The panic in your heart || Bokuaka

-Kapitel 6-

Er hatte es geschafft.
Die letzten Klausuren waren geschrieben.
Akaashi atmete tief durch. Den ganzen Sonntag lang hatte er sich wegen dieser doofen Biologie-Klausur verrückt gemacht. Kurz vor knapp hatte er sich noch den letzten Stoff in den Kopf gehämmert, was eigentlich gar nicht seine Art war. Bokuto hatte ihm zwar mehrmals versichert, dass er bestens vorbereitet sei, aber der jüngere sah das alles ganz anders.

Nun war es aber geschafft. Allerdings würde er seine Noten erst in einigen Tagen kriegen. Bis dahin hieß es: Warten.

Akaashi hasste es. Das Gefühl der Ungewissheit, ob man nun bestanden hatte oder nicht. Er konnte zwar geduldig sein, aber trotzdem wusste er nie was er mit dieser langen Wartezeit anfangen sollte. Sich ablenken? Unmöglich. Dafür war die Angst zu versagen viel zu tief verankert. Und der Fakt, dass es die Abschlussprüfungen für dieses Schuljahr waren, machte die Situation nicht wirklich besser.

Der dunkelhaarige packte seine Trinkflasche sowie das Federmäppchen in seine Tasche und ging zu seinem Spind. Er öffnete ihn und griff nach einem Ordner. Normalerweise wäre er jetzt zum Volleyballtraining gelaufen, doch dieses fand nicht mehr statt.

Nach dem Spiel gegen die Nekoma hatten sich alle Mitglieder des Clubs geeinigt, das Training bis auf weiteres ausfallen zu lassen. Sie sahen keinen Sinn darin weiter zu trainieren. Nur am letzten Tag vor den Sommerferien würden sie sich alle zum letzten gemeinsamen Spielen verabreden.

Akaashis Blick schweifte zu der Innenseite der Spindtür. Dort hingen einige Bilder von Bokuto und ihm, die während ihren gemeinsamen 2 Jahren an dieser Schule entstanden waren. Der Zuspieler nahm eins der Bilder in die Hand.
Es zeigte die beiden Schüler, in die Kamera grinsend, vor einer großen Achterbahn. Bokuto hatte seinen Zeige- und Mittelfinger hinter Akaashis Kopf zu Hasenohren geformt. Das Bild war eines von seinen Lieblingsbildern. Es war auf einem Ausflug mit dem ganzen Volleyballteam entstanden.

Er steckte das Foto zurück in die Fotoecken, die an der Tür klebten, bevor er den Spind wieder abschloss. Er blieb einen Moment mit gesenktem Kopf stehen. Tränen stiegen ihm in die Augen und er fing an zu wimmern. Ohne hoch zu schauen, lief er zur nächstbesten Toilette. Er schloss die Kabine ab und lies sich auf den Toilettendeckel fallen. Akaashi zog die Beine an und legte seine Arme um diese.
Er konnte sich nicht mehr zurückhalten und die Tränen kullerten nur so seine Wangen runter.

I-ich will nicht, dass er geht. Ich will das nicht..

Zum Glück war er alleine in dem Raum, weshalb er seinem Schluchzen freien Lauf lassen konnte. Dies konnte noch nicht das Ende sein. Das Ende einer so langen Era. Ihm war bewusst, dass er Bokuto natürlich noch weiterhin sehen würde. Sie waren schließlich ein Paar. Aber nie wieder würden sie zusammen Volleyball spielen. Nie wieder würden sie zusammen die Pausen verbringen. Nie wieder würeen sie zusammen lernen. Und nie wieder würde Bokuto ihn nach der Schule in seinem Klassenzimmer abholen um nach Hause zu gehen.

Alleine.. Akaashi fühlte sich so allein und einsam. Es war, als würde eine kleine Welt für ihn zusammenbrechen. Bokuto würde wahrscheinlich an seiner Uni jemand besseren kennenlernen. Dann wäre Akaashi nichts mehr. Nur ein einfacher Oberschüler. Ohne jeglichen Sinn weiterzumachen.

Angst.. Akaashi hatte Angst wieder in ein Loch zu fallen. Ein tiefes und dunkles Loch aus dem man nie wieder alleine raus kommen würde. Aus dem letzten Loch war er nur mit Bokutos Hilfe rausgekommen. Doch..würde er wieder Hilfe bekommen? Oder würde er ganz alleine sein?

Vor Akaashis innerem Auge stellte er sich vor, wie er am tiefsten Punkt dieses Loches saß. Er blickte hoch und dort..standen nur triumphierend-dreinschauende Leute, die spöttisch auf ihn zeigten.

Du Memme!

Was kannst du eigentlich!?

Scheiß Schwuchtel!