-Kapitel 8-

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Ein heftiges Klopfen riss ihn aus dem Schlaf. Müde blinzelte er einige Male, um sich an das Sonnenlicht zu gewöhnen, welches durch die Fenster in den Raum floss. Die Gardinen tanzten leicht im Wind und draußen waren das Zwitschern der Vögel zu hören.

Bokuto ließ seine Augen durch den Raum schweifen und blieb an einem dunklem Haarschopf hängen, der immernoch im Tiefschlaf zu sein schien. Ein kurzer Blick auf den Wecker auf dem Nachtisch verziert dem Ass, dass es schon kurz nach 12 war.

Scheiße, hab ich lange gepennt. So ein Dreck!

Behutsam manövrierte Bokuto Akaashis Kopf auf das Kopfkissen und schlüpfte langsam und leise aus dem Bett. Er pickte sich noch kurz ein frisches T-Shirt und eine neue Jogginghose aus dem Schrank bevor er die Schlafzimmertür hinter sich schloss. Auf dem Weg zur Haustür zog er sich schnell die frischen Klamotten an.

„Guten Morgen, Tiefschläfer. Ich klopfe schon seit locker 5 Minuten." Ein schelmisches Grinsen strahlte dem verschlafenen Eulenkopf entgegen. Ohne eine Antwort abzuwarten betrat Kuroo die Wohnung und schloss die Tür hinter sich. Bokuto schaute ihm verwirrt zu wie er seine Schuhe und Jacke auszog.

„Alter, was ist denn bei dir los? Bist du gerade erst aufgewacht oder wie?"
Bokuto nickte. „Komm mit in die Küche. Ich brauch erst nen Kaffee." Zusammen gingen sie also nun in die Küche. Kuroo setzte sich auf einen der Stühle, die an einem kleinen Tisch standen. Bokuto stand an der kleinen aber feinen Kücheninsel und beobachtete, wie die braune Flüssigkeit in die Kaffeetasse tropfte. Als die Kaffeemaschine mit einem Piepen die Stille unterbrach und signalisierte, dass sie durchgelaufen sei, nahm er sich die Tasse, setzte er sich zu Kuroo an den Tisch und nahm den ersten Schluck.

„Also sag schon. Du hast mir eine Heiden Angst gemacht. So ernst wie gestern klingst du selten. Wo ist Akaashi?" Kuroo sah ihn eindringlich an und wartete ungeduldig auf eine Antwort.

„Der schläft. Zum Glück."

„Was heißt hier zum Glück? Was ist passiert?"

„Is' eine ziemlich lange Story, aber ich versuche mich kurz zu fassen. Schließlich bist du ja strohdumm."

„Wenn hier jemand strohdumm ist, dann du. Aber jetzt erzähl endlich."

„Keiji hat gestern seine letzte Klausur geschrieben. Danach hatte er wohl eine Art Panikattacke. Zumindest klang das so für mich." Bokuto stockte kurz und atmete einmal tief durch bevor er wieder ansetzte. Ihm viel es sichtlich schwer über die Situation zu reden. „Auf jeden Fall ist er aufs Schulklo gerannt und hat dort geweint. Dann wurde er aber von einem 1. Klässler gestört. Daraufhin ist er schnell nach Hause gegangen."

„Ach du scheiße. Erzähl weiter.."

„Als er hier ankam ist er zusammengebrochen und hat weiter erbitterlich geweint. Er hat mir erklärt, dass er sich alleine fühlt und Angst hat, wenn ich studieren gehe. Ich würde ja jemand besseren finden und er würde mir völlig egal werden." Bokuto nahm einen Schluck von seinem Kaffee.

„Naja, du kennst ihn ja..", sagte Kuroo. „So denkt er halt. Das war doch schon immer so. Er hat einfach kein sonderlich gutes Selbstwertgefühl."

„Das stimmt. Ich habe ihn aber auf jeden Fall von dem Gegenteil überzeugen können. Danach wollte ich noch gerne zum Essen einladen, aber.." Der Kloß in seinem Hals schnürte ihm die Stimme ab und er schluckte einige Male um ihn loszuwerden.

„Mach ruhig. Kein Stress."

„Als wir an dem großen Platz vor dem Schulgebäude vorbeikamen, war dort eine große Gruppe von 1. Klässlern. Der Junge aus der Toilette hatte das mit Akaashi wohl seinen Freunden erzählt, denn als wir den Platz passierten, wurden Keiji ganz schlimme Sachen an den Kopf geworfen. Er würde ja nur das Image der Schule ruinieren und sich wie ein Weichei verhalten. Es ging sogar so weit, dass er sich am Fußgelenk verletzte. Als ich dann eingeschritten bin, haben sich die Erstis vom Acker gemacht."

The panic in your heart || Bokuaka Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt