Prolog

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Es ist nicht leicht in einem Rudel aufzuwachsen. Jeder hat seine Rolle. Da sind Alpha und Beta. Die wichtigsten im Rudel. (Und die größten Angeber. Echt!) Sie werden als diese geboren und sind den anderen gegenüber körperlich überlegen. Der Alpha ist immer der größte Wolf im Rudel und meist bleibt die Position in der Familie. Zusätzlich gibt es viele Mitglieder ohne Rang. Sie machen den größten Teil des Rudels aus. Das einfache Fußvolk. Die Bürger unter der Herrschaft des Alphas oder der Alpha.

Alphas... Bah!

Mit einer Ausnahme. Meiner besten Freundin. Sie ist nicht ‚bah'.

(Ach ja! Betas sind auch nicht gerade liebreizend. Aber zumindest nicht ganz so aufgeblasen...)

Die schwächsten unter ihnen sind die Omega. Niemand wird als Omega geboren. Nein. Diesen Rang erhält der Wolf oder die Wölfe, die nicht in Raufereien und vielleicht sogar in der Schule mit großen Erfolgen glänzen.

Kein Wolf will ein Omega sein. Die Schwächlinge des Rudels.

Eine bedauerliche Position.

Jedes Rudel geht mit ihnen anders um. Manchmal sind sie die Putzkräfte, manchmal werden sie einfach ignoriert und manchmal haben sie einfach das geringste Mitspracherecht, wenn der oder die Alpha dem Rudel ein Mitspracherecht gewährt.

In den größeren Rudeln gibt es auch den Rang Delta. Deltawölfe sind dem Alpha und dem Beta unterstellt. Sie erarbeiten sich diese Position. Mein Heimatrudel gehört zu den Kleineren. Wir haben diesen Rang nicht. Was ich persönlich gut finde. Wir haben bereits genug eingebildete, andere herumkommandierende Angeber!

Ja. Jedes Rudel ist anders. Und mache verstehen sich nicht. Was auch sehr nervig sein kann...

Es gibt nur eines was alle Werwölfe verbindet. Den Hass gegenüber den Hexen und Zauberern und die Angst davor, als Sklaven zu enden.

Dies ist meine Geschichte.

Es ist keine Geschichte über Helden und auch keine von diesen literarischen Tragödien. Es ist keine Geschichte darüber, wie der Alpha sich in einen Omegawolf verliebt und die beiden schnell dazu übergehen frohlockend Babys zu machen und diese spektakulär zu bekommen.

Es ist auch keine von diesen schmalzigen Geschichten, wo die ganze Zeit nur über die Freude eines eigenen Welpen gesprochen wird, und der Alpha seinen Partner oder seine Partnerin schützen muss. Solche Geschichten mag ich nicht. Ja, sie gehen mir regelrecht auf den Geist!

Meine Nachbarin hat vor kurzem ein Baby bekommen. Und nichts davon war romantisch! Allein schon die Herstellung des Babys war nervtötend gewesen... Ich meine... Kann man Babys nicht auch leiser machen? Bei geschlossenem Fenster? Muss unbedingt die ganze Nachbarschaft Bescheid wissen? Und meine Nachbarin war während ihrer gesamten Schwangerschaft schlecht gelaunt. Regelrecht unausstehlich! Da war keine freudige Romantik. Nö.

Und die Geburt? Weder aufregend, spektakulär, noch romantisch! Sie hatte beschlossen ihr Baby draußen ins Leben zu schicken. Direkt unter meinem Fenster. Danke. Und da ein paar unserer Häuser in den Felsen gehauen sind, so wie mein Zuhause, sind die Fenster nicht verglast. Herrlich! Dicke Vorhänge schützen uns im Winter vor der Kälte, aber gegen eine gebärfreudige Mutter kommen die Vorhänge nicht an.

(Kind und Mutter geht es im Übrigen gut.)

Also: Es ist keine Alpha und Omega Romanze! Aber, es gibt in dieser Geschichte einen Omegawolf. Einen überaus schlecht gelaunten Omegawolf mit düsterem Humor und einer Vorliebe für süße Kuchen mit rosa Glasur.

Mich.

Gerade bin ich damit beschäftigt, um mein Leben zu rennen, als hätte ich nichts Besseres zu tun.

Wie es dazu gekommen ist?

Ganz ehrlich?

Ich hatte einen miesen Tag! Da. Das ist der Grund. Dabei fing alles gar nicht so schlecht an.

Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, vielleicht doch! Da war die Sache mit dem Keks. Der Tag, an welchem mein Leben eine miese Wendung nahm!


(c: sasi)


WOLF - Die zwei Rudel. (BL)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt