Kapitel 15

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Pov Ju

Schlaflos lag ich in meinem Bett und atmete tief durch mein Herz schlug unaufhörlich und mein Kopf ratterte nur so vor sich hin. Eigentlich...ich hatte es verdient. Zumindest einen Teil davon. Was ich nicht verdiente, tief atmete ich ein, war Rezo. Okay, genug Overthinking für heute. Ich presste meine Hand gegen meine Brust und übte mit meinem Handballen Druck aus. Einatmen, Ausatmen, Ablenken. Ich legte mich, so weit das möglich war, um und dachte dann einfach an die nächsten Tage. Immer wieder schlug ich meine Augen auf, nur um kurz danach wieder einzuschlafen.

Unausgeschlafen blieb ich dann um halb sieben einfach wach. Eigentlich würde ich Rezo gerne schreiben aber abgesehen davon, dass er eh noch schläft, was sollte ich ihm denn schreiben? Leise klopfte jemand an meiner Türe an. "Ja?" meinte ich und schon wurde die Tür aufgeschwungen und eine junge Ärztin kam herein. Ihre Dunklen Locken hatten sie in einen hohen Zopf zusammen gebunden und ihre Lippen grinsten mich freundlich an. Tief atmete ich ein. Ein wenig unwohl fühlte ich mich, was war los? Sie war einfach nur ein Arzt, sie wollte mir helfen also: keine Nervosität nötig. Vorsichtig drückte ich mich auf und lehnte meinen Rücken hinten an. "Guten Morgen. Gut, dass Sie bereits wach sind. Wie gehts es Ihnen?" redete sie mit mir, währenddessen sie die Infusion neben meinem Bett kontrollierte. "Mir tut immer noch alles weh." beantwortete ich ihre Frage. "Das ist normal. Hätten Sie gerne stärkere Schmerztabletten?" jetzt schaute sie mich mit ihren dunklen Augen an. "Danke, aber nein." meinte ich. Sie nickte "Wenn sich Ihre Meinung ändert, sagen Sie es einfach." "Werde ich, danke." leicht nickt sie noch dann geht sie aus der Türe und schließt sie leise hinter sich. Hörbar atmete ich aus und meine Muskeln entspannten sich wieder. 

Keiner hier weiß, was wirklich passiert ist. Es hieß, dass Rezo ihnen erzählt hatte, dass ich einen starken Unfall hatte und mehr wusste keiner. Keiner außer mir, Thomas und Rezo. Ehrlich gesagt war ich sehr froh darüber. Ich war schon alt genug, ich brauchte keinen, der mich vor irgendwem rettet. Ich fühlte mich so schlecht, dass Rezo das mitansehen musste und jetzt denkt er sicher voll komisch über mich.


Pov Rezo

Halb 12 war es inzwischen. Seit fast 4 Stunden lag ich wach im Bett und dachte nach. Ich dachte an Ju, Cindy, gestern und heute. Ich wollte ihn eigentlich besuchen gehen, aber er würde mich bestimmt nicht sehen wollen. Er brauchte Zeit zu heilen, alleine. Lustlos warf ich die Decke von mir und setzte mich langsam auf. Ein lauter Seufzer entkam mir und ich atmete tief ein. Leicht genervt stand ich schließlich auf und zog mich an. Ich hatte gar keine Lust auf diesen Tag, aber was soll es. Heute Abend musste ich streamen und überlegt hatte ich mir noch gar nichts. Zu Nindo musste ich jetzt bald auch mal wieder schauen. Das hatte ich völlig vernachlässigt. Perfekt, dann ist der heutige Tag ja durchgeplant. Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Augen und trampelte dann unglücklich in die Küche, wo ich mir eine Tasse Kaffee mit Chunky Flavour machte und mich unvorsichtig auf meinen Sessel fallen ließ. Natürlich schwappte etwas von dem heißen Getränk auf meine Hand "Fuck!" sofort hielt ich meinen Arm unter lauwarmes Wasser. Was ein Scheiß.



Pov Ju

Heute kam er wohl nicht mehr. Kurz vor vier war es bereits als auf einmal jemand an meiner Türe  klopfte. Wer das wohl war? "Ja?" Schon schwang die Tür auf und eine wunderschöne Frau grinste mich Teuflisch an. Starr vor Schreck war ich völlig unfähig mich zu bewegen, geschweige denn zu schreien. Was tat sie hier. Ungläubig schüttelte ich fast unmerklich den Kopf. "Du brauchst dich nicht so wundern. Ich habe dich gewarnt." Aus ihrer Tasche zückte sie ein Messer und macht einen Schritt auf mich zu. Mein Herz pocht mehr als doppelt so schnell, irgendein Gerät piepste, ich nahm alles nur verschwommen war. Sie kam noch näher. Auf meinem gesamten Körper bildeten sich Schweißperlen. Sie greift unter die Decke und schnitt mir tief in meine Wade. Das Adrenalin kickte und wie automatisch bewegten sich meine Lippen und ich schreie um Hilfe innerhalb weniger Sekunden war schon jemand da und fragte, ob alles okay war. Cindy stand neben mir und tat völlig geschockt. Das Messer hatte sie schon längst wieder verschwinden lassen. Ich schlug die Decke weg und die Ärzte verbanden sofort meinen kompletten Fuß, da dieser wie wahnsinnig blutete. Ich hörte, wie Cindy hinausbegleitet wurde, dabei erzählte sie, wie ich doch so eine Angst hätte und deshalb immer ein Messer unter meiner Decke hatte, was jetzt nach hinten los gegangen war, da ich mich blöd gedreht hatte, als sie es wegnehmen wollte. So eine Bitch diese Frau, ein Wahnsinn!

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