18.1 Kapitel

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Als ich auf die feste Erde trat, bekam ich erst einmal einen Schock. Alles wirkte trostlos und verbrannt, nirgends war auch nur das kleinste Anzeichen von Zivilisation zu sehen. Die Luke schloss sich hinter uns wieder und wir standen allein in dieser Wüste.
*We're headin' for Venus (Venus)
And still we stand tall
'Cause maybe they've seen us
And welcome us all, yeah
With so many light years to go
And things to be found (to be found)
I'm sure that we all miss her so*
Plötzlich sah ich in der Ferne eine Bewegung. Eine einzelne Person stand dort, uns entgegenblickend, und noch während ich ihn ansah, erschienen neben ihm eine Reihe von bewaffneten Kriegern. Und dann noch eine. Und noch eine. Mir wurde kalt. Es waren so viele! Dann hob die Gestalt eine Hand, seine Armee stürmte vorwärts und mir wurde schlecht. Es waren bestimmt zehn Mal so viele Krieger wie wir und noch dazu waren es keine Menschen, sondern sahen eher so aus wie Zombies. Sie näherten sich in einem Affentempo.
*It's the final countdown
The final countdown
The final countdown (final countdown)
(Oh)
Oh*
Mein Herz begann zu rasen und ich blickte mich gehetzt um. Eigentlich hatten wir gedacht, wir würden zumindest kurz mit Ketan sprechen können, um zumindest zu erfahren, warum er uns bedrohte, aber daran schien er kein Interesse zu haben. Als niemand meinen Blick erwiederte, sondern alle nur weiter stur geradeaus starrten, eindeutig weniger überrumpelt, höchstens enttäuscht oder resigniert, schluckte ich, riss mich zusammen und wandte mich ebenfalls wieder den Angreifern zu.
*The final countdown, oh
It's the final countdown
The final countdown
The final countdown (final countdown)
(Oh) *
Zum Glück hatten wir unsere Strategie im Vorherein ewig geplant. im Fall eines Frontalangriffs, was das hier offensichtlich war, würden wir versuchen, dass feindliche Heer aufzusplittern und möglichst schnell in möglichst dünne Ströme aufzuteilen, sodass sie zu relativ wenigt mitten durch unser Heer liefen, wo wir sie schnell töten konnten. Ein Schauer lief mir bei dem Gedanken daran über den Rücken. Damals hatten wir nicht damit gerechnet dermaßen in der Unterzahl zu sein. Aber jetzt war es zu spät um die Taktik noch zu ändern.
Der Befehl für meine Position war ganz klar: Niemanden durchlassen!
*It's the final countdown
We're leavin' together
(The final countdown)
We'll all miss her so*
Um mich herum erwachten jetzt alle aus ihrer Starre und ich sah, wie die Avengers sich bereit machten. Wandas und Captain Marvels Hände leuchteten auf, während überall zu meiner linken orange Schutzzauber aufglühten. Harleys und Rhodeys Visiere klappten zu, genauso wie Tonys und Peppers, nachdem er sich ein letztes Mal zu ihr umdrehte und sie ihm entschlossen zunickte. Ich sah, wie Natasha Steves Hand ein letztes Mal drückte, dann ließ sie ihn los und zog ihre Pistole, während Steve seinen Schild fester packte.
Über uns flogen die ersten Pfeile.
Ich drehte meinen Kopf zu Peter und sah neben ihm Hope, die Scott einen Abschiedskuss gab, bevor ihre beiden Helme zuschnappten, und Sam und Bucky, die sich stattdessen einen letzten Viel-Glück-Blick zuwarfen, bevor Bucky sein Maschinengewehr in Anschlag nahm und Falcon seine Flügel ausbreitete, den Jetpack aktivierte und steil in die Luft schoss.
Wiederstrebend und mit einem kleinen Stich im Herzen ließ ich Peters Hand los und er lächelte mich noch einmal an. Ich versuchte den Anblick in mich aufzusaugen und mir jedes Detail einzuprägen. Dann wandte er sich ab und fuhr seine Maske aus und auch ich richtete den Blick wieder nach vorne auf die herannahenden Feinde.
Langsam zog ich mein Schwert aus der Scheide und balancierte es noch einmal in meiner Hand aus. Es war das gleiche Schwert, dass ich seit dem Spaßkampf um Steves Schild benutzte. Es war noch immer nicht perfekt. Und seit der Schlacht am Stützpunkt bildete ich mir ständig ein, Blutflecken würden daran kleben. Nun, gleich würden definitiv welche dran sein. Die Klinge schimmerte im Schummerlicht matt und grimmig hob ich sie schwungbereit an meine Seite.
Zu meiner anderen Seite hörte ich ein seltsames Knattern, als Rocket eine undefinierbare Waffe lud, und sich damit auf Groots Schulter hinaufschwamg. Star Lords Helm erschien wie aus dem Nichts und Gamora zog ein Schwert, das um einiges größer und prunkvoller aussah als meines. Drax wirbelte gleich zwei Messer von der gleichen Sorte herum. Mantis bleckte die Zähne. Gamora rollte die Augen und warf ihr irgendeien zweifellos rötliche Waffe zu, die Mantis allerdings nur etwas überfordert anstarrte.
Ganz rechts erkannte ich Black Panther, der sich jetzt wieder seiner Armee angeschlossen hatte und neben Shuri, deren Schockhandschuhe jetzt blau leuchteten, und Okoye stand.
Er schlug die Hände vor die Brust und fuhr seine Krallen aus, während auch sein Helm sich um seinen Kopf schloss.
"Yibambe!", brüllte er und seine Krieger antworteten ihm.
*It's the final countdown (final countdown)
(Oh)*
Die seltsamen Wesen hatten die Hälfte der Strecke zwischen uns überwunden, aber ich konnte immer noch nicht genauer erkennen, wie sie aussahen. Es war auch nicht wichtig. Sie näherten sich uns wie eine einzige Welle und dennoch schien der Gedanke, dass sie uns in ein paar Momenten erreichen würden, unwirklich. Stattdessen schienen diese Momente unendlich zu werden, als wäre die Zeit stehen geblieben. Ich starrte unseren Feinden entgegen und konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was passieren würde, wenn sie ankamen. In meinem Kopf existierte einfach kein Bild mehr von einer möglichen Zukunft, irgendeinem möglichen Danach. Es war ein seltsames Gefühl.
Der Himmel verdunkelte sich, als Thor seine Blitze herbeirief.
"Nun", wandte er sich an Bruce, "ich schätze wir sehen uns, mein Freund!" Sie tauschten ein vertrautes Lächeln
"Ja", bestätigte Bruce, "ich schätze das tun wir." Und dann verwandelte er sich in einer einzigen fließenden Bewegung in den Hulk, der Thor mit einem kurzen Grinsen begrüßte, bevor er sich den heranstürmenden Kriegern zuwandte und ein furchterregendes Brüllen ausstieß.
*It's the final countdown
Yeah*
Kurz bevor sie uns erreicht hatten, hörte ich Steves Stimme, klar und deutlich über den Lärm der herrannahenden Menge: "Avengers, sammeln!"
Dann rannten wir in den Kampf. Ich konnte mich nicht erinnern, losgelaufen zu sein, geschweige denn verstehen, wie meine Füße mich trugen, doch da rannte ich, an der Seite von Spiderman und den ganzen anderen Avengers, in einen Kampf um das Schickksal der Welt.
Ich hörte mich schreien, als die Fronten aufeinanderprallen. Die erste dieser Kreaturen sprang mich an und ich schlitzte ihr der Länge nach den Bauch auf. Ein bisschen schlammigen Blut landete auf mir, aber ich hatte nicht die Zeit, mich zu ekeln, denn als ich zur Seite ausweichte, um nicht unter dem Toten begraben zu werden, stieß ich schon mit dem nächsten Gegner zusammen. Ich schwang mein Schwert in Richtung seines Halses, aber er hob eine Hand und blockte den Schlag mit seinem Rüstungs-Handschuh ab. Ich taumelte zurück und stutzte. Die Kreatur, die mich als erstes angegriffen hatte, war irgendein vierbeiniges Wesen gewesen, das hier war eindeutig ein Humanoide, sogar mit einer ziemlich fortschrittlichen, wenn auch etwas verrosteten, Rüstung. Das einzige, was die Beiden gemeinsam hatten, war ihre seltsam blasse Haut und gruselige leere weiße Augen. Doch bevor ich einen weiteren Gedanken fassen konnte, setzte mein Angreifer mir nach und holte zu einem Schlag mit seiner gepanzerten Faust aus. Ich duckte mich weg, gerade noch rechtzeitig, um dem langen Stachel auszuweichen, der sich in letzter Sekunde aus der Rüstung ausgefahren hatte und der, wäre ich an Ort und Stelle geblieben, jetzt in meinen Eingeweiden stecken würde. Statdessen nutzte ich jetzt meine gebückte Position, um mein Schwert in eine Spalte in seiner Bauchrüstung zu bohren. Allerdings war mein Schwert weniger für Stiche als für Schläge konzepiert, weshalb sich das mit dem Bohren als weniger effektiv erwies als gedacht und nur die Spitze der Waffe auch wirklich durch die Rüstung drang. Die Kreatur heulte auf und versuchte das Schwert zu fassen zu bekommen. Ich brüllte auf und drückte mit aller Kraft zu, bis das Scchwert weit genug vorgedrungen war, dass das Heulen zu einem Gurgeln verstummte und mein Gegner zu Boden ging.
Schwer atment zog ich meine Waffe aus dem Zombie- ja, jetzt wo ich sie genauer betrachtet hatte, beschloss ich sie einfach Zombies zu nennen- und wirbelte mit beiden Händen am Schwertgriff herum, bereit mich in den nächsten Kampf zu stürzen.
Das seltsam schwammige Gefühl von vorher war verschwunden, ich sah so klar wie selten und fühlte den inzwischen vertrauten Adrenalinrausch in meinen Adern. Auch die Zukunft war wieder da. Jetzt wo ich wusste, womit ich es zu tun hatte, standen mir unser Plan und unser Ziel wieder klar vor Augen und der Kampf schien zumindest wieder real zu sein. Fast hätte ich gelacht bei dem Gedanken daran, was ich hier als realistisch einstufte. Meine Definition von Realität war in den letzten Wochen wirklich ziemlich durcheinandergeraten. Statdessen stieß ich einen Kampfschrei aus und stürzte mich auf den nächsten Gegner.
Während ich kämpfte, erhaschte ich kurze Seitenblicke auf andere Leute, wie Thor, Wanda oder Captain Marvel, die hunderte Gegner gleichzeitig in Schach hielten. Da waren auch noch Tony, Rhodey, Pepper und Harley, die allesamt in einem Anzug kämpften oder Steve, Bucky und Sam, die sich als eingespieltes Team gegenseitig halfen. Der Hulk mähte einen Feind nach dem anderen nieder und irgendwo weiter hinten kämpfte ein riesiger Ant-man.
Dann geschah die erste Katastrophe: Wie aus dem Nichts kamen plötzlich zwei riesige Feuerdrachen auf uns zu. Ihr heißer Atem verbrannte die Erde und sie bahnten sich eine Schneise durch egal welche Krieger. Sie ähnelten dem Drachen, der am Anfang von Thor 3 zu sehen war, mit dem Unterschied, dass diese hier noch größer waren und ebenfalls seltsam farblos schienen. Einer schlug mit den Flügeln, raste in meine Richtung und spie einen Feuerstrahl. "Ah verdammt", dachte ich noch und fand mich schon damit ab, dass das wohl mein letzter Gedanke gewesen war.
Der Strahl erreichte mich jedoch nie und wurde von einem orangenen Schutzschild abgefangen. Erleichtert, aber auch verwirrt, blickte ich mich um. Ich entdeckte einen asiatisch aussehenden Magier.
"Wong", stellte dieser sich kurz vor.
"Fenja", antwortete ich atemlos und schon war er wieder verschwunden.
Als ich wieder zu den Drachen hochblickte, wurde der größere gerade von Thor und Wanda konfrontier, während Captain Marvel sich den kleineren vorknüpfte. Der Himmel war hell erleuchtet, immer wieder zuckte ein gewaltiger Blitz über mir und ich hörte ohrenbetäubende Donner zwischen meinen eigenen Kämpfen. Doch schon bald waren sie außer Sichtweite und ab da nahm das Schicksal seinen Lauf. Denn ohne drei unserer stärksten Krieger, begann unsere ohnehin schon schwächelnde Formation völlig überrant zu werden. Schon hörte ich über mein Headset den Befehl, die Idee mit dem Aufsplitten aufzugeben und sich statdessen zu sammeln, um zu vermeiden, dass am Ende unsere Leute voneinander getrennt wurden.
Gerade wolllte ich mich auf den Weg machen, als plötzlich mit einem ohrenbetäubendem Krachen einer der Hügel in der Nähe zerbarst und ein riesiges Lavamonster sich seinen Weg herausbahnte. Mir wurde ganz anders, als der Feuerriese sein Schwert hob und die erste Reihe unserer Kämpfer niederschmetterte.
"Surtur!", keuchte ich.
"Was?", fragte Spiderman, der wie aus dem Nichts neben mir auftauchte.
"Surtur. Er ist ein Feuerriese und Feind der Asen in der nordischen Mythologie."
"Das heißt wohl, dass er uns nicht gerade freundlich gesinnt ist!?!"
"Nope."
Ich zerschlug ein weiteres Monster, während Peter mir den Rücken frei hielt.
"Was sollen wir tun?", schrie ich ihm über den Kampfeslärm hinweg zu.
Er wollte etwas erwidern, als Captain America vor uns auftauchte. "Dieser Riese macht Probleme! Wir müssen ihn ablenken, bis Thor, Wanda oder Captain Marvel wieder da sind, sie können es als einziges mit ihm aufnehmen, Doctor Strange hat zu tun!"
Ich blickte Peter an und er erwiderte den Blick. "Denkst du was ich denke?"
Okay, wir waren definitiv verrückt! Im nächsten Moment hielt ich mich an Peter fest und wir schwangen auf das Monster zu. Wir schwangen möglichst nah an seinem Gesicht vorbei, es gelang uns, seine Aufmerksamkeit zu erregen und als wir landeten, drehte er sich zu uns um, konnte uns aber nicht entdecken.
"Luau!", rief Peter und wedelte mit den Armen. "Hast du Hunger auf ein sattes, gutes Festgedeck
Dann ist Pumbaa hier perfekt, denn dieser Speck, der schmeckt
Soll's was Gutes sein
Nimm das fette Schwein
Aber stell' dich an, das wäre fein!"
Auch ich sprang jetzt auf und machte so viel Lärm wie möglich.
"Wiiiiir versinken...", sang Peter.
"Jap, Jap, Jap", brüllte ich.
"Hiiiier im Schinken..."
"Jap, Jap, Jap"
"Miiiiit dem Großschwein"
"Jap, Jap"
"Alle wollen Schweine sein. Oy!"
Dann drehten wir uns um und rannten um unser Leben, während ich vor Lachen fast starb.
"Das wollte ich schon immer Mal machen!", gestand ich und ich konnte aus Peters Stimme ein Grinsen heraushören, als er antwortete: "Na, dann war jetzt der richtige Zeitpunkt!"
In diesem Moment schlug das Schwert des Feuerriesen neben mir ein und ich wurde zu Boden geschleudert. Mühsam hob ich den Kopf und sah Surtur über mir. Undeutlich hörte ich Peter schreien, aber das Meiste wurde von dem Rauschen in meinen Ohren übertönt. Sutur hob sein Schwert, um mich zu erschlagen, aber plötzlich wurde er in ein grelles Licht gehüllt. Geblendet blinzelte ich und sah eine menschliche Gestalt auf den Rücken des Monsters springen und es der Länge nach aufschlitzen. Der Feuerriese taumelte, brüllte noch einmal und zerfiel zu Staub, nur der Schädel blieb übrig. Das grelle Licht verflüchtigte sich und nun sah ich den Mann vor mir genauer. Er war schwarz, hatte stechende, goldene Augen und hielt ein großes Schwert in der Hand. Vor mir stand Heimdall und hinter ihm die gesamte Armee aus Asgard. Nun erschien links von ihm Valkyrie, nein, es war Lady Sif, auf einem Pegasus und stieß einen Schlachtruf aus. Dann stürzten sich tausende ausgeruhte, starke Krieger in die Schlacht. Ich spürte den Boden beben, als sie an mir vorbeistürmten und blieb instinktiv liegen, während ich die Augen zukniff. Als die Armee vorbei war, blinzelte ich und sah Heimdall über mir stehen.
"Hallo Fenja", meinte er ruhig und streckte mir die Hand hin.
Ich ergriff seine Hand und er zog mich auf die Füße, als wöge ich nichts. Er blickte mich mit seinen durchdringenden Augen an, in denen so viel Weisheit lag und da fragte ich gar nicht erst, woher er meinen Namen kannte. In diesem Moment hörten wir ein gewaltiges Donnern, es regnete Asche und kurz darauf landete Thor neben uns.
"Ich wusste, ich kann mich auf euch verlassen. Danke, dass ihr gekommen seit."
In seiner Stimme schwang tiefer Respekt mit, aber auch Zuneigung. Heimdall neigte den Kopf und erwiderte: "Natürlich, mein Prinz."
Dann schmunzelte er. "Ohne uns wärst du schließlich aufgeschmissen!"
"Nah, ich weiß nicht ob ich es wirklich aufgeschmissen nennen würde..."
Der Wächtergott blickte ihn unverwandt an. "Okay, wahrscheinlich schon", lenkte Thor ein. "Weiß Odin, dass ihr hier seid?"
"Es ist unmöglich eine ganze Armee aus Asgard zu schmuggeln, selbst für mich."
Thor nickte und hob wieder ab und auch Heimdall stürzte sich in den Kampf. Ich folgte ihm und schon war ich wieder im Getümmel. Die asische Armee hatte sich inzwischen zu der wakandanischen durchgekämpft und zusammen mit den Magiern bildeten wir einen riesigen Kreis. Ich kämpfte Seite an Seite mit Leuten, die ich nicht kannte, aber ab und zu sah ich doch ein bekanntes Gesicht. Mit einem Kreischen sprang eine der Kreaturen den Mann links von mir an und schlug ihm seine Krallen in den Hals. Ich stieß einen Schrei aus und zerteilte sie in der Mitte, aber es war zu spät. Der Krieger tat einen letzten, röchelnden Atemzug, dann lag er still. Ich fiel neben ihm auf die Knie und blickte ihm in die leblosen Augen. Plötzlich wurde mir bewusst was das alles hier bedeutete: Tod!
*Tod! Tod! Tod!*
Dieses Wort spuckte in meinem Kopf herum, grub sich in meine Gedanken und drohte, mich zu überwältigen.
*Nein! Denk daran, was Thor gesagt hat, denk daran, wofür du kämpfst!*
Ich gab mir einen Ruck, schloss sanft die Augen des Gefallenen, packte mein Schwert fester und stand wieder auf. Um mich herum tobte das Chaos, aber in mir herrschte eine eisige Ruhe. Wut! Plötzlich spürte ich ein vertrautes Kribbeln, und als ich an mir herunterschaute, sah ich Blitze über meinen Arm und um das Schwert in meiner Hand zucken. Da hörte ich ein Rumpeln und sah Clint, der gegen eines der größeren Monster kämpfte. Es sah im wesentlichen aus wie ein Troll, hatte ungefähr die Größe von Hulk, trug eine schwere Rüstung und als Waffe besaß er einen Stab mit einer Kette samt Kugel mit Stacheln am Ende. Damit schlug er immer wieder zu und Hawkeye hatte sichtlich Probleme, sich alleine zu verteidigen.
*Morgenstern-Ananas!*
*Halt die Klappe Gehirn!*
*Aber ich halt doch schon die Klappe!*
Hektisch suchte ich nach einer Möglichkeit zu ihm zu gelangen und mir kam eine verrückte Idee.
"Sam!", brüllte ich und dieser flog eine Kurve, bevor er auf mich zukam.
Ich zögerte nicht, sprang auf den Rücken einer meiner Angreifer und nutze den Schwung, den er mir mitgab, um mich in die Höhe zu katapultieren. Ich bekam Sams Rucksack zu fassen uns schwang mich auf seinen Rücken, wodurch er kurz ins Taumeln geriet.
"Was zur Hölle soll das denn jetzt werden?", fragte er, nachdem er sich wieder gefangen hatte.
"Bring mich zu Clint!"
Falcon hatte die Situation mit einem Blick erfasst und hielt auf den Bogenschützen zu. Ich legte mich flach auf seinen Rücken, um dem Wind möglichst wenig Widerstand zu bieten, während ich mein Schwert seitlich ausstreckte und jeden Gegner, der sich in Reichweite befand, schockte, beziehungsweise aufschlitzte. Der Troll schlug Clint seinen Bogen aus der Hand und dieser schaffte es gerade noch, einem weiteren Schlag auszuweichen. Dann flog Sam über den Kopf des Monsters hinweg, doch seine Schüsse schienen kaum etwas audzurichten, außer, dass das Monster noch wütender wurde. Ich sprang, rollte mich ab und stand jetzt zwischen dem Troll und meinem Lehrer. Die Kreatur vor mir grinste dämlich und als sie sprach, konnte ich ihre gelblichen, faulen Zähne bewundern. "Nicht doch, dass ist nicht nötig!"
Dann schlug sie blitzschnell zu, einer der Stacheln erwischte meinen Helm und schlug einen langen Riss hinein. Ich konzentrierte mich und die Blitze wurden heller, intensiver.
"Aber, aber", knurrte mein Gegenüber, "Lass doch die Spielchen! Und jetzt kämpfe wie ein Mann!"
Ich griff mir an den Kopf und mit einer dramatischen Geste zog ich mir den eh schon vollkommen demolierten Helm vom Kopf. "Oh, ich bin kein Mann!"
Aus meinem Flechtzopf hatten sich viele Haarsträhnen gelöst und die umwirbelten nun filmreif meinen Kopf. Der Troll schaute verdutzt und ich nutzte den Moment, sprang auf ihn zu und rammte ihm das Schwert in die Brust, bevor ich einen Blitz hinterher schickte und das Monster in tausend Teile zerspringen ließ. Als ich mich zu Clint umwandte, rappelte dieser sich gerade auf und griff nach seinem Bogen.
"Gute Arbeit!"
"Danke!"

Lancelot (Marvel FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt