Chapter 4

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Felix POV.

Ich wurde durch ein leichtes Rütteln wach und sah mich um.

Wieso war ich in einem Auto? Würde ich entführt?

Ich sah nach vorne.

Hyunjin.

Vielleicht wäre eine Entführung besser gewesen.

Er hat scheinbar bemerkt das ich ich wach geworden bin, denn er warf mir einen Blick durch denn Rückspiegel zu.

Den Blick konnte man schwer beschreiben. Er war so hasserfüllt, angewiedert und verabscheuend.

Hyunjin: "Schnall dich an, wenn  du nicht sterben willst!"

Diese Monotonität in seiner Stimme, als würde es ihm nichts ausmachen, wenn ich sterben würde. Das tut es wahrscheinlich auch nicht.

Ich: "W-wohin bringst d-du m-mich?"

Hyunjin: "Zu dir nach Hause."

Scheiße. Er wird sehen das ich in einem Kinderheim wohne und das wird ihm mehr Angriffsfläche geben.

Ich: "D-das m-musst d-du n-nicht. L-lass m-mich e-einfach h-hier r-raus."

Hyunjin: "Damit die Schule es herausfindet und ich Ärger kriege?"

Ich: "D-die S-schule wird n-nichts e-erfahren."

Hyunjin: "Das Risiko gehe ich nicht ein und jetzt halt dein dreckiges Maul, sonst schicke ich dich wieder ins Land der Träume."

Daraufhin war ich still und sah einfach nur aus dem Fenster.

Je näher wir dem Heim kamen, desto größer wurde die Angst.

Würde er Mitleid haben?

Was denk ich denn? Nein, würd er nicht. Er wird lachen.

Wieso sollte er Mitleid haben? Er will doch das ich sterbe.

Vielleicht sollte ich ja wirklich sterben. Er und seine Freunde werden froh sein das ich weg bin. Vielleicht wird die ganze Schule froh sein, wenn ich sterbe.

Ich habe keine Schmerzen die mir täglich zugefügt werden, wenn ich tot bin.

Ich habe vorher nie darüber nachgedacht, ob sterben eine Option für mich wäre.

Ich habe immer gedacht, das ich zum Leiden bestimmt wäre und das ich da durch müsse.

Vielleicht war sogar ein Funken Hoffnung dabei, das alles aufhören wird. Doch dieser Funken erlischt gerade.

Wir bogen in die Straße ein und er hielt vor dem Heim.

Leicht verwundert blickte er auf das Heim und checkte ob die Adresse stimmt.

Dann schien er es langsam zu realisieren und drehte sich mit einem Grinsen im Gesicht zu mir um. Ich hingegen schaute nur nach unten und spielte mit meinen Fingern.

Hyunjin: "Soso. Du bist also ein Waisenkind."

Er lachte und stieg aus. Ich tat es ihm schnell gleich und ging auf den Eingang zu, während er mir folgte.

Drinnen ging ich auf den Tresen zu, weil wir uns immer anmelden müssen wenn wir wieder da sind. Doch zu meiner Verwunderung war es Hyunjin der das Wort ergriff.

Hyunjin: "Guten Tag, ich sollte Felix hier her bringen, weil er in der Schule bewusstlos geworden ist."

Betreuerin: "Ja, das habe ich mit gekriegt. Meine Güte der Junge hat es echt nicht leicht. Seine Eltern starben beide vor 12 Jahren bei einem Unfall, manche sagen ja es wäre seine Schuld gewesen. Außerdem kommt er meistens mit Verletzungen aus der Schule. Die scheinen ihn da nicht zu mögen."

Hyunjin: "Ja, ich habe auch das Gefühl, dass er nicht der beliebteste ist. Jedenfalls gehen wir jetzt am besten auf sein Zimmer. Auf Wiedersehen."

Betreuerin: "Macht das. Tschüss."

Ich ging voran.

Wieso muss er mit auf mein Zimmer kommen? Er wird herausfinden das Seungmin und Jeongin auch Waisenkinder sind.

Als wir aus der Sichtweite des Tresens waren, drehte ich mich um.

Ich: "D-du m-musst n-nicht m-mitkommen."

Hyunjin: "Was ist wenn ich mitkommen will?!"

Ich: "A-a-aber..."

Er drückte mich gegen die Wand und sofort machte ich mich kleiner.

Hyunjin: "Und außerdem lass ich mir von keinem Mörder vorschreiben was ich zutun habe."

Ich: "I-ich bin k-kein M-mörder, d-das w-war ein U-unfall."

Hyunjin: "Jaja und jetzt geh."

Er ließ mich los, aber schubste mich noch einmal vorwärts.

Wohl oder übel musste ich weiter gehen, denn ich wollte ihn nicht noch wütender machen.

Das er mich Mörder nannte ließ mich zweifeln.

War das damals vielleicht doch kein Unfall? War ich vielleicht doch ein Mörder? Einer der seine eigenen Eltern umgebracht hatte? Aber ich war erst 4 gewesen.

Der Gedanke das ich ein Mörder sein konnte pflanzte sich immer weiter in mein Gehirn rein, bis er fest verankert war und einen weiteren Grund darstellte, das ich sterben sollte.

An meinem Zimmer angekommen öffnete ich langsam die Tür und trat ein.

Seungmin lag in seinem Bett, aber Jeongin war nicht da.

Seungmin hat wohl bemerkt das ich reingekommen war, denn er setze sich auf und ich konnte Tränenspuren auf seinen Wangen sehen. Ich wusste irgendwas stimmte nicht.

Seungmin: "Felix, Jeongin musste wieder ins Krankenhaus, wegen seinem Her- Was m-macht er hier?"

Hyunjin: "Ich musste ihn nach Hause bringen und außerdem ist es unhöflich von Anwesenden in der dritten Form zu reden."

Seungmin: "T-t-tschuldigung."

Hunjin ging einfach raus, doch ich hörte noch ein leises 'Ich hoffe das er im Krankenhaus stirbt.', welches auch Seungmin gehört hat.

Er sprang auf und wollte ihm hinterher laufen, doch ich ließ ihn nicht durch, sondern zog ihn nur in meine Arme.

Er schluchzte.

Seungmin: "Wie kann er es wagen sowas zu sagen. Jeongin geht es wirklich schlecht hat der Arzt gesagt."

Ich: "Ich weiß, doch es hilft Jeongin nicht wenn du Hyunjin jetzt hinterher läufst. Das macht es nur noch schlimmer, für uns alle."

Seungmin: "Er soll sich entschuldigen."

Ich: "Ja, aber du weißt da wird er nicht. Wie wäre es allerdings wenn wir nachher ins Krankenhaus fahren, um Jeongin zu besuchen?"

Seungmin: "Okay, aber kein Wort zu ihm was Hyunjin gesagt hat. Was ist überhaupt mit dir passiert?"

Ich fing an alles zu erzählen: wie ich versucht hatte nach Koreanisch drinnen zu bleiben, wie sie mich gefunden haben, wie sie mich ohnmächtig geschlagen hatten und die Autofahrt.

Er hörte bis zum Ende zu.

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Bullied | Felix x HyunjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt