Warum Anton_Turners die Michael_van_Lustigs hassen:
Es ist schon länger her, doch unsere gemeinsame, grauenhafte Geschichte beginnt sowieso sehr früh. Also springe ich einmal zurück in unsere Vergangenheit. Michael hat mir mal ein Bein gebrochen. Nachdem wir Fußball gespielt und wir meinetwegen verloren haben, hat er mich einfach so eine Treppe heruntergeschubst. Sein Verhalten war im Nachhinein betrachtet enorm kindisch. Jedenfalls habe ich mir das Bein gebrochen. Dadurch konnte ich mehrere Wochen lang nur mit Krücken laufen und war besonders beim Treppensteigen oder Treppen heruntergehen benachteiligt. In der Schule musste mein Ranzen getragen werden. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, hat er mir am Anfang der Sommerferien meine Fahrkarte geklaut. Meine Eltern und ich wollten mit dem Zug in den Urlaub fahren und die Fahrkarten waren extrem teuer. Ich habe mich nicht nur auf den Urlaub selbst, sondern auch auf die Zugfahrt gefreut. Ich finde es entspannend, aus dem Fenster zu schauen und zu sehen, wie die Landschaft an dir vorbeizieht und wie der Zug Ländergrenzen überquert. Die Menschen im Zug kommen aus verschiedenen Regionen, steigen zu oder aus und jeder ist ganz anders als ein anderer. Es gibt so viel zu entdecken und an den Menschen kennenzulernen. Man kann Gespräche belauschen und raten, wohin die anderen Fahrgäste fahren und was sie in der Stadt oder in dem Dorf, in dem sie aussteigen, vorhaben. Ich liebte das als Kind und mag es noch heute. Tja, Michael hat es versaut.
Meine Familie dachte, ich hätte die Fahrkarte versteckt, um sie zu ärgern und egal, wie oft ich ihnen widersprach und ihre Vermutungen abstritt, sie glaubten mir nicht. Meine Eltern beharrten darauf, dass ich ihnen einen Streich spielte und statt mir Hausarrest zu geben, fuhren sie einfach ohne mich in den Urlaub und baten meine Großeltern, jeden Tag bei mir vorbeizuschauen, was sie auch taten. Ich war wütend auf meine Eltern, dass sie mich einfach zu Hause gelassen haben und ohne mich gefahren sind. Ich meine, ja, ich kann es verstehen, der Urlaub war schon bis ins kleinste Detail geplant und teuer, doch trotzdem. Wütender war ich allerdings auf Michael, der mir das alles eingebrockt hatte.
Nun saß ich allein zu Hause. Meine Großeltern kamen tatsächlich und schauten regelmäßig nach mir, allerdings übernachteten sie nicht bei mir und ich auch nicht bei ihnen. Ich fürchtete mich nachts sehr und erschrak bei den kleinsten Geräuschen. An einem Abend hörte ich gruselige Geräusche von draußen. Es klang nach Wolfsgeheul und ich hatte Angst vor Wölfen. Ich versteckte mich unter meiner Decke, als ob das helfen würde, doch das Wolfsgeheul drang noch immer in meine Ohren. Ich weinte die ganze Nacht lang.
Am nächsten Morgen kam July bei mir vorbei und entschuldigte sich bei mir. Michael hatte die Idee, mich zu erschrecken und July wusste, dass ich mich vor Wölfen fürchtete. Auch, wenn sie nur in einem Film oder so vorkommen. Gemeinsam planten sie alles und jagten mir einen riesigen Schrecken ein. July tat es wirklich leid. Sie blieb sogar die Nacht über bei mir, damit ich nicht allein sein musste. Michael allerdings entschuldigte sich nie bei mir. Deshalb, aber auch noch aus anderen Gründen, mag ich ihn nicht.
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𝔻𝔼ℝ 𝕀𝔻𝕀𝕆𝕋 𝕌ℕ𝔻 𝕀ℂℍ
Novela Juvenil»𝙴𝚢, 𝚃𝚞𝚛𝚗𝚎𝚛«, 𝚛𝚒𝚎𝚏 𝚒𝚌𝚑. 𝚃𝚘𝚗𝚒 𝚍𝚛𝚎𝚑𝚝𝚎 𝚜𝚒𝚌𝚑 𝚣𝚞 𝚖𝚒𝚛 𝚞𝚖. »𝚆𝚊𝚜 𝚒𝚜𝚝?«, 𝚏𝚛𝚊𝚐𝚝𝚎 𝚎𝚛 𝚐𝚎𝚗𝚎𝚛𝚟𝚝. »𝚆𝚒𝚎𝚍𝚎𝚛𝚑𝚘𝚕𝚜𝚝 𝚍𝚞 𝚍𝚒𝚎 𝚎𝚕𝚏𝚝𝚎 𝙺𝚕𝚊𝚜𝚜𝚎?«, 𝚏𝚛𝚊𝚐𝚝𝚎 𝚒𝚌𝚑. »𝚆𝚊𝚜? 𝙽𝚎𝚒𝚗.« »...