Teil 3

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,,Wer bist du?'', frage ich ihn in einem verwunderten Ton. Danach herrscht stille. Wer ist dieser Typ? Hat ihn mein Vater reingelassen? Aber wieso sollte er dass machen? Und vor allem: Wie hätte er mich einholen können?

Der Junge auf meinem Bett hebt seinen Kopf und ich kann so leicht blonde Strähnen erkennen, die hinter der Kapuze hervor gucken. Dann dreht er seinen Kopf in meine Richtung. Sein Eiskalter Blick lässt mein Herz gefrieren und meine Augen weiten sich etwas. Seine Kristallblauen Augen haben etwas seltsames und unheimliches an sich. Aber sonst sieht er wie ein ganz normaler Junge aus.

Was rede ich denn da? Er ist ein ganz normaler Junge, der sich nur einen Scherz mit mir erlaubt!!

,,Wer ich bin?'', fragt er. Auf seinen Lippen formt sich ein breites und fieses grinsen. ,,Ruvel... Aber dass du meinen Namen weißt hilft dir auch nicht mehr weiter'', sagt er mit einem unheimlichen Unterton. ,,Nicht mehr?'' Ich verstehe das nicht... ,,Wie bist du überhaupt hier rein gekommen?'', sage ich schnell. Ruvel lacht kurz auf und dreht sein Gesicht von mir weg. ,,Das würdest du nicht versehen. Und außerdem bin ich nicht gekommen, um mit dir zu reden'', sagt er diesmal mit einem erstem Gesichtsausdruck. ,,Dann kannst du ja auch genauso gut gehen'', sage ich genervt und gehe zur Seite, um die Tür frei zu machen.

Sein Verhalten ist echt seltsam... Wenn er nicht reden möchte, was dann?

,,Joyce? Das Essen ist fertig! Kommst du runter?'', es ist mein Vater.

Kurz schaue ich zur Tür hinaus und gebe ihm als Antwort: ,,Ja! Moment, ich komme gleich'' Danach drehe ich mich wieder zu Ruvel um, doch er ist weg. Halluziniere ich etwa? Das kann doch nicht sein, dass jetzt immer wieder dieser Typ auftaucht und wieder verschwindet. Aber ich habe mit ihm gesprochen, daher ist es keine Halluzination, oder!?
Ich bin total verwirrt...

Nach kurzer Zeit in der ich überlegt habe, gehe ich schließlich nach unten in die Küche. Der Geruch des frisch gebackenem Auflaufes steigt mir in die Nase. ,,Hm... Das riecht echt gut!'', sage ich, auch um mir nicht anmerken zu lassen, was gerade so alles passiert war. Ich setze mich an den Esstisch und nehme schon die Gabel in die Hand. Dann kommt mein Vater mit dem Auflauf und wir können endlich essen.

,,Und? Was hast du heute noch so vor?'', fragt mein Vater während er sich eine große Portion Auflauf auftut. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung... ,,Vielleicht einbisschen zeichnen... fern sehen... lernen... Nee, streich das letzte'', sage ich mit einem lächeln.

Wir unterhalten uns noch einbisschen, bis wir beide fertig sind und wir zusammen den Abwasch erledigen. Danach gehe ich wieder hoch in mein Zimmer. Zum Glück finde ich es dieses mal ohne unerwünschten Besuch wieder. Doch etwas ist anders.

Es liegt ein Zettel auf dem Bett, da, wo der Junge gesessen hat. Ich gehe zum Bett und nehme mir den Zettel, den ich dann auch auffalte. Dort steht in schwarzer Schrift:

,,Deine sieben Tage haben begonnen... Bereite dich auf deinen Tod vor''

Sofort nachdem ich das gelesen habe knülle ich das Papier zusammen und schmeiße es in die Mülltonne. ,,Soll das lustig sein, oder was!?'', sage ich und balle meine Hände zu Fäusten. Ich schaue mich einmal im ganzen Zimmer um, ob nicht noch mehr solcher Briefchen hier herumliegen. Doch auf einmal steht Ruvel wieder vor mir. ,,Was willst du?'', frage ich mit einem aggressiven Unterton.

,,Du solltest besser auf mich hören. In genau sieben Tagen stirbst du, dass ist mein voller ernst. Oder kannst du dir dass alles logisch erklären? In sieben Tagen gehört deine Seele mir, verstanden?'', sagt er mit einem sehr Ernstem und ausdruckslosem Gesicht. Er verzieht echt keine Miene... Irgendwie beruhigt es meinen Körper und ich lasse meine Hände wieder locker, aber genau das Gegenteil spielt sich in meinem Kopf ab. Ich bin total verwirrt. Sieben Tage? Dann ist meine Seele seine? Was soll der scheiss?! In meinem Kopf herrscht Chaos, doch je länger ich in seine Augen schaue, desto mehr verliere ich mich darin. Sie sind so... so geheimnisvoll...

Doch endlich schaffe ich es, mich von seinem Blick abzuwenden und verschränke meine Arme.

,,Woher soll ich bitteschön wissen, dass du dir keinen Scherz mit mir erlaubst?'', frage ich skeptisch. Er schaut zur Tür und sagt: ,,Dein Vater ist das beste Beispiel. Er kann mich nämlich nicht sehen. Ich bin ein Dämon und ich komme nur bei denen vorbei, zu denen ich geschickt werde. Also... um es auf den Punkt zu bringen... Nur du siehst mich und ich erscheine und verschwinde wann ich will''

Daraufhin muss ich lachen. Er erscheint und verschwindet wann er will? Ja klar! Als ob er ein Dämon ist!

Ich lache, woraufhin mich Ruvel ernst anstarrt. Augenblicklich beruhige ich mich und schaue ihn an.

,,Aber okay... Wenn du meinst'' Ich gehe zur Tür und mache sie auf. ,,Dad? Kommst du mal eben!?'', rufe ich, woraufhin eine Bestätigung von meinem Vater kommt. Nach kurzer Zeit kommt er auch schon und ich gehe zum Fenster. ,,Was gibt's denn, herzchen?'', fragt er, als er mein Zimmer betritt. Ich sehe zu ihm und merke, dass er Ruvel überhaupt keine Beachtung schenkt und sozusagen durch ihn hindurch guckt. Ruvel stellt sich einmal direkt vor ihm und zuckt mit den Schultern. Danach geht davon ihm weg und lehnt sich an die Wand. ,,Joyce?''

''Oh! Ja, also... Ich wollte nochmal auf den Umzug zurück kommen...'', sage ich und schaue verlegen zur Seite. ,,Können wir das bitte später besprechen? Mach erst mal deine Hausaufgaben und dann reden wir weiter, ja?'', meint er und dreht sich um. ,,Siehst du? Er kann mich nicht sehen'', sagt Ruvel, woraufhin mein Vater ohne eine weitere Reaktion aus meinem Zimmer verschwindet.
Also ist es doch wahr? Ruvel ist ein Dämon, den nur ich sehen kann und der gekommen ist, um mich zu töten?

Der nächste Teil ist nun auch schon draußen! Hoffentlich hat es dir gefallen :3
~AmaiTaki

Seven Days LeftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt