{5. Kapitel}

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Ich wachte in vollkommener Dunkelheit auf. Schläfrig schloss ich wieder die Augen, bis ich begriff in welcher Situation ich mich befand.

Dann überkam mich die Panik.

Ich roch nicht den bekannten Geruch und das Bett fühlte sich auch nicht an wie meins.

Ich war in einem fremden Haus.
In einem fremden Zimmer.
In einem fremden Bett.

Wo zur Hölle war ich?

Okay, nur keine Panik. Alles wird gut.
Ganz langsam wollte ich aus dem Bett steigen und so schnell wie möglich nach Hause gehen.

Doch mein Plan ging nicht auf.

Mein Fuß war kurz davor den Boden zu berühren, als mich eine Stimme innehalten ließ.

»Wo willst du hin?«

Seine Stimme ging mir durch den ganzen Körper und verursachte eine Gänsehaut.

»Was hast du mit mir gemacht?«, flüsterte ich.

Noch immer war es so dunkel, so dass ich noch nicht mal seine Silhouette sehen konnte. Alles was ich erahnen konnte, war woher seine Stimme kam.

Es klang als würde er in der anderen Ecke des Raumes stehen.

»Ich habe überhaupt nichts mit dir gemacht«, gab er emotionslos von sich. Diesmal stand er genau vor mir. Ich konnte es spüren. Ich konnte seine Präsenz spüren.

Aber wie konnte er sich nur so schnell und geräuschlos bewegen? Ich verstand es immer noch nicht. Aber diesmal hatte ich keine Angst. Ein neues Gefühl machte sich in mir breit. Allerdings konnte ich noch nicht genau sagen, was es für ein Gefühl war.

»Warum bin ich hier?«, fragte ich. Das Gefühl versuchte ich, so gut wie es ging, zu verdrängen.

»Willst du das wirklich wissen?«

Er war mir so nah, sodass ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Ich brachte nur ein Nicken zustande. Obwohl es total dunkel war, hatte er es gesehen und trat jetzt noch näher zu mir. Seine Lippen streiften meine.

»Geh«, sagte er.

Völlig verwirrt taumelte ich ein paar Schritte zurück. Warum wollte er, dass ich gehe? Er hatte mir meine Frage noch nicht beantwortet.

»Warum soll ich gehen?«, fragte ich mit erhobener Stimme.

»Du gehörst hier nicht hin. Du bist ein Problem. Du kannst hier einfach nicht sein. Also verschwinde. Sofort«, sagte er ruhig. Seine Stimme war eisig und seine Worte trafen mich mitten ins Herz. Ich war nicht verliebt in Logan Blair, aber diese Worte hatten mich definitiv verletzt.

Plötzlich sammelte sich unglaubliche Wut in mir an, die heraus wollte und ich ließ es zu.

»Was ist dein verdammtes Problem?«, schrie ich ihn an. In diesem Moment war es mir egal, ob man mich hören würde. »Bist du wirklich so blöd oder tust du nur so? Du bist mein Problem. Du willst alles wissen. Denkst du ich merke nicht wie du mich beobachtest? Such dir ein anderes Hobby«, sagte er ebenfalls laut.

»Du bist ein Arschloch Logan Blair. Weißt du was? Fahr zur Hölle!«, schrie ich noch, bevor ich es irgendwie schaffte im Dunkeln die Tür zu finden und so schnell wie möglich dieses Haus verlassen.

Nun war es mir wirklich egal.

Es war mir egal wo Grace war, es war mir egal was Logan über mich dachte, was die ganze Schule über mich dachte. Es war mir alles egal.

Ich rannte die Straßen entlang, bis ich endlich vor unserer Haustür stand. Ich suchte meinen Schlüssel in meiner Handtasche und dabei fiel mir auf, dass mein Handy nicht da war.

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