Erst wenn die Schulzeit vorüber wäre, wollten sie sehen, ob ihre Beziehung für eine Zeit nach Hogwarts gemacht wäre. Ich konnte sie verstehen, mir fiel es nicht immer leicht, dass jeder darüber tuschelte, das ich mit einem der kühlsten Charaktere von ganz Slytherin eine Beziehung hatte. Ich schätzte, mir war es mittlerweile egal, was man über mich dachte. Das nicht jeder so über sich denken konnte, akzeptierte ich. Es war nicht einfach und brauchte viel Mut.

Die Zeit, die Draco gezwungenermaßen in die Arbeit für Voldemort stecken musste, schaffte ihn zunehmend. Was er genau erledigte, hatte er mir jedoch nicht erzählt. Ich akzeptierte es, auch wenn ich nicht ganz damit einverstanden war.

Diesen Gedanken ließ ich wie immer ruhen und konzentrierte mich auf mein Frühstück. Das Ei vor mir nahm ich in die Hand und pellte es. Meine Freunde schienen nicht ganz von meiner Beziehung begeistert zu sein, aber sie verurteilten mich nicht, wie sie mir direkt und verständlich mitgeteilt hatten. Terry saß vor mir und griff in die Mitte nach dem Salz. Neben ihm saß Michael und schien gar nicht glücklich darüber, dass Lisa sich neben mir ununterbrochen mit Bradley unterhielt. Ungefähr so lange wie Draco und ich, waren Bradley und Lisa ein Paar. Nur einer war nicht damit einverstanden. Michael ließ seine Wut an seinem Ei aus, das mehr und mehr Matsch wurde.

"Ophelia?", rief jemand meinen Namen.

Ich drehte mich in die Richtung um, aus der der Ruf erklungen war. Theo kam in mein Blickfeld und damit auf mich zu. Auch wenn er und Hermine ihre Beziehung geheim hielten, arbeiteten sie mittlerweile in fast allen Kursen zusammen, die sie gemeinsam belegt hatten.

"Was gibts?", räusperte ich mich und legte das halbfertig gepellte Ei in den Eierbecher.

"Hast du Granger gesehen?" In seiner Stimme fand sich die gewöhnliche Distanz, die Slytherins gewöhnlich an den Tag legten.

"Sie müsste im Krankenflügel sein. Seit gestern Abend liegt dort ihr bester Freund Ron."

"Danke.", sagte er knapp und drehte sich schnellen Schrittes um.

Ich widmete mich wieder meinem Ei. Theo schien sich sofort zu Hermine aufzumachen. Was er wohl von ihr wollte?

"Warum hat Nott dich nach Hermine gefragt?", sah mich Terry an.

Ich zuckte die Schultern. "Die beiden haben ein paar Kurse gemeinsam und arbeiten somit zusammen."

"Mhm. Du weißt nicht zufällig, was Ron zugestoßen ist?"

"Doch", nickte ich und legte das fertiggepellte Ei in den Becher. "Er hat wohl zu viel an Pralinen gegessen, die mit einem starken Liebestrank getränkt waren."

"Aber Weasley ist doch längst an Lavender vergeben. Was sollte sie denn für einen Grund gehabt haben ihm Pralinen unterzujubeln?", mischte Michael sich ein.

Midnight RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt