Kapitel 19.

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(Eichhornschweif)

Als Eichhornschweif aus dem Tunnel trat, eilte ihr Minka entgegen und nahm ihr eines der Jungen ab. Die erfahrene Königin führte sie zur KInderstube, legte die Kätzin, die sie zuvor getragen hatte, ab und bedeutete Eichhornschweif sich ebenfalls hinzulegen. „Sie haben jetzte bestimmt Hunger nach der Reise." Und tatsächlich. Kaum das sich die Mutter hingelegt hatte, robbten ihre Jungen an ihren Bauch und begannen zu trinken. Minka hohlte Eichhornschweif eine Maus und setzte sich dann daneben. „Das hast du wirklich gut gemacht, Eichhornschweif." „Danke Minka.", schnurrte Eichhornschweif. Sie beobachtete wie die Kleinen maunzten und wurde etwas ruhiger. Ihre Aufregung verschwand, die eben noch vorhandene Wut verflüchtigte sich und wurde durch ein schlechtes Gewissen ersetzt.

War sie vorhin zu hart zu Brombeerstern gewesen? Hatte er nur versucht Freiden zu schließen? Und wie würde es jetzt mit ihnen weitergehen? Eichhornschweif wurde bewusst wie sehr sie ihn eigentlich vermisst hatte. „Habt ihr schon Namen für die Kleinen?" Minkas Stimme riss sie brutal aus ihren Gedanken. „Ähm... ich... also..." „Wir wollten uns gerade welche überlegen." Brombeerstern kam herein. Seine Miene war steinern wie Granit und seine Augen verrieten weder seine Gedanken, noch seine Gefühle. Eichhornschweif versuchte seinen Blick aufzufangen, aber dieser haftete nur auf seine neuen Jungen. Minka verabschiedete sich hastig um Häherfeder und Erlenherz mit den Verwundeten zu helfen und ließ die Beiden allein. Sie hockten still da und starrten nur auf einen bestimmten Punkt, irgendwo in der Luft. Um das Schweigen zu brechen miaute Eichhornschweif: „Wem gehört das neue Nest da drüben." Überraschender Weise zögerte der Andere.

„Brombeerstern?" „Es...", man merkte wie er schluckte. Es wurde noch merkwürdiger. „Es gehört Blattschatten." Ein kalter Schauer lief der Roten über den Rücken. „Wie bitte?!" Die Zweite Anführerin sprang so plötzlich auf, dass deren Jungen empört quikten, doch in diesem Moment war es ihrer Mutter egal. Sie legte die Ohren an und ging nervös in der Kinderstube auf und ab. „So... so, so." Sandsturms Tochter konnte nicht mehr an sich halten. Sie stieß Brombeerstern die Schnauze ins Gesicht und faucht: „Erwartest du das ich dir jetzt gratulliere oder was?!" Er wich zurück und starrte sie an. „Ihre Jungen sind nicht von mir!" Eichhornschweif erstarrte. „Nicht?..." Er kam wieder auf sie zu, legte ihr den Schweif um die Schultern und miaute: „Eichhornschweif, ich habe Blattschatten, dir nie vorgezogen. Ich hörte nie auf dich zu lieben, selbst wenn du dich mir wiedersetzt hast.

Warum machst du es mir so schwer?" Sie schaute weg. „Weil du stur bist." „Was?" „Du bist stur. Zu stur. Weißt du, du bist ein guter Anführer und ich schätze dich aber..." „Aber?", er sah sekptisch aus. „Du musst zuhören. Ich weiß du willst dich beweisen und zeigen, dass du Verantwortung tragen kannst, aber du musst mich abundzu auch mal anhören. Genau so wie du es machst wenn du die älteren Krieger zusammen rufst. So ist es nun einmal." Er starrte ins Leere. „Ich dachte deine Aufgabe besteht darin, dass du mich unterstützt und irgendwann meinen Platz einnimmst. Aber du hast recht, sie bedeutet, dass du mich berätst und mir Ratschläge gibst.", bei den letzten Worten war er lauter geworden. Er schaut sie an und zum ersten Mal seit langer, langer Zeit, meinte seine Gefährtin Wärme in seinen Bernsteinaugen zu sehen. „Es tut mir so leid! Ich habe dich für selbsverständlich erachtet und nicht gemerkt wie viel du mir gegeben hast." Sie schnurrte und legte ihre Schnaze an seine. „Ich verzeihe dir." Sie löste sich und deutete auf die Jungen. „Wollen wir den Kleinen jetzt Namen geben?" Er nickte zögernd und trat ans Nest während sich die Mutter wieder hinlegte und ihre Kinder beruhigte.

Erst war Eichhornschweif ängstlich, da in Brombeersterns Blick Zweifel lagen, doch dann senkte er den Kopf und schnurrte als das Schwarze Junge seine Pfote auf die Nase seines Vaters legte. „Für sie würde Dämmerjunges gut passen oder? Wegen ihres schwarzen Fells." Einen Moment lag hörte Eichhornschweif, die Stimme ihrer Schwester. Der Tiger wird wiedergeboren. Stärker als jemals zuvor! Wenn er sich anschleicht kann nur die Dämmerung ihn aufhalten. Doch sie verdrängte den Gedanken.

Unter ihren Jungen, war kein dunkelbrauner Tigerkater und die Prophezeiung würde auch gewiss nicht mit ihrer Tochter zu tun haben. „Ein schöner Name. Und der rote Kater soll Kupferjunges heißen. Sein Pelz ist eine spur orange." Brombeerstern nickte und deutete auf den Schildpattkater. „Und er?" Seine Gefährtin überlegte nicht lange. „Blattjunges.", sagte sie bestimmt.

(Blattsee)

Singender Stein führte die kleine Familie durch einen so dichten Wald, das man meinen konnte es wäre der Wald der Finsternis, wären am Himmel keine Sterne zu sehen. Schon seit Tagen, so kam es Blattsee vor, liefen sie immer weiter in das Terretorium des SternenClans und als sie schon meinte ihre Pfoten würden gleich zerbröseln, hielt Singender Stein vor einem Holunder an. „Auf der Anderen Seite ist eine Lichtung. Dort werdet ihr sie finden." „Kommst du nicht mit?". fragte Feuerstern. Der andere Kater schüttelte den Kopf. „Das ist eure Misson und nicht die Meine." Er verabschiedete sich und war schon bald zwischen den Ästen verschwunden. Nun blickte Blattsee wieder zum Holunderstrauch. Die aller erste Katze. Blattsee spannte sich an und kroch als letzte hinter Sandsturm durch den Busch. Als sie sich hinter ihrer aufrichtete, traute sie ihren Augen nicht. Sie waren umgeben von riesigen, schneeweißen Felsen, die Lichtung strahlte so hell obwohl keine Sonne auf sie fiel, kleine Kugeln tanzten wie Sterne durch die Luft und ein glasklarer Bach floss direkt vor ihnen lang und mündete in einen kleinen Teich.

Jeder Stern spiegelte sich darin, oder konnte das sein?... Waren es echte Sterne, die durch das Wasser tanzten? Interessiert streckte Blattsee eine Pfote aus und berührte das Wasser. Als sich die runden Wellen ihren Weg bahnten ertönte eine wunderschöne Melodie und Blattsee sah vor ihrem inneren Auge sich und Eichhornschweif über das Terretorium des SternenClans toben. Das Wasser zeigt die Zukunft! Diese Erkenntniss ließ Blattsee erzittern. Wurden hier etwa die Prophezeiungen gesehen? Ein Knacken ließ sie aufschrecken. Feuerstern nährte sich bereits dem kleinen Teich und blickte hinein. Er begann zu schnurren. „Was ist?", fragte Sandsturm. „Komm her und sieh selbst" Auch Sandsturm begann, bei dem Anblick des Teiches, zu Schnurren. „Blattsee schau nur!" Die Kätzin trat zu ihren Eltern und blickte hinein. Sie musste schmunzeln.

Vor ihnen sahen sie Eichhornschweif, eng an Brombeerstern geschmiegt. An ihrer Flanke regten sich drei Kleine Fellbälle. Ein Schildpattkater, eine schwarze Kätzin und ein rostroter Kater, der wie eine Miniaturausgabe von Feuerstern aussah. Augenblicklich blitzen Namen in ihrem Kopf auf. Kupferjunges...Dämmerjunges...Blattjunges.... Feuersterns Blick haftete natührlich auf dem roten Jungen, während Sandsturm die kleine Kätzin näher betrachtete. Blattsee jedoch hatte nur Augen für Blattjunges. Eichhornschweif hat ihren Sohn nach mir benannt? Sie musste schlucken. Es war einfach zu schön um wahr zu sein... „Wie ich sehe habt ihr den Teich des Segens gefunden." Die Stimme war so sanft wie ein Sonnenstrahl, aber auch gleichzeitig so kalt wie Eis. Sie hörte sich an als würde eine Stimme fauchen und die Andere Schnurren. Langsam, ganz langsam, drehte sich Eichhornschweifs Schwester um.

Auf einem Vorsprung nicht weit entfehrnt, saß eine Katze, von der man weder das Geschlecht noch das Alter ermitteln konnte. Ihre linke Seite war von glattem, gepfelgten Pelz der aussah wie Honig. Die rechte aber, war schwarz wie die Nacht und verfilzt. Doch all das, war im Vergleich zu den Augen nebensächlich. Sie waren so hell wie zwei Sonnen und Pupillen waren nicht vorhanden. Auf der schwarzen Seite rot, auf der honigfarbenen weiß. An dem Gesichtsausdruck ihrer Eltern zu schließen, waren Feuerstern und seine Gefährtin genau so schockiert wie Blattsee. „Wer b-bist du?", fragte Sandsturm. „Mein Name ist Stern. Ich bin die ertse Katze, die das Gebiet am See betreten hat und Gründerin des SternenClans." Eine Kätzin also. Diese Kätzin ist die erste Katze! Sie ist die Verkörperung von Gut und Böse. Stern sprang leichtfüßig vom Vorsprung und um ihre Pfoten wirbelten Funken umher.

„Wir wollten dich fragen ob...", fing Feuerstern an, aber Stern unterbrach ihn. „Ob ich weiß, was mit den Prophezeiungen nicht stimmt. Ja das weiß ich." Als alle verdutzt schauten lachte Stern. „Ich weiß alles was hier vor sich geht, was ihr gegenwärtig tut, was in der Zunkunft passiert und welche Fehler aus der Vergangenheit ihr bereut. Seinen es Junge die ihr bekommen habt, Freunde die ihr vergessen habt oder Katzen die ihr nicht beschützen konntet." Sie blickte der Reihe nach Blattsee, Sandsturm und Feuerstern an. Die Hellbraune erschauderte. Was würde jetzt passieren?...

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Hi Leute ^^ Da ich dieses Kapitel schon teilweise vorproduziert habe, kann ich es jetzt noch veröffenlichen. Die nächsten Teile, kommen dann erst wenn ich mit den Arbeiten durch bin. Ich hoffe ihr mögt ess :)

Blitzsee.

WARRIOR CATS - Eichhornschweifs GlückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt