𝟛𝟠. 𝔸𝕦𝕤𝕗𝕝𝕦𝕘 𝕟𝕒𝕔𝕙 𝕃𝕖𝕚𝕡𝕫𝕚𝕘

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»Wer sitzt neben wem?«, fragte July an der Bushaltestelle.

»Ist mir eigentlich egal.« Ich rieb meine Hände gegeneinander, um diese etwas zu wärmen.

»Okay, dann sitzen wir nebeneinander.« Jules visierte Levi an, der verwirrt aufblickte.

»Was ist los?«, fragte er.

»Wir sitzen im Bus nebeneinander. Wir müssen Pläne aushecken.«

Ich hörte kaum zu, da ich Toni und Dominik beobachtete, die sich zu uns gesellten.

Im Bus setzte ich mich zu Toni und Dominik in einen Viersitzer. July und Levi saßen vor uns und flüsterten angeregt miteinander. Ich streifte meine Jacke ab und entschied mich sogleich wieder um und zog sie wieder an, da mir kalt war. Dann packte ich meine Thermosflasche mit Tee aus und wärmte meine Finger an dieser.

Dominik und Toni unterhielten sich über Tonis Kunstwerke und sprachen danach über Dominiks Stepptänze.

»Willst du deine Ausbildung im Tanzen vertiefen?«, fragte ich ihn neugierig.

»Ja, nach der Schule werde ich mich voll und ganz auf das Tanzen konzentrieren. Das ist wirklich etwas, was ich für mein Leben gern und mit viel Leidenschaft mache.«

»Ich hätte gerne auch so eine Leidenschaft«, murmelte ich.

Ich eignete mich zum Schnitzen, aber sonst? Ich beneidete die Menschen, die ihre kreative Ader ausleben konnten.

Wir brauchten fast zwei Stunden, um Leipzig zu erreichen. Die Lehrer, die mitgekommen waren, wollten uns die Stadt zeigen. Also torkelten wir ihnen den ganzen Vormittag hinterher, bis July Toni und mich jeweils an einem Arm nahm und Levi meinen anderen Arm von seiner Seite bei sich einhakte.

»Hey, was soll das?«, fragte Toni, doch ich ließ mich einfach auf diese spontane Idee ein.

»Wir dürfen das doch gar nicht«, beschwerte sich der Idiot.

»Deshalb machen wir es doch«, antwortete July und rannte los. Sie führte uns durch große Menschenmengen und viel Gedränge und wurde immer schneller. Ich passte mich ihrem Tempo an.

»Wohin führst du uns?«, fragte ich, obwohl ich wusste, dass July mir das noch nicht sagen würde.

»Verrat ich dir nicht.«

»Levi, wohin gehen wir denn?«, versuchte ich es bei ihm.

»Frag Ljette«, antwortete er.

»Das hilft mir nicht weiter.«

July steuerte einen Menschenhaufen an. Ich wollte sie in eine andere Richtung lenken, doch sie ließ sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Da wir in verschiedene Richtungen zerrten, verlor ich ihren Arm. Auch Levis Arm an meinen spürte ich nicht mehr. Überrascht stellte ich fest, dass Levi wie vom Erdboden verschluckt war. Auch July und Toni sah ich nicht. Also kämpfte ich mir einen Weg durchs Getümmel, bis ich auf der anderen Seite wieder herauskam.

Suchend blickte ich mich um und entdeckte Toni nicht weit von mir entfernt. Ich eilte zu ihm.

»Wo sind Juju und Levje?«, fragte ich.

»Wenn ich das wüsste, wäre ich schlauer.«

Wir suchten die Umgebung ab, doch wir fanden sie nicht. Dafür bemerkte ich aber ein beeindruckendes Gebäude, das meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

»Das sieht so aus wie -«, begann ich.

»Die Uni«, beendete Toni den Satz.

»Da wollte ich hin!«, rief ich und stolperte los. Toni griff aber nach meinem Handgelenk und zog mich zurück.

𝔻𝔼ℝ 𝕀𝔻𝕀𝕆𝕋 𝕌ℕ𝔻 𝕀ℂℍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt