16. kapitel

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Elena

Verwundert starrte ich auf die leere Anzeige, bis der Junge schließlich das Gerät wegzog und die Anzeige erlosch. Was hatte das zu bedeuten?
"Sie haben dich rausgeschmissen oder?", fragte er und sah mir direkt in die Augen.
Ich nickte schnell und sah zu Boden.
"Dann haben sie dich aus Ihrem System gelöscht. Warum wurdest du rausgeschmissen?"
"Ich hatte eine Beziehung mit jemandem, welcher nicht als mein Partner ausgewählt wurde", erklärte ich und hob meinen Blick wieder. Ich schämte mich nicht dafür mich in Liam verliebt zu haben und so sollte es auch nicht erscheinen.
"Hör zu, wir haben das hier alles allein aufgebaut und können uns keine Fehltritte leisten. Wer weiß schon ob du nicht nur eine Spionin der Gesellschaft bist. Wir werden darüber abstimmen ob du hier bleiben darfst. Der einzige der dich identifizieren könnte, ist nicht hier, also bleibt nur diese Möglichkeit", erklärte er.
"Wer könnte mich identifizieren?", fragte ich verwirrt.
"Dein Adoptivvater"

Meine Gedanken überschlugen sich. Ich hatte unsere Begegnung nicht geträumt. Er war wirklich am Leben und gehörte zu dieser Organisation.
"Wo ist er?", fragte ich schnell.
"Er wollte..", setzte die Frau an, doch der Junge fiel ihr sofort ins Wort: "Das sind vertrauliche Informationen Emily. Sie ist keine von uns"
"Noch nicht", fügte Emily hinzu und lächelte mir aufmunternd zu.

"Ich werde euch jetzt allein lassen. In einer halben Stunde findet die Abstimmung am Fuße des Baumes statt, ich organisiere alles", erklärte er und verschwand aus dem Zelt.

Sowie er fort war, kam Emily auf mich zu gerannt und fiel mir in die Arme. "Meine kleine Amy", schluchzte sie leise an meiner Schulter. Ich wusste nicht recht wie ich reagieren sollte, also legte ich die Arme um Sie und strich ihr leicht über den Rücken.
Als sie sich dann wieder von mir löste, betrachtete sie mich stolz und strich mir über die Wange. "Du bist so ein hübsches Mädchen geworden", sagte sie lächelnd.

Da trat ihr Mann zu uns und legte eine Hand auf ihre Schulter. "Du kannst sie doch nicht gleich so überfallen Emily. Für sie sind wir doch völlig fremd.", erklärte er sanft.
"Stimmt es also? Ihr seid wirklich meine Eltern?", brachte ich schließlich hervor.
Beide nickten lächelnd und Emily griff nach meiner Hand. "Wir wissen dass du unsere Tochter bist, egal was diese Abstimmung ergibt. Aber Finn ist nun mal unser Häuptling, er entscheidet was hier geschieht und er will diese Abstimmung", erklärte Emily.

Ich selbst durfte bei der Abstimmung nicht dabei sein, Finn meinte dass könnte die Menschen beeinflussen. Also blieb ich in dem Zelt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam Finn zurück ins Zelt. "Du darfst bleiben, bis dein Vater zurück ist.", erklärte er. "Bis er dich identifiziert hast, darfst du hier leben, bist allerdings kein Mitglied unserer Organisation. Also besitzt du kein Stimmrecht"
"Ich würde dich gern kurz vorstellen und dich dann herum führen", fuhr er fort. Ich nickte nur und folgte ihm das draußen.

Als ich sah wie viele Menschen sich vor dem Baum versammelt hatten, stockte mir der Atem. Niemals hätte ich erwartete dass so viele Menschen gegen das System waren.
Mein ganzes Leben dachte ich, ich wäre anders, weil ich nicht konform mit dem System war. Doch jetzt sah ich wie viele Menschen so dachten wie ich. Aber sie waren besser als ich es je sein würde, sie hatten nicht nur diese Gedanken, sondern haben sich auch für sie eingesetzt.
Finn führte mich nach vorn und stellte mich kurz vor. Die meisten lächelten mir aufmunternd zu, aber einige starrten mich auch feindselig an.
In diesem Moment stellte sich mir die alles entscheidende Frage.
Würde ich hier leben können?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 12, 2015 ⏰

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