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Oktober 2014
"When I was younger, I thought that everything would just come to me eventually, but now I see I have to take the initiative and practice to improve myself." – Jungkook


Jungkooks Rut bahnte sich pünktlich ihren Weg, kaum vier Wochen nach Jimins Heat.
Ich vermutete, dass Jimins stärkerer und anregender Geruch während dieser Zeit endgültig Jungkooks Alpha geweckt hatte, aber natürlich waren es nur Spekulationen.

Generell reagierte Kookie sehr empfindlich auf alle Gerüche um ihn herum, auf meinen und Jimins aber deutlich am stärksten.
Er merkte sofort, wenn mich etwas aus meinem Gleichgewicht brachte, roch, wenn Jimins Omega auf nicht allzu jugendfreie Gedanken kam, oder wenn er mal wieder deprimiert war, weil er Stunden über Stunden für seine ansehnliche Muskelmasse schuftete, für die Jungkook wahrscheinlich kaum einen Finger krümmen musste.

Wir beide waren die Mitglieder der Gruppe, mit denen er am meisten Zeit verbrachte, aber auch mit Seokjin-hyung teilte er die wenige Freizeit, die uns zwischen den Trainings, Auftritten und Aufzeichnungen blieb.

Wie es der Zufall so wollte, befand sich auch der Rudelalpha der anderen Gruppe zeitgleich mit Kookie in der Rut.

Das andere Rudel war schon fast routiniert, was die Rut von Yoongi-hyung oder Namjoon-hyung anging, dennoch spürte ich jedesmal die Freude, die sich bei ihnen aufbaute.
Es war schön zusehen, wie sie als Gruppe agierten, diese Zeit wertschätzten und nicht als lästiges Übel ansahen, wie es oft bei so vielen anderen Rudeln geschah. Es war nach wie vor eine doch recht auslaugende Zeit.

Zuvor hatte ich bereits zwei Mal bei einer Rut dabei sein dürfen und wusste, was ich in etwa erwarten konnte, was normal bei einem Alpha war.
Kookie war jedoch ein Softalpha. Unbekanntes Terrain für mich.

Bisher war er mehr als glücklich, einfach in unserem Nest zu liegen und Jimin und mich bei sich zu wissen. Seinen Kopf hatte er auf Jimins Bauch gebettet, ich lag auf Jimins anderer Seite und genoss ebenfalls einfach seine Nähe und die Pause von dem ganzen Comebackstress.

Ich liebte unser neues Lied und fand auch, dass es gut zu uns passte. Jedoch war das Echo in der Öffentlichkeit nicht allzu positiv.

Frauenfeindlich.
Abwertend.

Das waren tatsächlich die Worte, mit denen sie das Lied beschrieben. Und das nur wegen einiger kurzer Zeilen, die ein zu diesem Zeitpunkt sogar noch nicht präsentierter, halbwüchsiger Wolf eingesungen hatte.

Wir hatten noch ein zweites Lied in der Hinterhand. Da gab es keine abwertenden Zeilen, die jemanden böse aufstoßen konnten. Wahrscheinlich würden wir das erste Lied stillschweigend verbuddeln und nie mehr heraus kramen. Eine Schande.

"Kann ich euch etwas fragen?"
Jungkooks leise Stimme durchbrach meine Gedanken und auch die Musik, die im Hintergrund leise vor sich hin spielte.
Von dem anderen Nest waren hin und wieder Geräusche zu hören, die ich gerne ausgeblendet hätte, sich aber penetrant in meine Ohren schlichen. Mir war es irgendwann zu doof geworden und ich hatte hier Musik angemacht, die nun im Hintergrund vor sich hin dudelte und die Geräuschkulisse zumindest größtenteils auf diesem Raum hier beschränkte.

"Klar", erwiderte Jimin sofort auf die gestellte Frage und war Feuer und Flamme für Jungkook da zu sein.
Ich brummte zustimmend.

"Woher soll ich wissen, in welches Rudel ich möchte? Ich meine... Mit euch beiden will ich sowieso in ein Rudel, wenn ihr es auch wollt."
"Natürlich wollen wir das."
"Dass du auch noch nachfragen musst", nuschelte ich vor mich hin, fand, dass wir gerade bei ihm waren, war Beweis unserer Zuneigung genug.

My ordinary Beta lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt