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Gaels und mein Filmkuss ist uns sehr gut gelungen. Zu gut sogar, denn selbst Damian hat uns den Kuss abgekauft. Als ich seinen zornigen Blick auf mir sehe, blende ich alles um mich herum aus. Ich höre die Menschenmenge nicht mehr, ich höre die Paparazzi nicht mehr und sehe niemanden außer Damian. Mein Blick ist starr auf ihn gerichtet. Wie gelähmt stehe ich da und komme erst in die Realität zurück, als Damian mit großen und schnellen Schritten auf uns zugeht.

»Fuck!«, höre ich Gael, ehe er Damian entgegenkommt.


»Gael, was wird das?«, will ich von ihm wissen. Ich möchte nicht, dass die Situation hier vor den ganzen Leuten ausartet.

Als die zwei sich nähern, sehe ich Damians Hand, wie sie sich zu einer Faust bildet.


»Damian! Nein!«, rufe ich ihm zu.

Im selben Moment holt er mit seiner Faust aus und zielt in Richtung Gael. Mein Herz macht einen Aussetzer und ich wünschte mir, das hier wäre nur ein Traum. In letzter Sekunde weicht Gael aus und legt sich geschickt Damians Arm um seine Schulter. Keiner merkt, dass es ein Schlag werden sollte, denn dank Gael wirkt es wie eine spaßige Begrüßung zwischen zwei Männern, die sich gut kennen. Damian wirkt überrumpelt, denn mit so einer Reaktion seitens Gael hat er nicht gerechnet. Gael flüstert etwas in sein Ohr, ehe Damians Blick mich wieder trifft.


Ich will zu Damian und mache einen Schritt nach vor, als mich Gina am Arm packt und leise, aber mit einem wütenden Unterton, mit mir spricht. »Hast du gerade meinen Freund geküsst?«

»Gina, das war ein Filmkuss. Was hätten wir tun sollen? Man hat uns keine Wahl gegeben, ansonsten wären wir aufgeflogen.«


Ungläubig schaut sie mich an. »Ein Filmkuss? Willst du mich verarschen?«

»Ich schwöre, Gina. Gael und ich haben uns noch nie geküsst und das wird auch nie passieren.


Ich lie-.« Ich unterbreche mich selbst, als mir bewusst wird, was ich da fast gesagt hätte.

Doch zu spät. Ginas verblüffter Blick und ihr Grinsen verraten mir, dass sie ganz genau weiß, was für Worte fast meinen Mund verlassen hätten. »Du liebst Damian.«


»Das habe ich nie gesagt.«

»Aber du wolltest es sagen.«

»Ich weiß nicht, wieso ich das fast gesagt habe. Es ist mir einfach so ausgerutscht.«

»Leah, so etwas kann nicht einfach ausrutschen.«

»Doch kann es!«

»Leah-«

Ich unterbreche sie, »Nein, Gina. So lange sind wir noch nicht zusammen. Das wäre doch viel zu früh.«


»Ihr seid nicht lange zusammen, aber ihr kennt euch schon lange. Also so unmöglich ist das nicht.«

Ich fühle mich ertappt und weiß nicht, wie ich aus dieser Sache wieder rauskomme. »Ach hör doch auf, Gina. Und wehe du sagst das jemandem.« Ich gehe an ihr vorbei und übersehe ihr riesiges Grinsen dabei nicht. Ihre Augen verfolgen mich auch, wo ich Damian und Gael erreiche.

Mit einem warnenden Blick schaue ich noch einmal zu ihr rüber, ehe ich mich den beiden Männern zuwende. »Können wir jetzt bitte hineingehen, bevor wir uns noch verraten?«

Die ChefinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt