Die Chefin

~ 15 ~

Ich bin erledigt. Gael steht in stinksauer in meinem Büro und rastet aus. »Geschieden!!! Und du hast dich nicht vorher erkundigen können???«

»Gael, es tut mir so unglaublich leid. Ich verstehe deine Wut. Aber bitte glaube mir. Es war nicht meine Absicht.«

»Das macht die Sache auch nicht besser, Leah! Ich hatte Sex mit ihr. Mit Eleanor. Und ich wollte es nicht. Verdammt noch mal. Ich habe es nur wegen dir gemacht.«

»Wie kann ich es wiedergutmachen? Bitte, lass es mich wiedergutmachen.«

»Dreh die Zeit zurück!«

»Ich wünschte, ich könnte das. Ich würde es sofort tun.«

»Wie konntest du das nicht wissen? Sie ist deine Chefin. Warum hast du dich nicht vorher informiert?«

Gael ist megawütend. So wütend habe ich ihn noch nie gesehen.

»Sie redet nie über ihr Privatleben.«

»Wozu hast du dann ihn hier?« Er zeigt auf Damian.

»Ich war überrascht, als du mir gesagt hast, dass sie sich an dich rangemacht hat. Das ging alles so schnell, ich hatte keine Zeit, Damian zu suchen.«

Damian steht auf und stellt sich neben uns. Bis jetzt hat er nur zugehört, aber jetzt meldet er sich auch. »Ich verstehe deine Wut, Gael.«

»Danke, Mann. Wenigstens einer.«

»Aber glaubst du wirklich, dass sie das von dir verlangt hätte, wenn sie nicht in so einer verzweifelten Situation wäre?«

Gael wird nachdenklich.

»Meine Mutter hast du ja mittlerweile kennengelernt und das sogar besser, als die meisten anderen. Aber okay, ich will nicht zu sehr in die Materie eingehen. Ich will es mir nicht auch noch vorstellen müssen. Auf jeden Fall, was ich damit sagen will, Leah ist verzweifelt und hat nach einer Lösung gesucht. Sie hat es nicht böse gemeint. Sie ist deine Freundin und du kennst sie. Sie würde dir nicht mit Absicht schaden wollen.«

Gael senkt kurz seinen Blick und überlegt, ehe er mit ruhiger Stimme weiterspricht. »Du hast recht. Tut mir leid, dass ich so ausgerastet bin.«

»Das verübelt dir keiner. Es ist verständlich, aber versuche, auch Leah zu verstehen.«Damian hat es geschafft, Gael zu beruhigen.

Ich schaue Gael an. »Ich verstehe dich und glaub mir, ich fühle mich echt mies deshalb.«

Gael nickt. »Ist okay. Fehler passieren. Wir haben es wenigstens versucht.«

»Es schien aber so, als hätte es euch gefallen. Also Eleanor hat es sehr gefallen. Das merkt man.«