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POV JILL:

Seufzend ließ ich mich auf mein Bett fallen und vergrub mein Gesicht in den Kissen. Als ich die Küche verließ konnte ich die Anderen flüstern hören und auch wenn ich nicht verstand was sie sagten wusste ich das sie über mich redeten.

Ich konnte nur hoffen das Onkel Bruce ihnen nichts erzählt hatte, denn wenn sie erfahren würden warum ich mich so zurückzog, würden sie mich auslachen.
Sie hatten alle so viel mehr Leid erlebt wie ich. Allem voran Lily und Bucky, die von Hydra gequält wurden.

Dagegen war das was mir widerfahren ist, warum ich es seit einem Jahr nicht schaffe wieder auf die Füße zu kommen, einfach nur lächerlich.
Gegen die aufkommenden Tränen war ich machtlos und ließ ihnen einfach freien Lauf.

Nachdem ich mich wieder ein wenig gefangen hatte nahm ich mein Notizbuch zur Hand und den Bleistift um weiter an meinem Bild zu zeichnen. Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen als ich das Gesicht von James Buchanan Barnes
vor mir auf dem Papier sah.

Normalerweise konnte ich Gesichter nur zeichnen wenn sie mir gegenüber saßen aber bei Bucky war es anders.
Sein Gesicht kannte ich in und auswendig. So oft wie ich es in den letzten Monaten heimlich gemustert hatte kannte ich jedes einzelne Detail.

Ich mochte ihn wirklich, vieleicht sogar ein wenig mehr als ich wollte aber er sah in mir sicherlich nur das komische, verrückte Mädchen und selbst wenn nicht war ich ihm mit meinen 26 Jahren sicher zu jung.

Mit Musik auf den Ohren und einer abgeschlossenen Zimmertüre, damit mich keiner beim zeichnen überrascht, fing ich an Buckys wunderschön geformte Lippen auf Papier zu bringen.

Nach zwei Stunden intensivem zeichnen, bekam ich Kopfweh und mein Magen knurrte. Also schlug ich mein Notizbuch zu und nahm es mit in die Küche.

Dort schnappte ich mir einen Apfel und ging weiter zu Onkel Bruce ins Labor um ihn nach einer Schmerztablette zu fragen.

Er nahm mich kurz in den Arm, küsste meine Schläfe und gab mir dann etwas gegen die Kopfweh.

Ich blieb noch eine Weile bei ihm und unterhielt mich mit ihm über meine Mutter und die verrückten Geschichten die die Beiden in der Kindheit miteinander erlebt haben.

Als ich wieder auf mein Zimmer gehen wollte kam ich an der Küche vorbei wo Bucky sich gerade einen Kaffee gemacht und ein paar von Steves Keksen geklaut hatte.
Ich musste leicht schmunzeln weil Steve sich jedesmal wunderte warum die Packung immer so schnell leer war und er dachte das er Schlafwandeln würde.

"Wenn du mich nicht verrätst mach ich dir auch einen Kaffee und teile meine Beute mit dir", meinte er und lächelte mich an.

Ich sah ihm nur kurz in seine schönen blauen Augen und hatte das Gefühl in ihnen zu ertrinken. Nervös und mit einem Herzschlag der locker mit dem Galopp eines Rennpferdes mithalten konnte, drückte ich das Notizbuch an meine Brust und nickte leicht.

"Mikchkaffee oder?" Bucky nahm eine Tasse aus dem Schrank und stellte sie unter den Vollautomaten.

Die Tatsache das er wusste welchen Kaffee ich am liebsten trank ließ mich leicht lächeln. Ich setzte mich an den Küchentresen und legte das Notizbuch neben mich während ich dabei zu sah wie Bucky den Kaffee machte.

Er stellte die Tasse vor mir ab und setzte sich auf den freien Hocker neben mir. Mit einem Lächeln schob er den Teller mit den Keksen jetzt in die Mitte und nahm sich einen.

Schweigend saßen wir nebeneinander und genossen Kaffee und Kekse bis Bucky plötzlich die Stille durchbrach.

"Jill?"

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