beste freunde oder so

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"Ey lass das" lacht er unter mir. Wir sind gerade im Schwimmbad, ich sitze auf seinem Schultern und strubble ihm durch die Haare, sodass er nichts mehr sieht. Er taucht einfach unter, sodass ich automatisch von seinen Schultern rutsche. Wir schwimmen noch ein paar Meter, rutschen ein paar Mal, bis wir uns entschließen, nach Hause zu fahren.

In den Duschen gehe ich einfach hinter ihm her, lasse meinen Neoprenanzug während des Duschens an und wasche nur meine Haare. Es ist nur ein anderer Mann in der Dusche, den wir beide einfach ignorieren.

Zum Umziehen gehe ich einfach in eine Einzelumkleide, tausche meinen nassen Schwimmbinder gegen einen trockenen.

Als ich fertig bin gehe ich zum Kassenbereich des Schwimmbads, wo Xaver schon auf mich wartet und mich anlächelt. Wir gehen zusammen zu unseren Fahrrädern und fahren die knappen 20 Minuten zu ihm nach Hause. Auf den wenig befahrenen Straßen liefern wir uns wie immer Wettrennen, die mein Rennrad meistens gegen sein Mountainbike gewinnt.

Bei ihm zu Hause angekommen gehen wir zunächst in den Keller, hängen unsere Sachen auf, und danach in die Küche um nach etwas Essbarem zu suchen. Sein Vater macht uns einen Obstteller, nachdem er uns begrüßt hat, wir beide lieben seine Obstteller schon immer. "Übernachtest du hier Adrian?" fragt er mich, als er uns diesen überreicht. Ich schaue einmal fragend zu Xaver. "Wenn ich darf, gerne" - "Klar. Immer" erwiedert er nur.

Damit gehen wir zu Xaver ins Zimmer. "Weißt du eigentlich, ob du dieses Jahr mit zum Trainingslager kommst und wie das da gehandhabt wird?" fragt er mich zwischen einem Ananasstückchen und einer Blaubeere. "Keine Ahnung, wollte mal mit Tommi reden. Würd eigentlich wirklich gern mitkommen aber hab bisschen Angst vor den anderen" - "Wir können ja auf ein Zweierzimmer, falls Tommi das erlaubt und so" Tommi ist unser Trainer und neben Xaver der einzige aus unserem Verein, der weiß, dass ich Trans bin.

"Bezahlen deine Eltern dann wenigstens das" - "Ne, aber das bekomm ich hin. Deren Begründung: Rudern ist nh Jungensportart, ich hab da nichts zu suchen" Ich lache bitter auf. "Es tut mir wirklich leid, wie sie dich behandeln. Mal abgesehen davon, dass deren Denken allgemein schwachsinnig ist, haben die nh wundervollen Sohn der seit Monaten Testo nimmt, falls denen das noch nicht aufgefallen ist" Ich liebs, wenn er so einen auf Feminist macht und sich so über meine Eltern aufregt. Ich habe mich mittlerweile mit denen abgefunden, aufgegeben zu versuchen, dass sie sich ändern, mich akzeptieren, mich unterstützen.

"Ich bin ja auch bald 18, dann kann ich ausziehen, und so lange hab ich ja dich" Er muss für einen kurzen Moment lächeln, bevor er wieder ernst wird. "Ich hab einfach nur Angst, dass die dir noch mehr schaden. Angst um dich" - "Ist doch alles gut, ist schon okay" - "Adrian- du weißt so gut wie ich, dass das gelogen ist. Es ist weder alles gut, noch okay, vor allem nicht was deine Eltern dir antun" Während seiner Worte greift er nach meinen Händen, schaut mir in die Augen.

Ich weiß nicht wirklich, was ich dazu sagen soll, darum lasse ich es einfach erstmal, versuche mich an einem vorsichtigen lächeln. "Ich hab doch dich"

"Darf ich dich umarmen?" Als Antwort darauf mache ich nur einen Schritt auf ihn zu, er legt seine Arme vorsichtig um mich. Ich ziehe ihn näher zu mir heran, unsere köpfe liefen an der jeweils anderen Schulter. Er flüstert mir immer wieder leise was ins Ohr, dass er stolz auf mich ist, dass er froh ist, mich zu haben, dass wir das alles schaffen. Als Antwort darauf gebe ich ihm einen sanften Kuss in den Nacken, hauche ein "Danke". Ich spüre, wie er beginnt zu Lächeln.

Einige Moment stehen wir schweigend da, er hält mich, ich halte ihn, bis er schließlich auch leicht die Stelle unter meinem Ohr küsst, vorsichtig, sanft. Nach ein paar Sekunden küsst er die gleiche Stelle nochmal, mit etwas mehr Druck. Unter seinen Lippen kribbelt meine Haut.

BoyxBoy Oneshots Trans* representationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt