-14-

22 4 13
                                    

-14-
Juni 2018
"Even though it's tough, we can endure it and keep going."–Kim Taehyung


"Trifft Kookie schon wieder die anderen?"
Jimin nickte stumm, drückte seine Nase nur dichter an meinen Hals.
"Er kommt schon noch, keine Sorge."

Natürlich würde er das. Er war bisher immer da gewesen für seinen Omega.

Dennoch, Jimin so kurz vor der Heat alleine zu lassen, deutlich in der Preheat... Am liebsten hätte ich ihm meine Meinung dazu gesagt.
Ich kannte aber die Antwort, die sicher von ihm käme.

Das geht dich nichts an.

Das tat es nicht. Als ehemaliges Rudelmitglied fühlte ich mich dennoch für ihn verantwortlich.
Als Jimin mich gefragt hatte, ob ich für ihn da sein könnte und ich deutlich seinen Preheatgeruch wahrnahm, war es für mich eine Selbstverständlichkeit gewesen.

Es könnte momentan nicht besser laufen für mich.
In meinem Rudel war ich angekommen. Die Hyungs akzeptierten mich mit all meinen Besonderheiten, wie sie es auch schon in BTS getan hatten. Sie ließen mir meinen Freiraum, drängten mich zu nichts, bebten aber förmlich vor Freude, wenn ich ihre Aufmerksamkeit einforderte.
Es war ein durch und durch gesundes und funktionierendes Rudel. Wir wuchsen an unseren Unstimmigkeiten und konnten uns doch immer wieder einigen.

Abgesehen davon wurde endlich meine harte Arbeit belohnt. Ich wurde in die Danceline aufgenommen, war nicht länger nur als Sänger abgestempelt.

Ich sollte glücklich sein und war es auch. Irgendwie. Auf eine verquere Taehyung-Art-und-Weise, wie die anderen es betitelten.
Nur selten schottete ich mein Rudel noch von meinen Gefühlen ab. Es geschah nur in Momenten wie diesen, wenn ich merkte, dass ich bei Jimin und Jungkook ausgeschlossen wurde.
Es war ihr gutes Recht, ich war kein Rudelmitglied mehr, aber die lange Zeit, die ich es gewesen war, ließen mich anders fühlen. Manchmal überrumpelte ich mich selbst mit meinem Gefühlschaos. Dabei war es schon so viel besser geworden.

Noch immer hatte Jimin mit seinem Omega zu kämpfen. Er akzeptierte, dass ich nun nicht mehr zur Verfügung stand, fand jetzt aber dafür andere Dinge.
Ich bekam es alles nur am Rande mit, mein Freund sprach nicht gerne darüber und wurde schrecklich einsilbig, wenn ich versuchte, mehr aus ihm herauszukitzeln.

Seine Heats waren besser geworden. Kürzer. Trotzdem waren sie mit vier Tagen noch immer länger, als normal.
Ihr Rudel war zu klein, das war der nächste Punkt, unter dem der Wolf von Jimin litt. Zwei Rudelmitglieder waren wirklich nicht optimal, aber es hatte schon Rudel gegeben, die so wunderbar funktionierten.

Jimin beteuerte mir stets, dass alles in Ordnung sei. Dass sie alles im Griff hatten. Ich ließ es meist so stehen.
Ich wusste, dass er ständig mit Fachleuten in Therapiesitzungen war, um besser mit seinem Wolf klar zu kommen, aber diese Dinge brauchten Zeit, damit sie halfen.

"Was ist los, TaeTae?"
"Hm?"
"Irgendwas stimmt doch nicht."
Er drehte sich auf den Bauch, dass er mir direkt ins Gesicht sehen konnte, strich mir mit zarten Fingern eine widerspenstige Haarsträhne zurück.
Eigentlich hatte ich keine Lust darüber zu reden. Aber das hier war Jimin. Mein Chingu, mein Seelenverwandter.

Wenn ich nicht mit ihm über meine Sorgen reden konnte, mit wem dann?

Schließlich stieß ich einen tiefen Seufzer aus. Er würde vermutlich eh keine Ruhe geben, bis ich mit der Sprache herausrückte.

"Ach Minnie", seufzte ich nur erneut tief und sah ihn direkt in die neugierigen Augen. "Ich habe trotz allem nicht das Gefühl, dass es besser wird."
Er sah kurz betreten von mir weg, ehe er sich neben mich fallen ließ.
"Ich weiß, was du meinst."

My ordinary Beta lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt