Vorsichtig drücke ich den Schlüssel in das Schlüsselloch und drehe ihn langsam nach links. Als ich dann kurz darauf das Schloss knacken höre, schiebe ich die Haustür vorsichtig auf. So leise wie es geht, schleiche ich mich in den Flur des Hauses. Der Klang des Fernsehers kommt mir bereits entgegen. Anscheinend ist mein Vater noch wach...
Es hat nämlich etwas länger gedauert, denn Farell und Ruvel wussten nicht, was sie machen sollten. Das gesamte Reich des Todes abzusuchen hätte zu lange gedauert. Und so haben sie beschlossen mich nach Hause zu bringen. Jedoch wollten sie nicht mit rein kommen, da Arwen ganz alleine war. Aber so finde ich es ehrlich gesagt besser. Ich kann wenigstens etwas Zeit mit meinem Vater verbringen.
Sofort ziehe ich meine Schuhe aus und stelle sie in den Schuhschrank, der eigentlich mal wieder aufgeräumt werden müsste...
Direkt danach lockere ich meine Haare und schaue in den Spiegel, der an der Garderobe angebracht ist. Meine Augen sehen total erschöpft und Müde aus. Und ich sehne mich auch ziemlich danach einfach nur noch ins Bett zu gehen und direkt zwei Tage durchzuschlafen. Allerdings ist mir das nicht von Vorteil, da mir ja nicht mehr viele Tage bleiben... Ich habe nur noch 5 Tage Zeit. Und der 5. Tag ist in wenigen Stunden vorbei. Deshalb sollte ich nicht gerade rund um die Uhr schlafen und somit meine wertvolle Zeit vergeuden.
Langsam gehe ich den Flur entlang und da ich nicht gerade viel erkenne, muss ich mich an der Wand orientieren. Im Wohnzimmer angekommen lasse ich mich vom Licht des Fernsehers lenken und gehe zum Sofa, wo bereits mein Vater auf mich wartet. Er sitzt dort mit den Armen an den Knien abgestützt und gefalteten Händen vor seinem Mund. Er sieht aus, als wollte er über etwas wichtiges nachdenken. Doch als er mich sah, nahm er seine Hände runter und öffnete seine Arme. Direkt setze ich mich neben ihn und umarme ihn. Ein tiefes seufzen verlässt seinen Mund und er drückt mich fest an sich.
"Ich wusste gar nicht, dass man so lange in der Stadt sein kann... Gibt es denn dort so vieles?", fragt mein Vater mit einem merklich erleichterten Ton. Jedoch kann ich auch sein Lächeln heraushören.
"Wenn du wüsstest... Es gab wirklich viel zu sehen", sage ich und löse mich langsam von ihm. Er schaut mich nur mit einem erschöpften Lächeln an und schaltet die Stehlampe an.
"Dann sollten wir demnächst mal einen Tagesausflug dorthin machen, was?", meint er mit leiser Stimme.
"Gerne", nicke ich und schaue zum Fernseher.
"Was läuft denn so interessantes?", frage ich neugierig und lehne mich an ihn.
"Ach, nur wieder irgendeine Casting-Show für 'Das Superballett*', ist ziemlich lustig mit anzusehen, wie kleine Jungs und Mädchen in Strumpfhosen durch die Gegend hüpfen", erklärt er und legt seinen Arm um mich.
"Na dann lass uns das gucken", sage ich lachend und schaue gemeinsam mit meinem Vater die Casting-Show.
Doch schon nach einigen Kandidaten über kommt mich die Müdigkeit, sodass ich in seinen Armen einschlafe.
"Es war ein langer Tag, meine kleine", höre ich nur noch gedämpft, bis mich meine Sinne komplett verlassen und ich in das Träumen übergehe.
~~Am nächstenMorgen~~
Völlig verschlafen reibe ich mir meine Augen und wundere mich über meine weiche Bettdecke. Anscheinend hat mich mein Vater extra noch in mein Zimmer getragen.
Noch in den Klamotten von gestern stehe ich langsam auf, bis ich auf einmal einen Anruf bekomme.
Verwirrt schaue ich auf das klingende Telefon auf meinem Nachttisch. Es ist Leo. Er ist in meiner Klasse und ziemlich anhänglich. Fast schon, wie ein kleines Kind.
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Seven Days Left
HorrorWas würdest du machen, wenn du wüsstest, dass du nur noch eine Woche zu leben hättest? Würdest du dich von allen anderen abkapseln? Oder würdest du die letzten Momente noch einmal richtig genießen? Joyce entscheidet sich für die zweite Möglichkei...