Kapitel 35

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(Haley)

Ryc schien noch immer deutlich wütend und ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte. Er drehte sich zu mir um "Kommst du jetzt oder was?" rief er dann wütend zu mir rüber während er bereits zum Auto lief.

"Ja Verzeihung" antwortete ich und ging die Treppen runter zu Ryc welcher mittlerweile schon die Autotür geöffnet hatte. Kurz bevor ich ihn jedoch erreicht hatte stoppte ich als ich sah wie er eine Knarre aus dem Handschuhfach zog.

"Bist du wahnsinnig?!" fragte ich aufgebraucht und eilte zu ihm. "Was hast du vor damit willst du die jetzt ernsthaft abknallen gehen?" Ryc beachtete mich gar nicht und schob mich einfach ein Stück beiseite und lief wieder in Richtung des Hauses.

Ich hielt ihn am Arm feste, er blieb kurz stehen ließ sich allerdings nicht weiter von mir beirren.

"Ryc das ist keine Lösung!" versuchte ich es also weiter und huschte vor ihn wodurch er gezwungen war einen Moment lang stehen zu bleiben.

"Es mag vielleicht nicht deine Lösung sein aber es ist meine!" Meckerte er und war wieder drauf und dran mich beiseite zu schieben.

Ich sah mich dazu gezwungen irgendetwas dagegen zu tun.

Ich sprang auf seinen Arm so, dass meine Beine um seine Hüfte geschlungen waren und versuchte ihn mit meinem kompletten Körpergewicht zum Stehenbleiben zu animieren damit er nicht weiter lief.

"Haley du was tust du da jetzt verzieh dich!" er versuchte mich von seinem Körper zu schieben doch obwohl ich Mühe hatte an ihm hängen zu bleiben schaffte ich es irgendwie.

Im Normalfall hätte ich wahrscheinlich jetzt Todesangst mich ihm in den Weg zu stellen. Vor allem, weil er eine Knarre hatte und ich wusste er würde nicht zögern diese auch gegen mich zu verwenden.

Doch irgendwie war diese Angst die ich normalerweise hätte nicht vorhanden. Für mich fühlte sich das Ganze gerade eher so an als würde ich versuchen meinen Freund von einer Schlägerei zu trennen.

Ob das normal war? ich denke nicht.

"Ryc du hast keinen kühlen Kopf okay es gibt da Millionen andere Wege und jetzt atme durch!" als er immer noch nicht auf meine Worte reagierte sagte ich "Du schadest den Kindern damit!" und das schien ihn wohl ein wenig aus zu bremsen.

"Du hast ein gutes Argument" mit diesen Worten riss er mich endgültig von sich runter und lief zurück zum Auto. Erleichtert aber auch irgendwie ängstlich folgte ich ihm.

Wieso zur Hölle hatte der überhaupt eine Knarre im Auto?

Kaum jedoch saß ich neben ihm im Auto und schloss die Tür spürte ich etwa 2 Sekunden später wie mein Kopf die kalte Scheibe berührte welche daraufhin einen fetten Riss bekam. Ich zog nach Luft denn dieser Schmerz kam unerwartet.

"Weißt du Haley?" fragte Ryc mich und zog meinen Kopf aggressiv an meinen Haaren etwas näher zu sich rüber.

"Wenn ich meine Wut nicht an anderen auslassen kann dann werde ich sie jetzt eben an dir auslassen" Lange Zeit blieb mir nicht um mich an den Schmerz zu gewöhnen denn erneut wurde mein Kopf mit voller Wucht gegen die Scheibe geschmettert.

Dieses Mal jedoch war es nicht mein Hinterkopf welcher die Scheibe berührte sondern mein Gesicht. Ich bemerkte sofort wie ich Nasenbluten bekam und die Tränen in meine Augen schossen.

Ryc wiederholte das etwa 5 Mal während ich weinte und schrie, dass er mich loslassen solle. Erst als sich begann alles um mich herum zu drehen ließ er von mir ab.

Ich hatte das Gefühl alles um mich herum bewegte sich in Zeitlupe wobei das vermutlich einfach daher kam, dass ich den Kopf ein wenig zu sehr angeschlagen hatte.

Ich hörte noch wie er mich anschrie "Stell dich mir nie wieder in den Weg hast du verstanden?!" und dann sah ich will das Auto los fuhr.

Die Fensterscheibe neben mir war voller Blut genau wie meine Kleidung welche durch das Blut von meinem Gesicht Rot getränkt wurde.

Wenn mich nicht alles täuschen würde hatte er mir die Nase gebrochen.

Ich blieb einfach in der Position in der Ryc mich hingeschmissen hatte da ich das Gefühl hatte jede Bewegung würde die Schmerzen verschlimmern.

Ihn kümmerte es noch nicht einmal ob ich angeschnallt war oder nicht er fuhr einfach. Die Fahrt kam mir viel länger vor als die Hinfahrt hierher und doch war sie irgendwie viel zu kurz.

Als wir an dem Haus ankamen welches ich seit Monaten nicht verlassen hatte hätte ich am liebsten wieder los geheult und das obwohl ich noch immer still schweigend heulte.

Ryc stieg aus dem Auto aus und ohne ein Wort kam er auf die Beifahrerseite, riss mich aus dem Auto und brachte mich nach drinnen.

Er achtete nicht darauf ob ich hinterher kam. Er schleifte mich einfach hinter sich her brachte mich in mein Zimmer, schmiss mich aufs Bett und sah mich dann an.

"Weißt du Haley Ich liebe dich aber du solltest dich mir wirklich nicht in den Weg stellen" mit diesen Worten ließ er mich einfach blutüberströmt in meinem Bett liegen und verschwand.

Wie üblich vernahm ich das Geräusch wenn er die Tür abschloss und irgendwie breitete sich ein komisches Gefühl in mir aus.

Ich wollte, dass er zurückkommt ich wollte, dass er hier blieb und mich in den Arm nahm um mich zu trösten.

Und das obwohl ich seinetwegen beinahe unerträgliche Schmerzen hatte.

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(880 Wörter)

:)

Because hes a Psycho (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt