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September 2016
"The dawn right before the sun rises is the darkest." – BTS, "Tomorrow"


Ich war mehr als froh, als die Dreharbeiten zu dem Drama vorbei waren.

Ich liebte es vor der Kamera zu stehen, ich liebte meine Kollegen, aber die enge Termintaktung, unsere Comebacks mit Fire und save me und die Veröffentlichung unseres Albums, der Dreh von Bon Voyage, Auftritte in Europa und Amerika und die Vorbereitung für das bereits nächste Comeback von Blood, sweat and tears... Diese Dinge raubten mir alle nur verfügbare Energie.

Unser Rudel hatte sich still und leise wieder irgendwie zusammengerauft.
Ich genoss sogar mehr Freiheiten als zuvor, Jungkook sagte nie wieder ein Wort, wenn ich über und über mit einem anderen Geruch bedeckt war, den er nicht einmal kannte. Er akzeptierte es und ich liebte diese neue Freiheit, die ich allerdings nur sehr bedacht auslebte. Zusätzlich provozieren musste ich ihn ja nun nicht.

Am Set von Hwarang blieben Heats und Ruts nun einmal auch nicht aus und es war der gute Ton, dass wenn man sich gut mit den anderen verstand, bei ihnen blieb und ihnen während dieser Zeit half, war ihr eigenes Rudel nicht anwesend.

Und ich verstand mich mehr als gut mit ihnen. Es war fast, als wären wir ein eigenes kleines Rudel. Es war ein Trugschluss, gab es keinen Omega unter unser eingeschworenen Gruppe, aber mit den Alpha und Beta an meiner Seite, fühlte ich mich pudelwohl.

Die letzten zwei Wochen war ich abwesend und mit den letzten Nachdrehs für das Drama beschäftigt gewesen. Es war schön, mein richtiges Rudel nach so langer Zeit wieder bei mir zu haben.

Es krachte das erste Mal seit langem zwischen uns, als ich von den letzten Dreharbeiten endlich zurück in den Dorm kam.
Wir hatten alles abgedreht, würden uns nur zu der Pressekonferenz wieder sehen, was meinen Wolf seltsam melancholisch stimmte.

Jungkook und Jimin merkten es. Wir versuchten an uns zu arbeiten, mehr über diese Dinge zu reden, damit sie nicht mehr so eskalierten, aber sie merkten anhand meiner einsilbigen Antworten schnell, dass mir nicht danach war wirklich über meine Stimmungen zu reden.

Es ging von beiden auch ein eigenartig verbrannter Geruch aus, der mir zeigte, dass irgendetwas im Busch war. Ich konnte es aber noch nicht richtig greifen, war zu sehr mit mir selbst beschäftigt, um mir wirklich tiefergehende Gedanken zu machen, was möglicherweise nicht stimmen könnte.

"Lernen wir deine Hwarang-hyungs eigentlich auch einmal kennen?", fragte Jimin fast wie beiläufig. Wir lagen zusammen in unserem Nest, kuschelten. Zwar konnte ich ihren eigenartigen Geruch nicht genießen, aber ihre Körpernähe bei mir zu wissen, war schon fast gut genug.
"Ich denke eher nicht."

Die "Hwarang-hyungs" waren mein Rückzugsort, meine Freunde. Es war schwierig zu beschreiben. Jungkook hatte seine 97-liners, Jimin den Padding-squad und ich die Wooga-Gruppe. Ich wollte sie einfach nicht teilen.

Jimins Geruch wurde abgebrannter, ihm gefiel diese Antwort ganz und gar nicht.

"Weißt du Kim Taehyung", kam die leicht patzige Antwort von ihm und ich machte mich auf ein Donnerwetter gefasst, wenn er mich so ganz ohne Kosenamen ansprach, wie es sonst für ihn so typisch war, "ist es wirklich zu viel verlangt, dass wir die Kerle kennen lernen, die dafür verantwortlich waren, dass du während der Heat und Rut nicht hier warst?"

Scheiße.

Das hatte ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm gehabt. Kein Wunder, dass er und Jungkook so verstimmt waren.

Jimins Heat und Jungkooks Rut hatten sich mit der Zeit aufeinander abgestimmt. Sie fanden gleichzeitig statt.
Ich wusste noch immer nicht, ob ich es gut oder schlecht fand.

My ordinary Beta lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt