geschichten von simon

123 6 3
                                    

Simon und ich haben uns nicht gesucht, aber trotzdem gefunden. Ich habe ihn auf der deutschen Schwimmmeisterschaft im vergangenen Jahr kennengelernt. Ich bin in Landesentscheid zu langsam gewesen, dafür ist ein Mädchen aus meinem Team weitergekommen, weshalb unsere ganze Mannschaft hingefahren ist.

Dort hat es sich dann an den drei Tagen des Wettkampfes gleich mehrmals ergeben, dass Simon und ich uns über den Weg gelaufen sind und reden konnten.

Wir haben uns von Anfang an gut verstanden, waren irgendwie auf einer Wellenlänge.

Heute ist Freitag, ich sitze gerade im Zug unterwegs zu ihm. Ich hab einige Sportsachen dabei, er trainiert im Moment für einen Triathlon in zwei Monaten.

Nach insgesamt zwei Stunden Fahrt bin ich dann bei ihm, sehe ihn schon am Bahnsteig stehen. Ich schreibe meinem Trainer, dass ich angekommen bin. Er gibt das dann immer an meine Großeltern weiter, bei denen ich aufgewachsen bin, die beiden haben kein Handy.

Die Türen des Zuges öffnen sich, ich laufe zu meinem Freund, welcher sich schon suchend nach mir unschaut. Er hat sich gerade weg von mir gedreht, als ich bei ihm ankomme, schaut zum hinteren Teil der Regionalbahn. Ich lege ihm von hinten die Hände auf die Augen. Er zuckt leicht zusammen, dreht sich dann aber schnell grinsend zu mir um, umarmt mich fest, gibt mir endlich wieder einen Kuss.

Wir lösen uns voneinander, er überreicht mir einen Strauß Blumen. Es sind nicht einfach irgendwelche Rosen oder Tulpen, sondern Wintergewächse aus seinem Garten. Ich finde das viel persönlicher. "Für dich Großer" sagt er mit einem dicken Grinsen auf seinen weichen Lippen. "Weshalb habe ich die Ehre?" frage ich ihn, nachdem ich ihn als Dankeschön nochmal kurz Küsse. "Heute vor 365 Tagen bin ich in so nh Typen reingelaufen. Ich hab mich dann entschuldigt und mich dabei schon aus Versehen in seine Augen verliebt. Der hat mich dann so sehr angefeuert, dass ich zwei Tage später auf einmal Juniorenmeister geworden bin. Und irgendwie mag ich den jetzt immernoch" - "Wart mal grade- Nur deswegen?" Ich schaue ihn gespielt empört an, beginne aber Sekunden später schon zu lachen.

Einige Minuten später verlassen wir das Bahnhofsgebäude. Zu ihm nach Hause sind es etwa fünfzehn Fußweg, ich kenne die Strecke mittlerweile auswendig.

"Übrigens du Genie- Die Meisterschaft war im April. Aber Dienstag ist Valentinstag, ich wollt mal schauen, ob dus merkst" macht er mich irgendwann darauf aufmerksam. "Pff. Und das soll ich woher wissen? Ich habs nich so mit Zehlen" - "Ich weiß", lacht er, "aber ich fands sehr lustig."
Er lässt meine Hand, die er seit dem Verlassen des Bahnhofs gehalten hat, los und wuschelt mir einmal durch meine - vom Nieselregen leicht durchnässten - Haare.

Kurze Zeit später kommen wir an dem verhältnismäßig kleinen Wohnblock an, dort hat er sich seine ausgesprochen gemütliche Zwei-Zimmer-Wohnung eingerichtet. Ich gehe vor ihm die Treppen hoch, als er mich auf einem Absatz zu sich zieht. Er hat durch meine recht große Sportasche, welche ich mir umgehängt habe, die perfekte Möglichkeit, nach dem Band zu greifen und mich zu sich heran zu ziehen. Er drückt mir einen stürmischen Kuss auf die Lippen, seine Zunge streicht über diese. Ich muss mich beherrschen, nicht vor Überraschung - und seiner nicht unbedingt untalentierten Zunge - durch das hallende Treppenhaus zu stöhnen. Als er den Kuss schließlich beendet, bleibt er mit seinem Gesicht nah an meinem, flüstert "Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich vermisst habe?"

Ich habe sofort wieder ein Grinsen auf den Lippen. "Du hast mich vermisst? Glaub ich dir nur bedingt" Damit spiele ich auf unseren allerersten Kuss am Bahnhof an, kurz bevor mein Zug zurück nach Hause losfuhr. Nach dem hat mich für einige Tage überall ignoriert, sich dann aber eingestanden, dass der Kuss, der wohlbemerkt von ihm ausging, doch nicht so bedeutungslos war, wie er es sich erhofft hatte.

"Ich kann dir gleich zeigen, wie sehr ich dich vermisst habe" wispert er zurück. Noch immer stehen wir so nah aneinander im Treppenhaus, dass unsere Nasenspitzen sich beinahe berühren. "Sollten wir nicht erst noch trainieren?"

Wir überwinden die letzten Stufen nach oben, er kramt den Schlüssel aus seiner Fleecejacke, öffnet seine Wohnungstür. Er ist im Januar 17 geworden, allerdings schon im August letzten Jahres mit 16 ausgezogen, hat es sich hier gemütlich gemacht.

In seiner Wohnung angekommen, zieht er mich zuerst wieder in einen Kuss, welchen ich sofort wieder erwiedere. Wie ich ihn vermisst hatte. In mir explodieren wieder 1000 Sterne. Wie beim ersten Mal. Er saugt an meiner Unterlippe, sie kribbelt. Ich spüre seine Zunge an meinen Zähnen, in meiner Mundhöhle. Er schiebt mich rückwärts in Richtung seines Sofas, drückt mich darauf, setzt sich dann rittlings auf meinen Schoß. Dabei unterbricht er den Kuss nicht.

Zusätzlich legt er seine Hand in meinen Nacken. Er weiß, dass mich diese Kombination von seiner Zunge und seiner Hand in meinem Nacken absolut fertig macht. Dabei saugt er so an meiner Lippe, dass ich nur durch meine Nase atmen kann. Irgendwann muss ich nach Luft schnappen, er lässt seine Zunge aus meinem Mung gleiten, ich keuche außer Atem auf. Währenddessen fährt er einfach mit seinen Lippen meinen Hals entlang, küsst erst die weiche Stelle unter meinem Ohr, fährt dann weiter nach unten, um an meinem Hals Knutschflecken zu hinterlassen.

Ich spüre das Kribbeln an den verschiedenen Stellen, bevor er wieder nach meinen Lippen sucht.

"Simon" hauche ich irgendwann, bekomme kaum noch Luft, er hat mich komplett fertig gemacht. Er beendet den Kuss, welchen ich unterbrochen habe, küsst mich noch einmal auf die Stirn. "Wir sollten laufen gehen, richtig?" fragt er mich, klingt fast schon traurig, lehnt seine Stirn gegen meine. Ich muss grinsen, küsse ihn nochmal kurz auf den Mund. "Korrekt"

Wir ziehen uns - fast ohne Unterbrechungen - um, gehen dann nach draußen um den 12-Kilometer-Lauf von seinem Trainingsplan abzuarbeiten. Dabei bauen wir immer mal wieder Sprints oder kleine Neckereien ein, für ihn ist der Spaß bei seinem Training immer noch das wichtigste. "Weltmeister kann ich mit meinem ersten Triathlon sowieso nicht werden" sagt er immer. Ich liebe sein Mindset was das angeht, wie er das ganze ruhig angeht. Vor allem liebe ich, wie er immer lächelt, wenn er das sagt.

Nach einer knappen Stunde sind wir wieder bei ihm zu Hause, ich gehe zuerst duschen, während er uns Bowls macht. Ich ziehe mir nach dem Duschen einen seiner Hoodies über, gehe dann zu ihm in die Küche. Ich lege meine Arme von hinten um seine Hüften, lehne mich etwas an ihn und beginne seinen Nacken zu küssen. Ich spüre, wie er sich sofort minimal anspannt und seinen Rücken an mich drückt.

"Konzentrier dich" flüstere ich in sein Ohr, woraufhin er nur seinen Kopf in den Nacken, auf meine Schulter legt. Diese Möglichkeit nutze ich, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu geben. Er dreht sich in meinen Armen, welche immer noch um mich liegen, greift an meinen Hals und küsst mich auf die Lippen, saugt daran.

Als wir uns irgendwann voneinander lösen, reicht er mir die Bowls, wir gehen in seinen Wohnzimmerbereich, essen meist auf dem Sofa. Er hat uns Bowls mit Reis, Tofu, Edamamen und Avokado gemacht.

"Das war lecker" lobe ich ihn, lege meinen Kopf auf seine Schulter. Wir bringen die Schalen in die Küche, dann geht er duschen.

In der Zwischenzeit habe ich es mir auf seinem Bett gemütlich gemacht. Als er sein Schlafzimmer betritt lässt er sich auf mich fallen, umarmt mich fest. Ich drücke einen Kuss auf seinen Haaransatz, lächle in mich hinein.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 29, 2023 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

BoyxBoy Oneshots Trans* representationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt