Türchen 20

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Your body language says so much
Yeah, I feel it in the way you touch
But 'til you say the words it's not enough
Come on and tell me you're in love, please

Don't, don't let me be the last to know
Don't hold back, just let it go
I need to hear you say
You need me all the way
Oh, if you love me so
Don't let me be the last to know

Come on baby, come on darling, ooh yeah
Come on, let me be the one
Come on now, oh yeah

I need to hear you say (I need to hear you say)
You love me all the way (you love me all the way)
And I don't want to wait another day
I want to feel the way you feel
Oh, come on
— Don't Let me be the Last to know • Britney Spears —

— Josephine —

Ein wenig verdattert ließ ich die Liebkosungen des Dunkelhaarigen über mich ‚ergehen'. Sacht hatte er mich an sich gezogen und übersäte mein Gesicht mit Küssen. Sein Herzschlag beruhigte sich unter meiner Hand nur sehr langsam und es kam mir wie eine Ewigkeit vor, ehe er sich zumindest ein winziges bisschen von mir löste.
„Es ist alles gut; nix passiert", lächelte ich ihn überzeugend an. Wäre der blöde Arzt nicht, hätte es auch ganz sicher funktioniert.

„Das Räuspern hört sich nicht danach an", erwiderte Leon schneidend, „Was ist passiert?"
„Ich war einen Moment unkonzentriert; da hat es irgendwo geknallt und Pi hat sich erschreckt. Es war meine Schuld; ich hätte ihm in diesem Moment mehr Sicherheit geben müssen. Er ist gestiegen; ich bin runter gefallen und dabei ein wenig unglücklich auf gekommen. Ich wollte gar nicht her, aber Lisa..."
Ich warf meiner Tante einen böse Blick zu. Das hier war völlig unnötig gewesen. Wäre ich zuhause geblieben, hätte ich mich schon lange ausruhen können. Aber nein, stattdessen saß ich hier und musste darüber diskutieren, dass ich eben genau dorthin zurück durfte.
Im Moment stand es 3:1 fürs Hierbleiben.
Dreimal dürft ihr raten, wer hier auf welcher Seite stand.

„Frau Müller, Sie haben eine Kopf-Nacken-Prellung und eine Gehirnerschütterung", beharrte der Arzt erneut; meine Güte, ging der mir auf die Nerven, „Ich will nicht, dass Sie hier einziehen. Sie sollen lediglich für einen, maximal zwei Tage zur Beobachtung hier bleiben", offensichtlich beruhte das auf die Nerven gehen ganz auf Gegenseitigkeit, „Vielleicht kann Ihnen Ihr Freund ein wenig Vernunft eintrichtern."
Freund?
Welcher Freund?

„Darüber müssen wir gar nicht diskutieren", abrupt löste sich Leon von mir und stand auf, „Du wirst bleiben, so lange es die Ärzte für nötig halten!"
„Leon?!", entfuhr es mir verdattert über seine Reaktion.
Weil er sich tatsächlich angesprochen fühlte.
Und weil er mal wieder über meinen Kopf hinweg entschied.
„Nix ‚Leon', du bleibst und dieses Mal hilft dir kein Nippelkraulen!"
Wow und das vor meinem Vater!

„Ich hab jetzt echt keine Lust, das auch noch mit dir auszudiskutieren! Ich-bleibe-nicht-hier!"
Das war doch wohl deutlich genug, oder?! Vier gegen eins war nämlich keine gute Quote und so langsam stieg mehr und mehr Panik in mir hoch. Ich hasste Ärzte und speziell Krankenhäuser seit ich als kleines Mädchen einige Tage ohne meine Eltern in einem hatte sein müssen. Ich hatte eine schlimme Infektion gehabt und sie hatten mich Mama förmlich aus den Armen gerissen.
Mein Leben hatten sie zwar gerettet, aber das Trauma war geblieben.

„Verflucht, Josephine, ich bin auf dem Weg hier her vor Angst um dich fast gestorben", Leon's Gefühle brachen sich Bahn, als er verzweifelt mein Gesicht in seine großen Hände nahm, „Bitte bleib hier. Mir zur Liebe."
Ich war 17, fast 18, es war schon so viele Jahre her; eigentlich war es kindisch und dennoch...
„Ich hab Angst...", schluckte ich eine Träne wegblinzelnd.
„Ich bleib bei dir! Ich verspreche es dir!"
Ich schloss die Augen und biss mir auf die Unterlippe. Kämpfte die Angst nieder, die mich quälte, wann immer ich auch nur in die Nähe eines Krankenhauses kam.

She's the One [A Leon Goretzka Advent calendar-FF 2022]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt