Kapitel 38

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(Haley)

Jetzt gerade verstand ich irgendwie die Welt nicht mehr. Tatsächlich saß Ryc gerade vor mir und weinte. Ich war unschlüssig darüber was ich jetzt tun sollte und ich hatte Angst... riesengroße Angst.

Gleich würde er wieder aufspringen und mich Tod Prügeln da war ich mir sicher. Doch aus irgendeinem Grund bekam ich auch Mitleid mit ihm auch wenn ich vermutlich stinksauer sein sollte, weil er schon wieder auf mich losgegangen war.

Aus irgendwelchen Gründen konnte ich einfach nicht sauer sein. Ich beobachtete ihn eine kurze Weile, weil ich abwarten wollte ob er doch noch irgendwelche Stimmungsschwankungen bekam.

Doch nein... diese Stimmung war echt und würde sich nicht so schnell wieder ändern.

Ich hockte mich also trotz der Schmerzen vor Ryc auf den Boden und zog ihn in eine Umarmung. Vermutlich meinte er es gar nicht so und wollte mir überhaupt nicht weh tun.

Mein Herz hämmerte stark gegen meine Brust da ich Angst hatte er würde gleich wieder ausrasten. Doch als er seine Arme ebenfalls um meinen Körper schlang und meine Umarmung somit erwiderte verwandelte sich der Herzschlag aus Angst in ein Herzschlag aus Glück.

Ich entspannte mich nach und nach wieder. Ich wollte nichts sagen und ich wollte auch nicht fragen was los war denn ich war der Meinung es war gerade einfach besser nichts zu sagen und so wartete ich also bis er irgendwas sagte.

Dennoch versuchte ich ihn irgendwie zu beruhigen.

Wir saßen zwei stunden auf diesem verfluchten Boden und keiner von uns beiden sagte ein Wort. Mittlerweile hatten wir uns bloß anders hingesetzt da die Anfangsposition nach einer Zeit unbequem wurde.

Ich saß mit dem Rücken ans Bett gelehnt während Ryc mehr oder weniger auf mir drauf lag und ich mit meiner Hand durch seine Haare fuhr.

Er hatte sich beruhigt und war drauf und dran einzuschlafen weswegen ich als erstes etwas sagte oder eher gesagt flüsterte.

"Du solltest zum Schlafen ins Bett gehen" Ryc reagierte darauf zuerst nicht und wieder war ich unschlüssig darüber was ich tun sollte. Doch dann setzte er sich auf.

"Ja wäre wohl besser" sagte er leise zu meinem Vorschlag.

Seine Augen waren noch immer geschwollen und gerötet was mir beinahe das Herz zerbrach. Was zur Hölle war los mit mir?

Er stand auf, half mir auf die Beine und ich bemerkte erst jetzt das mein Hintern eingeschlafen war. Ich wollte mich auf Bett setzen, weil es dort viel weicher war als auf dem Boden doch Ryc ließ mich nicht.

Er zog mich erneut in seine Arme so, dass mein Kopf gegen seine Brust gelehnt war. Ich hörte seinen schnellen Herzschlag und gleichzeitig spürte ich meinen eigenen Herzschlag welcher mindestens genauso schnell war.

Als er sich von mir löste blieb er dennoch so nah vor mir stehen, dass ich meinen Kopf in den Nacken legen musste um ihn anzusehen. Doch stattdessen starrte ich einfach weiter auf seine Brust.

Er gab mir einen Kuss auf den Kopf und flüsterte gegen meine Haare "Du weißt gar nicht wie sehr ich dich liebe" und mit diesen Worten löste er sich dann komplett von mir und verschwand aus dem Zimmer.

Doch mit einem Unterschied zu sonst. Er ließ meine Tür offen und schloss dieser nicht ab. Ich begann mich zu fragen ob es wirklich Liebe sein konnte was er fühlte oder ob es einfach nur eine seiner kranken Vorstellungen war welche er so unbedingt wahr haben wollte?

Ich meine es konnte doch keine Liebe sein wenn er ständig dafür sorgte, dass ich Schmerzen hatte. Wenn er mir ständig weh tat.

Und doch stellte ich fest, dass mein Herz in seiner Gegenwart immer viel schneller schlug als es sollte, dass ich viel öfter über ihn nachdachte als ich sollte und, dass ich seine Nähe viel mehr wollte als ich sollte.

Verflucht was passierte nur gerade mit mir?!

Was mit Ryc im übrigen los war konnte ich mir immer noch nicht erklären. Ich hatte die ganzen zwei stunden über nämlich ich nicht einmal nachgefragt und er mir auch nichts erzählt.

Vielleicht war das ein Fehler gewesen doch würde er es mir erzählen wollen hätte er es getan oder nicht?

Ich legte mich nun zurück ins Bett und dachte darüber nach was ihn wohl so aus der Fassung gebracht hatte. Doch ich bekam nichts zusammen was irgendwie Sinn ergab.

Irgendwann reichte es mir dann und ich beschloss nicht weiter darüber nachzudenken. Doch Ryc schlich sich immer wieder zurück in meine Gedanken und das hinderte mich am schlafen.

Wieso zur Hölle konnte er sich nicht einfach fünf Minuten aus meinen Gedanken verpissen?!

Es war bestimmt schon 3 Uhr nachts als ich aus meinem Bett Aufstand und mein Zimmer verließ. Ich versuchte leise zu sein als ich rüber zu Ryc's Zimmer lief, leise die Tür öffnete und das Zimmer betrat.

Er schlief wie erwartet. Noch einmal überdachte ich was ich hier gerade tat und dann lief ich rüber zu seinem Bett.

Es war das erste Mal, dass ich und Ryc zusammen in einem Bett lagen mit der Absicht einfach nur zu schlafen.

Wobei man es nicht beidseitig nennen konnte schließlich war ich die einzige die von dem hier gerade wusste.

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(850 Wörter)

:)

Because hes a Psycho (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt