"Fangt schonmal an, ich hole noch schnell die Snacks.", meinte ich und drückte den Knopf, um die Aufzugtüren zu schließen. "Aber beeil dich.", antwortete Bucky nur noch, bevor er mit Clint und Natascha schon zu seinem Zimmer lief. Es waren Ferien und Clint hatte alle Filme von Herr der Ringe und wir eindeutig zu viel Zeit. Außerdem fehlten zwei Drittel unserer Klasse sowie der gesamten Schule, auch Steve, Thor, Bruce und Rhodey waren nach Hause gefahren, und wir Dagebliebenen langweilten uns. Als der Aufzug mich entlies eilte ich zu meiner Zimmertür und brauchte in der Eile einen Moment, bis ich den Schlüssel ins Schloss bekam. Die beiden Chipstüten, die ich bei unserem letzten Ausflug in die Stadt gekauft hatte, warteten auf meinem Schreibtisch. Als ich danach griff vibrierte mein Handy. Ich ahnte schon wer es war, doch als ich mein Handy aus der Hosentasche zog, stand dort Stephens Namen. Etwas skeptisch entsperrte ich mein Handy und las die Nachricht. Wieso schrieb er mir am hellichten Tag? Das machte er sonst nicht. Heute Nacht 1.15 Uhr. Komm pünktlich, hatte er geschrieben. Im Gegensatz zu dir campe ich ja nicht da, antwortete ich und bekam ein Augenverdrehen zurück. Grinsend steckte ich mein Handy zurück in die Tasche und schnappte mir die beiden Tüten. Seit ungefähr einem Monat trafen Stephen und ich uns regelmäßig nachts auf dem Dach. Unser Verhältnis tagsüber war immer noch genauso angespannt wie immer, Stephen behandelte mich, im Gegensatz zu allen anderen, zu denen er chamant wie immer war, mit kalter Zurückhaltung, doch wenn wir uns auf dem Dach trafen, drehte sich das ganze um 180°. Und inzwischen traute ich mich sogar meinen Kopf auf seine Schulter zu legen, wenn mich die späte Stunde einholte. Mit dem Vorsatz, ja nicht zu spät zu kommen, verließ ich mein Zimmer und rannte, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppen in den fünften Stock hinunter. Natascha öffnete mir, als ich an Steves und Buckys Zimmertür klopfte. "Ah, sehr schön, die Verpflegung ist eingetroffen.", meinte Natascha frech. "Das würde dir so gefallen wenn du was abbekommst.", entgegnete ich ebenso frech und hielt die Tüten aus ihrer Reichweite, während ich ins Zimmer trat. Bucky und Clint fummelten an Buckys Laptop herum. "Macht er schon wieder Zicken?", fragte ich und schmiss mich aufs Bett. Bucky gummelte etwas Unverständliches. Natascha setzte sich neben mich und wir amüsierten uns köstlich, während unsere beiden Freunde versuchten Laptop und DVD zum Laufen zu bringen. Schließlich drückte Clint anscheinend die richtige Tastenkombination und der Laptop begann artig den Film abzuspielen. Bucky und Clint quetschten sich neben Natascha und mich aufs Bett. Während der Vorspann noch lief wanderten meine Gedanken schon zu heute Nacht.
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Ein nervtötendes Klingeln riss mich aus dem Schlaf. Grummelnd tastete ich nach meinem Handy auf dem Nachttisch. Ich hatte mir doch gar keinen Wecker gestellt, es waren ja Ferien. Außerdem hatte meine Nacht bereits um 1.15 Uhr geendet, da wäre ich ja schön blöd aufzustehen bevor es nicht nötig war. Endlich bekam ich mein Handy zu fassen und stellte fest dass ich angerufen wurde. Was will Happy denn so früh von mir?, fragte ich mich und rieb mir den Schlaf aus den Augen, während ich mich aufsetzte und das Gespräch annahm. "Morgen Happy, dürfte ich wissen warum du mich mitten in den Ferien so früh aus dem Bett klingelst?", fragte ich noch leicht verschlafen. "Guten Morgen, Tony.", antwortete Happy. "Es tut mir wirklich leid dich geweckt zu haben, aber ich denke es wäre dir lieber, wenn du es von mir und nicht durch die Nachrichten erfährst." "Laber nicht rum, jetzt sag schon was los ist.", forderte ich Happy ungeduldig auf. Vielleicht könnte ich dann nochmal einschlafen. Ich hatte gar nicht richtig zugehört, ansonsten hätte ich das wahrscheinlich nicht gesagt. Happy war so etwas wie mein persönlicher Assistent Schrägstrich Bodyguard, doch ich bezeichnete ihn liebevoll als meinen Babysitter. "Tony, es tut mir schrecklich leid dir das sagen zu müssen, aber deine Eltern sind tot.", fiel Happy auch sogleich mit der Tür ins Haus. Schweigen. "W-was?", fragte ich schließlich piepsig. Ich musste noch träumen. "Deine Eltern sind tot, Tony.", wiederholte Happy und begann mir zu erzählen was sich zugetragen hatte. Ich saß währenddessen nur starr an die Wand gelehnt auf meinem Bett und starrte ins Nichts. "Es tut mir schrecklich leid, Tony.", beteuerte Happy erneut, als er geendet hatte. Ich konnte nicht einmal etwas erwidern. "Möchtest du, dass ich dich abholen lasse?", fragte er. "N-nein, schon okay.", brachte ich hervor. "Okay, ruf mich an, wenn etwas sein sollte. Ich informiere dich dann was als nächstes passiert.", meinte Happy noch. "Okay.", war das einzige, das ich erwidern konnte, bevor ich auflegte und mein Handy neben mich fallen ließ. Ich konnte nicht sagen wie lange ich einfach nur auf meinem Bett saß, bevor ich aufstand und mich mechanisch anzog. Dabei war ich seltsam ruhig und die Welt kam mir ganz klar und rational vor. Natürlich war mir in irgendeinem Teil meines Gehirns bewusst, dass es einfach daran lag, dass mein Verstand die Informationen einfach noch nicht so verarbeitet hatte, dass ich einen Schock bekam. Doch das machte es nicht besser. Mit dieser etwas befremdlichen inneren Ruhe ging ich zu den Waschräumen und putze Zähne. Die Waschräume waren leer; ich kam genau zu der Zeit zu der die, die bereits früh aufgestanden waren, schon beim Frühstück saßen und die, die immer erst kurz vor knapp im Speisesaal auftauchten, noch im Bett waren. Wie fremdgesteuert erledigte ich meine Morgenroutine und machte mich dann auf den Weg, zurück in mein Zimmer. Dort angekommen setzte ich mich auf mein Bett und starrte aus dem Fenster. Draußen schien die Oktobersonne und ich bemerkte, dass ein Schmetterling sich auf dem Fensterbrett niedergelassen hatte. Eigentlich war doch jetzt gar keine Zeit mehr für Schmetterlinge. Ein Luftzug rüttelte an seinen seidenen Flügeln. Pass nur auf, Kleiner, dachte ich. Nicht dass der Wind dich fängt und dich zerreißt, wie ein Kind ein Blatt Papier. Gib Acht auf dich, denn du bist schneller weg, als du es dir erträumen kannst. Gib Acht auf dich, denn du lebst und sie... sind weg. Du lebst und sie sind weg. Sie sind weg. Sie sind weg! SIE SIND WEG! Dieser Gedanke begann in meinem Kopf zu hämmern, schlimmer noch als der Hammer eines Schmiedes. Erst jetzt realisierte ich den vollen Umfang der Situation. Und wo vorher noch betäubte Leere war, war mein Kopf jetzt angefüllt mit diesem Satz. SIE SIND WEG!, brüllte es immer und immer wieder. Ich drückte mir die Hände auf die Ohren, doch der Lärm war in meinem Kopf. Ich krampfte am ganzen Körper zusammen, als der viel zu späte Schock kam. SIE SIND WEG! SIE SIND WEG!, schrie es unablässig in meinem Kopf. In Panik sprang ich auf und blickte mich hektisch um. Dabei viel mein Blick wieder auf den Schmetterling. Dieser Anblick versetzte mich so in Angst, dass ich auf dem Absatz kehrt machte und aus meinem Zimmer stürmte. Ich raste das Treppenhaus nach unten und als ich aus dem Wohngebäude herauskam, lief ich einfach weiter. Ich bekam durch den Tunnel, aus dem mein Sichtfeld inzwischen nur noch bestand, nicht einmal mit, wohin ich lief. Ich wollte nur diese Stimmen und den Schmetterling loswerden. Erst als ich Bäume um mich herum wahrnahm, erkannte ich wieder wo ich war. Ich stoppte abrupt und drehte mich einmal im Kreis. Von überall her zwischen den Bäumen schienen mich Stimmen anzubrüllen. SIE SIND WEG!, schrien sie. Ich hatte das Gefühl, dass mein Kopf gleich explodieren würde und meine Knie knickten ein. Ich kauerte mich zu einer Kugel auf dem Boden zusammen und begann, mich vor- und zurückzuwiegen, die Hände an den Kopf gepresst und mit geschlossenen Augen. Ich verlor jegliches Zeitgefühl während ich so auf dem Boden saß, doch mit der Zeit verstummten die Stimmen zu einem Murmeln. Sie... sind... weg... "Tony?" Sie... sind... weg... Sie... sind... weg... "Tony, bist du hier?" Sie... sind... "Tony?" Endlich registrierte ich, dass da jemand rief. Steif löste ich aus meiner Kauerstellung und blickte in die Richtung, aus der die Stimme kam. Zwischen den Bäumen kam Natascha angelaufen und keinen Schritt dahinter sah ich Stephen. "Tony!", rief Natascha als sie mich auf dem Waldboden knien sah und kam zu mir geeilt. Sie kniete sich zu mir runter und fasste mein Gesicht mit beiden Händen. "Tony, was ist passiert?", fragte sie ängstlich. Ich starrte sie starr an. Stephen kniete sich neben Natascha. "Sie sind weg.", brachte ich schwach hervor. "Wer ist weg?", wollte Natascha wissen. Ich schüttelte nur den Kopf. "Wir haben uns schrecklich Sorgen gemacht, Tony.", meinte Natascha. "Wir haben überall nach dir gesucht-" "Natascha.", unterbrach Stephen sie. "Was?", wollte sie wissen. In ihrer Stimme konnte ich ihre Sorge hören. "Sag einfach den anderen bescheid, dass wir ihn gefunden haben.", wies er sie an und Natascha nickte und ließ von mir ab. Sie stand auf und lief in die Richtung zurück, aus der sie gekommen war. Ich saß immer noch wie erstarrt auf dem Boden. "Tony?", fragte Stephen und ich schaffte es auf sein Gesicht zu fokussieren. "Sie sind weg.", wiederholte ich nur. "Sie sind...", ich brachte den Satz nicht zu Ende. Auf einmal fühlte ich mich unendlich müde und schwach und kippte einfach nach vorne auf Stephens Schulter, der mich auffing und einfach festhielt, während ich mich wie ein Ertrinkender an ihn klammerte. Kurz darauf hörte ich, wie Natascha mit den anderen wiederkam. Keiner von ihnen sprach ein Wort, als sie mich sahen. Clint kniete sich zu uns herunter und half mir zusammen mit Stephen aufzustehen. Langsam ließ ich mich von den beiden in Richtung Wohngebäude führen. Bucky und Natascha folgten still.
Helu ✌︎
Yay, die Geschichte läuft!
Ja, der Anfang war ein bisschen holprig, aber jetzt sind wir wirklich in der Story.
Ich weiß, ich hatte Ironstrange versprochen, aber die Szene dafür würde die 2000 Worter (ohne meinen Kommentar) sprengen, deswegen muss ich euch leider aufs nächste Kapitel vertrösten.
Ich versuche auch die Szene nicht zu depressiv zu machen.
Da mir selbst so etwas noch nie passiert ist, kann ich mir nur vorstellen wie man bei so etwas reagiert, deswegen schonmal eine Entschuldigung.
Ansonsten wünsche ich euch einfach, dass ihr lang und in Frieden lebt (vorallem nach diesem Kapitel) ^^.
Bye :3
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All Of Me
Fanfiction- Teil 1 - Ein neues Schuljahr beginnt am Felton-Internat und mit diesem kommt auch ein neuer Schüler. Tony weiß nicht was er von Stephen halten soll. Mit seiner charmant-arroganten Art wird er schnell beliebt, doch bleibt er im Direkten kühl und di...