Kapitel 14

540 24 3
                                    

Pov Julien

Ich lag alleine in dem Zimmer, denn es war bereits nach der Besuchszeit. Ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte. Ich betrachtete die Verbände um meinen linken Arm und griff zu meinem Hals. Die Ärzte hatten gefragt, was passiert war, doch ich habe ihnen nur erzählt, dass ich irgendwie Ohnmächtig gefallen bin und deshalb absolut nichts mehr mitbekommen habe. Allerdings hatte ich vor, noch irgendwem morgen davon zu erzählen. Jetzt musste ich erstmal schlafen, denn heute war schon anstrengend genug gewesen. Ich starrte noch kurz die Decke an und dachte an Rezo, dann war ich auch schon im Land der Träume.


Pov Rezo 

Das war einer der vielen Nächte, in denen ich einfach keinen Schlaf fand. Meine Gedanken füllten meinen ganzen Kopf. Ich stand auf und ging in meine Küche. Geschickt schnappte ich mir eine Flasche Wodka und nippte leicht daran. Pur war das Zeug echt scheußlich. Ich genoss es... Stetig wurden meine Schlucke immer größer und bald hatte ich die halbe Flasche ausgetrunken. Wow.. wie ging das jetzt? Etwas erstaunt stellte ich die Flasche weg und griff zu meinem Handy. Ich versuchte mich mit TikTok ein wenig abzulenken. Ich schaute lauter ship videos von Ju und mir. Eine Träne tropfte von meiner Wange auf meine Handy, ich wischte sie sofort weg, doch es wurden immer mehr. Angepisst und wütend stand ich auf. Ich konnte meine Aggressionen nicht mehr zurückhalten. Ich griff nach der Flasche und warf sie gegen meinen Kühlschrank. Sie zersplitterte in tausend Teile und alles war nass. Ich setzte mich auf den Boden und vergrub meinen Kopf in meinen Armen. Ich konnte das alles nicht mehr. Ich nahm mein Handy und rief Thomas an. Er war der einzige, der auch alles wusste. "Thomas.. ich kann das alles nicht mehr. Bitte komm her." weinte ich in das Telefon. Er versuchte mich zu trösten und meinte, dass er gleich da sei. Er redete gut auf mich ein und legte erst auf, als er vor meiner Türe stand. Er sperrte auf und rannt zu mir. "Hey, es wird alles wieder gut." Er kniete sich neben mich und nahm mich in den Arm. "Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Ich sitze hier und kann überhaupt nichts tun und er liegt im Krankenhaus und stirbt fast. Bitte, ich will ihm doch nur helfen." weinte ich mit brüchiger Stimme. 


Pov Thomas

"Ich weiß, das ist schwer. Aber Ju ist erwachsen und kann sehr gut für sich selbst sorgen. Er ist ein starker und unabhängiger Mensch. Und er hat dich. Das ist für ihn mehr als genug Grund, um weiter zu kämpfen. Egal wie schlimm es ist." Er nickte leicht. "Ja, aber ich habe trotzdem Angst um ihn. Mann, er ist die wichtigste Person in meinem Leben.. Was mache ich nur ohne ihn?" "shhh.. alles wird wieder gut. Ich bin ja da. Morgen fahren wir gleich wieder zu ihm, okay? aber jetzt musst du erstmal schlafen gehen, ja?" Er nickte schwach und ich hob ihn hoch. Zum Gehen wirkte er nicht stark genug. Ich griff unter seine Knie und seine Arme und legte ihn dann vorsichtig in seinem Bett ab. 

What's happiness?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt