Kapitel 22.

61 7 6
                                    

(Bild von rechts nach links: Blattjunges, Dämmerjunges, Kupferjunges)

(Eichhornschweif)

Als alle Schüler bei ihren Mentoren saßen und wieder Ruhe eingekehrt war, setzte sich Brombeerstern aufrechter hin. Eichhornschweif merkte wie angespannt er war. Er hohlte tief Luft. „Wie ihr wisst, hat Tod von uns verlangt ihm seine Jungen auszuhändigen. Die anderen Anführer und ich haben sich beraten und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir dies nicht tun werden. Es wird zum Kampf kommen und wenn es soweit ist werden alle fünf Clans zusammenstehen."

Es war still. So still wie lange nicht mehr. Häherfeder hockte mit gesengtem Kopf vor seinem Bau, Lilienherz hatte die Augen weit aufgerissen und auch Birkenfall schien erstarrt. Sie alle hatten Familie im letzen Kampf verloren. Geschwister, Mütter, Freunde... Eichornschweif konnte nur erahnen wie es ihnen jetzt ging. Sie erhob die Stimme um das Schweigen zu brechen. „Ich weiß was ihr jetzt denkt, aber wenn alle Clans zusammen stehen schaffen wir das! Und vergesst nicht, dass wir jetzt mehr sind. Der WolkenClan wird uns ebenfalls beistehen!" Brombeerstern nickte dankbar. „Eichhornschweif hat recht. Wir sind mehr und besser vorbereitet. Lasst mich euch den Plan erklären..."


Eichhornschweif saß bei ihrem Gefährten, der den Trainigspattroullien hinterherschaute. „War es richtig den Kampf zu wählen? Für Junge die nichtmal von hier abstammen, das Leben riskieren?" Eichhornschweif lehnte sich gegen seine Schulter. „Wenn wir nachgegeben hätten, hätte er uns immer weiter terrorisiert und uns schließlich von hier vertrieben. Wir kämpfen nicht nur für unseren Clan, wir kämpfen für unser Zuhause und unsere Existenz." Sie spürte wie er sich entspannte. „Komm lass uns spazieren gehen." „Aber was ist mit dem Clan und Kupferju-" Sandsturms Tochter schnitt ihm das Wort ab. „Sie schlafen in der Kinderstube und ich bin sicher, der Clan wird auch ein bisschen ohne seinen Anführer auskommen." Brombeerstern wirkte immer noch unsicher. Seine Gefährtin verdrehte die Augen. „Du brauchst etwas Freizeit. Auch du kannst nicht immer zur Stelle sein. Lass uns zum See gehen."

Er zögerte kurz, dann nickte er und folgte ihr. Kaum waren sie aus dem Lager, preschten sie Seite an Seite zum See hinunter. Bäume, Büsche und Gräser rauschten an ihnen vorbei und Eichhornschweif stieß vor Begeisterung einen kleinen Jauchzer auf. Sie hatte es so vermisst mit Brombeerstern durch den Wald zu rennen, den Wind im Pelz und ohne Sorgen. Als sie Junge erwartete, hatte sie nicht sich nich so gut bewegen können, aber jetzt hielt sie nichts auf. Schlitternd kam sie an dem Streifen Kies, der in den See mündete, zum Stehen. Einen Herzschlag später kam auch Brombeerstern angerauscht, jedoch konnte er nicht mehr rechtzeitig bremsen und landete mit der Schnauze voran im Wasser.

„Brobeerstern!" Eichhornschweif stürzte vor und zog ihren Gefährten am Schwanz aus dem Wasser. Er richtete sich auf. Der Anblick war wirklich zum totlachen. Sein langes, dichtes Fell hing ihm triefend herunter und seine Augen waren vollständig bedeckt. Die Rote prustete los. „Das ist nicht lustig!", protestierte Brombeerstern. Er stürtze sich auf Eichhornschweif und drückte sie verspielt rücklings in den Kies. Kalte wellen umspühlten Blattsees Schwester. Sie waren höchstens so groß wie eine junge Maus, aber trotzdem eiskalt. Die Angegriffene quikte und zappelte, sodass Brombeerstern sie losließ. Schaudernd spürte Eichhornschweif das Wasser über ihre Flanken laufen und schüttelte sich kräftig. Auch Brombeerstern schüttelte sich und verteilte dabei einen feinen Sprüregen.

Sie tobtend noch eine Weile bis Beide beschlossen zurück zum lager zu gehen. Es war bereits dunkel und die Mondsichel schwebte wie ein Todesomen über ihnen, als Feuersterns Tochter sich hinlegte und die Augen schloss.




„Mama! Mama, wach auf! Schnell!" Winzige Pfoten rüttelte sie. Blinzelnt schlug die Zweite Anführerin die Augen auf. „Was? Was ist los?" Dämmerjunges hüpfte auf und ab. „Blattjunges kann sehen!" Und tatsächlich blinzelten ihr im nächsten Moment zwei Bernsteinaugen entgegen.

Erst dachte die Königin es sei Brombeerstern, aber das gefleckte Fell sprach dagegen. Sie schnurrte. „Schau Blattjunges! Ich habe doch gesagt es ist bald soweit." Kupferjunges warf sich von hinten auf seinen Bruder. „Ich habe dich SchattenClan!" Blattjunge zappelte, umschlang seinen Bruder mit den Vorderpfoten und kugelte über den sandigen Boden. „Attacke!" Finkenjunges und Flammenjunges warfen sich zu den kleinen Katern ins Getümmel. „Hey ich mache mit!", rief Dämmerjunges und verpasste Kupferjunges eine Ohrfeige. „Das ist nicht fair! Mama, Dämmerjunges hat mich gehauen!" „Dämmerjunges sei etwas sanfter.", tadelte Eichhornschweif ihre Tochter, aber in Wirklichkeit war sie so glücklich wie schon lange nicht mehr.

Die Jungen so spielen zu sehen, war ein Funken Hoffnung in der gefährlichen Zeit. Funkenpelz beugte sich zu ihren jüngeren Geschwistern hinab und schnupperte. „Ich rieche hier den DonnerClan. Oh nein was soll ich armseelige SchattenClan Katze nur tun?" „Wegrennen!", rief Finkenjunges und alle fünf warfen sich auf Funkenpelz. Diese jaulte dramatisch. Und versank in einem Haufen aus Fellbällen. Eichhornschweif schnurrte belustigt doch ihr Blick blieb an dem Nest hängen, in dem normalerweise Schneewunsch lag. Sichel-, Sand- und Nebeljunges saßen einfach da und schauten mit trüben Augen ins Leere.

Minka hatte versucht sie aufzumuntern, aber nichts half. Plötzlich hob Sandjunges den Kopf und seine roten Augen blitzten. „Mama kommt wieder!" Und tatsächlich. Schneewunsch trat ein. In ihrem Maul baumelte Eibenjunges. Die Weiße setzte ihre Tochter sanft ab und begrüßte deren Geschwister, die vor Freude hüpften. Auch die anderen Jungen wollten zu ihnen, doch Eichhornschweif hielt ihre Drei, sanft mit dem Schweif zurück.

„Ich bin sicher ihr könnt später noch zu Eibenjunges, aber im Moment braucht sie Ruhe." Enttäuscht krabbelten sie zurück in ihr Nest und lugten über den Rand. Auch Flammejunges und Finkenjunges waren zurück bei ihrer Mutter und Blattschatten war gar nicht erst aufgestanden. Sicheljunges tappte langsam auf Eibenjunges zu, die die Augen geschlossen hatte. „Eibenjunges?", maunzte sie vorsichtig. Ihre Schwarze Wurfgefährtinhob den Kopf und schlug die Augen auf. Als Sicheljunges zurückwich und alle scharf die Luft einsogen, wurde auch der Zweiten Anführerin bewusst, dass nichts gutes mit Eibenjunges passiert sein konnte. Die trüben Augen wirkten seltsam bekannt und der Blick in diesen, schrieb Bände von Verzweifelung. Schneewunschs älteste Tochter war blind...

__________________________

Good day and good chapter I hope? Wie hat es euch gefallen? Was galubt ihr wird passieren und wann findet der große Kampf statt? Ich persöhnlich finde es sehr schade, dass sich das Buch langsam dem Ende entgegenneigt, aber eine Fortsetzung ist schon in Arbeit :D

Bis zum nächsten Kapitel ^^

Blitzsee

WARRIOR CATS - Eichhornschweifs GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt