☆Ruvel
Man... kaum ist man wieder Zuhause, will auch schon der Boss mit mir reden. Dabei wollte ich noch einmal meine Sammlung an Seelen erweitern...
Gezwungenermaßen gehe ich also zu seiner Residenz. Diese ist nicht sehr weit von meinem Zuhause entfernt, deshalb kann ich ruhig zu Fuß gehen.
Als ich schließlich dort ankomme, sehe ich erst zu dem großen Gebäude auf, ehe ich durch die riesige Eingangstür gehe.
Die Menschliche Welt kann man ziemlich gut mit dieser Welt vergleichen, nur dass sie etwas dunkler und leerer ist. In der Menschenwelt sind überall so viele Straßen und Häuser... Ich weiß gar nicht, wie man da den Überblick behalten soll.
Ich gehe vorbei an einigen anderen Dämonen, die mich mitleidig ansehen. Warum? Weil jeder, der zu unserem Lord muss eine riesige Strafe aufgehetzt bekommt. Einige werden sogar Verbannt.
Schließlich bin ich bei seinem Büro angekommen und ich klopfe an die große und prächtig verzierte Tür. Danach wird mir die Tür von einer Verlorenen Seele geöffnet.
Um es kurz zu erklären: Verlorene Seelen waren Früher mal Menschen die sich, nachdem wir ihnen die Nachricht überbracht haben, sie würden bald sterben, umbringen wollten. Bei uns ist so etwas strengstens untersagt. Wer es jedoch trotzdem Versucht, wird zu einer Art Butler für unseren Boss.
Ich trete schließlich in den großen Raum ein und blicke zum Lord. Dieser sitzt dort mit schwarzer Uniform und gleichgültigen Blick. Danach macht er eine einladende Handbewegung, mich doch zu setzen. Kurz zögere ich, bis ich mich dann doch auf einen der teuren Stühle setze. Meine Hände habe ich, wie so oft in meine Hosentaschen gestopft und ich sehe den Boss ebenfalls gleichgültig an.
''Ruvel...'', beginnt er ruhig und lehnt sich in seinen Protzigen Stuhl zurück. Danach verschränkt er seine Arme vor der Brust und beginnt weiter zu erzählen. ''Du kennst doch unsere Gesetzte als Dämonen, oder?''
Leicht nicke ich zur Antwort. Wenn er schon so Anfängt, kann es nichts gutes Bedeuten...
''Und genau deshalb solltest du auch wissen, dass wir nicht da sind, um mit den Menschen ein nettes Pläuschchen zu halten'', sagt er schon etwas ernster und aggressiver.
Wieder nicke ich. ''Du bist bereits seit mehreren Jahren sehr verantwortungsvoll, Engagiert und erfüllst jeden Auftrag mit großer Zufriedenheit. Jedes Mal ließen dich deine zugeteilten Menschen kalt. Aber dieses Mal scheint etwas anders zu sein. Diese Seele wird nämlich nicht nur von uns verlangt'', erklärt er. Kurz herrscht Stille und der Boss sieht mich mit seinen Roten Augen durchgehend an.
"Wollen die Engel sich einmischen?", frage ich knapp.
"Nicht nur die Engel...", sagt der Boss Ernst und wippt nach vorne, um sich mit den Ellbogen am edlen Tisch abzustützen. "Auch anderweitige Dämonen, wie Seelenräuber oder Todesengel sind hinter ihrer Seele her. Warum weiß ich nicht, aber ich werde es noch herausfinden", meint er und sieht kurz zu der verlorenen Seele hinter mir. Wieder herrscht Stille.
Schließlich stehe ich auf und gehe wortlos zur Tür, um zu gehen. "Ruvel! Ich war noch nicht fertig!", ruft mir der Lord zu. Sofort bleibe ich stehen und drehe langsam meinen Kopf zu ihm. "Ich hab' schon verstanden. Ich soll auf die kleine aufpassen, damit die anderen ihre Seele nicht bekommen. Meinetwegen...", sage ich, drehe mich wieder um und gehe einfach weiter. Die Seele macht mir die Tür auf und ich kann den Lord noch etwas sagen hören. "Der Kerl ist mir echt ein Rätsel...", flüstert er gerade noch laut genug.
Also mache ich mich wieder auf in die Menschenwelt...
Mittlerweile ist es schon spät. Jedoch stört mich das nicht. Ich gehe wieder zurück nach Hause und gehe dort in mein Zimmer. Danach nehme ich mir mein Handy vom Schreibtisch und schaue auf das Display. Wir benutzen es nämlich nicht nur, um Nachrichten zu verschicken oder um jemanden anzurufen. Dort ist außerdem ein spezielles Programm installiert, welches den momentanen Standort und Gefühlslage anzeigt. Joyce ist gerade bei ihr Zuhause und schläft bereits...
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Seven Days Left
TerrorWas würdest du machen, wenn du wüsstest, dass du nur noch eine Woche zu leben hättest? Würdest du dich von allen anderen abkapseln? Oder würdest du die letzten Momente noch einmal richtig genießen? Joyce entscheidet sich für die zweite Möglichkei...