Der Tag startet also mit Kopfschmerzen, 3 Kaffe und einer Instastory. Es ist noch dunkel als ich das Haus verlasse. Mit meinem Auto fahre ich zu einem kleinen süßen Café, nähe meines Büro und nehme mir vor, dort noch etwas an meinem MacBook zu arbeiten. Dort bin ich nicht alleine, ich kann etwas frühstücken und es ist schließlich ein Vibe in einem Café zu arbeiten.
Normalerweise kann ich mich in dem kleinen Café immer mega gut konzentrieren. Aber heute bin ich einfach zu aufgeregt. Wahrscheinlich wegen der Situation gestern, die mich mehr als nur überfordert hat und wegen der Situation nachher wo ich den Star kennenlernen werde. Ich hoffe er oder sie ist mir sympathisch. Ich habe keine Lust die nächsten 3 Monate mit einem Arschloch zu verbringen. Damn. Ich beschließe meine Therapeutin anzurufen und ihr von dem Vorfall zu erzählen. Sie hört mir aufmerksam zu und ratet mir in den nächsten Wochen nicht alleine nachts herum zu laufen. Das würde die Angst nur verstärken. Außerdem sollte ich es der Polizei melden das Lenn sich mir 6 Monate nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis noch einmal genähert hat. Sie schlägt vor eine Therapiestunde für heute zu machen. Da muss ich allerdings passen. Erstens weis ich nicht genau wann ich heute aus dem Büro komme und zweitens wollte ich nach meiner Arbeit zu meinen Eltern fahren. Also erkläre ich ihr das ich mich nochmal melde um einen anderen Termin zu finden. Wir verabschieden uns und ich arbeite noch eine halbe Stunde weiter bis ich beschließe etwas früher ins Büro zu fahren. Lieber zu früh als zu spät. Also betrete ich die Etage bereits um 9:30 Uhr. Miss Scott ruft mich in ihr Büro wo ich und sie bereits Platz nehmen. „Sie müsste jede Sekunde kommen." sagt meine Chefin mit Blick in Richtung Tür. „Wer ist sie?" Frage ich. Aber zur Antwort kommt es erst gar nicht. Die Glastür geht auf und ich blicke in die schönsten Augen die ich je gesehen habe. Diese Augen habe ich schonmal gesehen. Sie gehören nämlich ihr. IHR. Ich stocke, sie stockt. Wir sehen uns an. Sie sagt kein Wort und bleibt im Türrahmen stehen. Ich bewege mich nicht. Ich kann mich in diesem Moment nicht bewegen. „Em, möchten Sie nicht herein kommen Miss O'connell? Bricht meine Chefin die Stille. „Was, was machst du hier? Ich, fuck!" fragt mich die junge Frau die jetzt doch einen Schritt in den Raum macht. „D-Du bist der Star der Scarlet angefragt hat?" Frage ich immer noch stockend und verwirrt. „Und du bist die Fotografin die uns für 3 Monate begleiten wird?" Ich nicke langsam und stehe von meinem Stuhl auf. „Es ist 2 Jahre her und wow, du siehst Erwachsen aus und und." platzt sie heraus. „Elle?" fragt jetzt plötzlich ein Rotschopf der hinter Billie auftaucht. „Finneas!" ich winke ihm lächelnd zu. „Also, ich nehme an Sie kennen Miss O'connell bereits. Miss Ven?" fragt jetzt meine Chefin komplett verwirrt. „Ich, also ja, also" „Miss Ven ist meine Ex-freundin." platzt Billie heraus. Meine Chefin sieht mich überrascht und verwirrt an. „Also haben Sie über diese Beziehung den letzten Artikel geschrieben?" fragt sie mich. Ich kneife die Augen zusammen. Ist das gerade ein Witz? Als ich wieder hochschaue sehe ich Billie die mich mit einer hochgezogenen Augenbraue ansieht. „Du schreibst über uns?" „Was, nein, also nicht direkt. Ich, Entschuldigung aber ich kann das nicht." Ich stürme aus dem Büro. Wohin soll ich gehen fuck. Jedes Büro hat Glasscheiben. Die Toiletten! Ich stürme auf die Toilette und bleibe am Waschbecken stehen. Zuerst träume ich von Shark, dann verfolgen mich ihre Songs, dann sehe ich Lenn wieder und zu guter letzt habe ich einen Vertrag unterschrieben der mich dazu verpflichtet 3 Monate mit Billie reisen zu müssen. „Fuuccckkk!" Schreie ich und schlage gegen den Spiegel. Die Tür geht auf und ich sehe Claudia. Claudia? Ohne etwas zu sagen fällt sie mir um den Arm. Aber das komische ist, es macht mir nichts aus. Bei wohlmöglich jedem anderen wäre ich in eine Panikattacke gefallen aber bei den Menschen denen ich zu mindestens 90% vertraue, bei denen sind Berührungen nicht schlimm. „Scheisse hab ich dich vermisst!" sagt sie. Wir stehen bestimmt 3 Minuten in dieser Umarmung. Als ich mich beruhigt habe gehen wir zurück. Billie, Finneas und meine Chefin sitzen da und besprechen etwas. „Miss Ven, ich kann verstehen wenn Sie diesen Auftrag nicht annehmen möchten, allerdings haben Sie den Vertrag bereits unterschrieben und auf die Schnelle jemanden zu finden der für Sie einspringt wird nichts also" „Nein, es ist okay. Wir sind Erwachsene Menschen und wir müssten Privatem von Arbeit trennen denke ich." sage ich nickend und nehme Platz neben dem schönsten Mädchen der Welt. Ich spüre ihre Blicke auf mir, traue mich aber nicht einmal zu ihr rüber zusehen. Aus Angst mich in den Ozean Augen zu verlieren und nicht mehr heraus zu finden. Während der ganzen Besprechung fahre ich mir bestimmt 15 mal nervös durch meine Haare. Sie sieht mich immer mal wieder an. Das kann ich durch meinen Augenwinkel erkennen. Als wir uns verabschieden stürme ich aus dem Gebäude als wären Mörder hinter mir her. Die Tour startet in 3 Tagen. Als ich zu meinem Dodge laufe mittlerweile wieder in normaler Geschwindigkeit, bleibe ich plötzlich vor einem schwarzen Dodge Challenger stehen. Genau das gleiche Modell wie meiner. Nur eben in schwarz. „Damn, schwarz ist auch geil!" sage ich, nicht wissend das ich es laut ausgesprochen habe. „Dunkel rot ist aber auch heiß denk ich." höre ich eine Stimme hinter mir. Ich drehe mich verblüfft rum. Billie. „thanks, i guess." Ich weis nicht was ich sagen soll. „Elle es tut mir wirklich leid dass dich die Situation so überfordert. Ich habe wirklich nicht gewusst das du die Fotografin bist. Ich, es tut aber gut dich mal wieder zu sehen. Wirklich. Es ist so lange her." Ich sehe sie verblüfft an und nicke langsam. Mein Blick fällt auf ihre Hand. „Du hast ein Tattoo?" Frage ich lächelnd. „Ja, das sind die Elfen aus meinem Lieblings Kinderbuch." sagt sie und hält mir ihre Hand hin. Ich schaue kurz drauf als mein Blick auf einem Ring hängen bleibt den sie um den Ringfinger trägt. Mein Abschiedsring. Als sie bemerkt, dass ich auf den Ring starre, zieht sie die Hand schnell zurück und steckt sie in die Hosentasche. „Also dann bis in 3 Tagen Ja?" Sie dreht sich um und will gehen. Als sie sich prompt wieder umdreht. „Darf ich dich was fragen?" Ich nicke langsam. „Wie geht es dir?" kommt die Frage bei der man eigentlich immer lügt oder? „Gut und dir?" „Gut, und wie geht es dir wirklich?" sie zieht eine Augenbraue hoch. „Naja, vielleicht nicht ganz so gut..., aber ich, em, ich muss jetzt los. Sorry." Ich laufe im schnellen Tempo zu meinem Auto.So ab jetzt lohnt es sich weiter zu lesen...