12. Kapitel

337 16 1
                                    

- A D E E R A -

"Ich hasse diesen Mann. Wie kann so ein ekelhafter Mann so mächtig sein?" Ich sitze neben Emilio in seinem Wagen. All den Hass den ich verspüre würde ich jetzt am liebsten aus dem Auto schreien aber das würde nichts bringen. "Er hat nichts anderes als den Tod verdient. Rein gar nichts hat er verdient."

Während ich hier gerade am liebsten alles kaputt machen würde, was in meiner Nähe ist, sitzt Emilio ganz entspannt neben mir. "Wieso hast du mir nicht gesagt das wir zu deinem Vater fahren? Dann hätte ich mir Spitze Ohrringe angezogen, um ihn eigenhändig umzubringen"

Er lässt seine rechte Hand vom Lenkrad und streicht sich dabei durch seinen Dreitagebart. "Genau deswegen habe ich es dir nicht gesagt"

Wie kann er sowas sagen? Was will er mir damit sagen?! Es ist mir sowas von Egal ob es jetzt sein Vater ist oder nicht. Hätte ich gewusst das er noch lebendig ist, hätte ich das schon längst geändert. "Emilio du bist schon jemand den ich absolut nicht leiden kann aber dein Vater... Ich würde alles dafür tun um ihn bluten zu sehen"

"Ich weiß." Sein Vater hat Hunderte Unschuldige Menschen getötet, ausgenutzt oder sogar vergewaltigt. Er hat Kindern ihre Eltern weggenommen, nur weil sie noch hundert Euro Schulden hatten. Als hätte der Mann nicht sowieso schon genug Geld.

"Er ist gefährlich! Verstehst du das nicht?! Egal ob er dein Vater ist oder nicht, er hat das Leben nicht verdient." Er hatte Durst. Durst nach Blut und genau diesen Durst hat er jeden verfickten Tag egoistisch gestillt.

Ich spüre eine Hand, die sich auf mein Schoß einen Platz  sucht. Wäre ich nicht so sauer, hätte ich diese Hand sofort weggeschlagen aber im Moment brauche ich etwas was mich beruhigt. Und egal ob ich das will oder nicht, diese Hand ist gerade genau das was ich brauche.

"Adeera" Es ist das erste mal das er meinen Namen ausspricht. "Du wärst in Sekunden tot. Bevor du überhaupt zu deinen Ohrringen greifen könntest, hätten die dich umgebracht. Genau deswegen, habe ich dir nicht erzählt wo wir hingehen."

Ich verflechte meine Hände miteinander und lege sie neben seine Hand ab, während ich schweigend nach draußen schaue. Hatte er Angst um mich?

"Als du dich gegen ihn gewehrt hast, hat Marcus bereits zur Waffe gegriffen. Wäre ich nicht eingeschritten, würdest du jetzt nicht mehr so lebendig neben mir sitzen."

"Arschloch" , ist das einzige was ich dazu sagen kann. Nur weil eine Frau nicht still daneben sitzt, während sie schlecht geredet wird, muss man nicht gleich ans töten denken.

Emilio lacht leise auf: "Dein Kampf ist noch nicht zu Ende, das verspreche ich dir"

-

Wir treten gemeinsam nach weiteren Zwanzig Minuten ins Haus ein.  "So, was hast du jetzt noch für uns geplant? Ein weiteres Treffen mit deinem Bruder oder sowas in der Art?"

Ich habe ziemlich Angst vor der Antwort, weil ich nach diesem Treffen am liebsten einfach ins Bett möchte und bis morgen früh durchschlafen möchte. "Eigentlich, wollte ich für uns kochen"

"Du? Oder zwingst du deine Haushälterin dazu?" Kein Wort glaube ich diesem Mann. Seine arme Haushälterin hatte heute bestimmt schon genug zutun und jetzt will er sie auch noch aus dem Bett scheuchen, damit sie für uns kocht. "Ich. Ich will für uns beide Kochen, Adeera."

"Ich hoffe doch sehr das du kochen kannst. Ich meine, wenn du schon von Kind an immer bekocht wurdest, kann das ja nur grauenhaft werden." Nachdem ich aus meinen High-heels geschlüpft bin, ziehe ich auch meine viel zu warme Jacke aus.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 18, 2022 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

A D E E R AWo Geschichten leben. Entdecke jetzt