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Dezember 2016
"Know that the pain will pass. And when it does you will be stronger." –Jimin

Das, was da zwischen mir, Jimin und Jungkook passierte, ließ sich gut mit dem Begriff kompliziert beschreiben.

Ich hatte zugestimmt es noch ein neues Mal mit ihnen zu versuchen.
Es war das Richtige, ich wollte es, mein Beta wollte es. Glaubte ich zumindest.
Das mit den inneren Wölfen war immer so eine Sache und schwer einzuschätzen.
Jimin und Jungkook wollten es jedenfalls auch, sonst hätten sie mir gar nicht erst dieses Angebot gemacht.

Dennoch wollte ich es langsam angehen lassen, wollte sicher gehen, dass dieses Mal alles stimmte. Wollte Jimins Omega zufrieden wissen, ihn nicht wieder im Stich lassen.

Wenn ich gleich wieder in das Rudel geholt worden wäre, hätte mich Jimins Omega bestimmt sofort erneut verstoßen. Zunächst musste ich ihn gnädig stimmen, ihn wieder versöhnen.

Vermutlich war das Abwarten aber ein erneuter Fehler gewesen.

Jimins Heat und Jungkooks Rut kamen wie gewohnt pünktlich gemeinsam.
Dieses Mal war ich dabei, wollte für sie da sein, mich um sie kümmern, dafür Sorge tragen, dass ihnen nichts fehlte und sie es nicht übertrieben.

Es war die schlimmste Heat, die ich je mitbekam.
Sie wollte einfach nicht enden.
Egal, was ich versuchte, wie sehr ich Jimin lobte, ja fast schon anbetete, seine Temperatur sank nicht, wie sie es nach zwei oder drei Tagen sollte, seine Augen blieben verhangen, mit einem Hauch von Silber in ihnen.
Wahrscheinlich war er auch schon ganz wund, so oft wie er mittlerweile gekommen war, ob nun durch meine Hand um seinen Schwanz, oder Jungkooks bestes Stück in seinem Hintern. Es war einfach nicht genug.

Jungkook wirkte vollkommen fertig, war aber ebenfalls nicht in der Lage sich aus seiner Rut zu befreien, wenn sein Omega noch immer in der Heat war.
Als Softalpha ging es ihm hauptsächlich nicht einmal um sein eigenes Vergnügen, er wollte seinen Omega befriedigen, der ganz offensichtlich noch nicht diesen Punkt erreicht hatte.

Ich hatte schon Hoseok zur Hilfe geholt. Etwas, das wir schon Ewigkeiten nicht mehr getan hatten. Aber auch seine Anwesenheit half nicht.

"Taaae", jammerte Jimin in meinen Armen und ich sah und roch, dass sich die nächste Welle ankündigte.

"Ich bin hier Minnie", versuchte ich ihn zu beruhigen, war aber mit meinem Latein am Ende, vollkommen überfordert und todmüde.

"Du fehlst", stammelte er und ich wusste zunächst nicht genau, was er meinte.
"Ich bin hier, spürst du?" Ganz leicht drückte ich ihn fester an mich. Es war ein Unding, dass er mich nicht bemerkte.

"Du fehlst hier", er fasste sich fahrig mit seiner Hand an seine Brust und nun verstand ich endlich. Ein klagender Laut drang aus seinen vollen Lippen, der mir bald das Herz aus dem Leib riss. Das war fast jenseits des Erträglichen, ihn so zu hören.

Ich fehlte ihm im Band.
Sein Omega fand die Verbindung zu mir nicht und kam deswegen nicht zur Ruhe.

Zögerlich sah ich Hobi an, der gerade Jungkook in den Armen hielt, der es tatsächlich geschafft hatte, für einen Moment weg zu dösen und wertvolle Kraft zu sammeln.
Er warf mir einen Blick zu, der mir signalisierte, dass er ebenfalls verstanden hatte. Dieser Blick sagte mir aber auch deutlich, dass ich keinen Blödsinn machen sollte.

"Lass es nur zu, wenn du bereit bist."
Da war ich mir ganz und gar nicht sicher. Ich wusste nicht, wie sich mein Beta verhalten würde, merkte aber, dass er sich in der Anwesenheit der beiden wieder recht wohl fühlte.

"Sie brauchen mich."
Das war die Wahrheit und die einzige, die für mich in diesem Moment zählte. Alles andere würde sich finden.

War es unvernünftig? Vermutlich.
Dennoch fasste ich die Entscheidung, wieder in ihr Rudel zurück zu kehren.

My ordinary Beta lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt