Durch seine laute, bestimmende Stimme erschrecke ich mich und mache mich sofort noch kleiner als ich es eh schon bin.
»Scheiße! Tut mir leid, ich wollte nicht laut werden, ich habe mir nur Sorgen um dich gemacht.«, entschuldigt er sich sofort bei mir.
Mein Gefährte kommt auf mich zu, legt seine Arme um mich und hebt mich auf das Bett. Er breitet die Decke über mir aus und sieht mich erwartungsvoll an. Er will wohl, dass ich mich verwandle. Ich konzentriere mich darauf wieder Farben zu sehen und schon spüre ich wie meine Knochen brechen, sich neu anordnen und wieder zusammenwachsen, wie meine Muskeln sich verschieben und mein Körper sich verändert. Und nach wenigen Momenten liege ich schon als Mensch im Bett. Ich sehe meinen Mate an und ich hatte Recht seine Kleidung und seine Haare sind schwarz, während seine Augen einen rötlichen Ton haben. Eingeschüchtert rutsche ich ein wenig von ihm weg, so etwas habe ich noch nie gesehen. Der Alpha sieht mich verletzt an. »Hey, ich bin immer noch der Gleiche.«, beschwert er sich. Ich nicke und richte mich leicht auf. Die Decke rutscht nach unten und entblößt meinen Oberkörper. Der Blick meines Gefährten wandert über meine entblößte Haut und ich spüre wie mir die Hitze ins Gesicht steigt.
Schnell packe ich die Decke und verdecke damit meinen Oberkörper. Mein Mate gibt ein unwilliges brummen von sich. Ich ignoriere das jedoch und sehe ihn unsicher an. »K-könntest du dich bitte umdrehen, damit ich mich anziehen kann?«, frage ich ihn mit zitternder Stimme. Er gibt wieder nur ein brummen von sich, dreht sich aber dann von mir weg, sodass er mit dem Rücken zu mir steht. Ich springe schnell vom Bett auf die Beine und beeile mich in die Boxershorts zu schlüpfen, die mein Gefährte mit einer Hose und einen Pullover, auf das Bett gelegt hat. Durch die schnelle Bewegung schießt ein greller Schmerz von meiner Schulter aus durch meinen Arm. Ich gebe ein zischen von mir, was sich als Fehler herausstellt, denn sofort dreht sich der Alpha um und sieht mich nur in Unterhose da stehen. Ich stehe wie versteinert da, während mein Mate auf mich zu kommt und mich besorgt, aber auch interessiert mustert.
Dicht vor mir bleibt er stehen und ich muss den Kopf in den Nacken legen um ihn ansehen zu können. Er ist mindestens eineinhalb Köpfe größer als ich, was auch nicht schwierig ist bei meinen 1,66m. »W-wie heißt du e-eigentlich?«, frage ich meinen Gefährten kleinlaut. »Trevor.«, antwortet er. Ich nicke. Wieso bitteschön nicke ich?? »I-ich h-heiße D-Dylan.«, nenne ich ihm stotternd meinen Namen. Bevor irgendjemand von uns beiden noch etwas sagen kann öffnet sich die Tür und ein Mann kommt herein. Ich zucke zusammen und verstecke mich hinter Trevor. Ich kralle mich an seinem Rücken in seinem Shirt fest und luge vorsichtig hinter seinem Rücken hervor. Mein Gefährte sieht mich über seine Schulter hinweg an. »Er wird dir nichts tun. Er ist unser Rudelarzt und ist hier um deine Verletzung zu behandeln. Jaxon konnte sie leider nicht richtig versorgen, da du die letzten drei Tage in deiner Wolfsgestalt warst und da es klar war, dass du dich zurückverwandeln wirst sobald du aufwachst wäre alles was er getan hätte umsonst gewesen.« »Die letzten drei Tage?!«, rufe ich erschrocken aus. »Ja, du warst die letzten drei Tage ohnmächtig.«, erklärt Trevor. Drei Tage ist es also her, dass ich von meinem alten Rudel geflüchtet bin und ich lebe noch! Es sieht sogar so aus als hätte ich jemanden gefunden, der sich um mich kümmert. Bei diesem Gedanken dränge ich mich noch näher an meinen Gefährten heran. Er ist die erste Person in meinem Leben, die sich um mich sorgt.
»Hey, was ist denn los? Hast du wirklich so eine Angst vor ihm?«, fragt Trevor besorgt nach. Ich schüttle den Kopf. Ich vertraue ihm schon einigermaßen, deswegen habe ich auch nicht mehr so viel Angst vor Jaxon. Was aber trotzdem noch lange nicht heißt, dass ich mich von dem Arzt anfassen lasse. Seufzend dreht mein Mate sich zu mir um und zieht mich in seine starken Arme. Instinktiv schmiege ich mich an ihn und erwidere die Umarmung. »Hör mal kleiner, das ist nur zu deinem eigenen Wohl. Ich weiß nicht was passiert ist, dass du so ängstlich und scheu bist, aber wir werden dir nichts tun. Und wenn doch jemand versuchen sollte dich zu verletzten, dann werde ich dich beschützen.« Ich sehe zu dem Alpha auf und treffe auf seine fast schon flehenden Augen. Also kratzte ich den wenigen Mut den ich besitze zusammen und nicke zögerlich.
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Der Omega-Wolf
WerwolfDer Omega Dylan wir von seinem Rudel verachtet. Niemand interessiert sich für ihn. Er wird geschlagen und von jedem als Diener missbraucht, bis es ihm eines Tages reicht. Er wurde, wie so oft, von seinem Alpha verprügelt und niedergemacht. Als er ge...