Auf dem Weg nach Hause

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»N-nach... Hause?«, frage ich verwirrt nach. Was meint er damit? »Ja, nach Hause. Du wirst ab sofort bei mir leben.«, antwortet Trevor mir. »B-bei dir l-leben?«, kann ich wieder nur stottern. »Willst du das denn nicht?«, der Alpha wirkt auf einmal ein wenig verunsichert. Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht was ich habe, es wäre ja nicht so als gäbe es einen anderen Ort, an dem ich bleiben könnte. Und wir sind Gefährten und ich fühle mich bei ihm sicherer als sonst irgendwo zuvor, auch wenn ich ab und zu noch ein wenig verängstigt bin.

»Ja... A-also, nein ich habe k-kein Problem damit.«, antworte ich ein wenig verspätete, sehe ihn dabei aber aufrichtig an. Erleichtert atmet Trevor auf. »Na dann können wir ja gehen.«, sagt er mit einem glücklichen lächeln und streckt mir seine Hand entgegen. Ich klettere langsam aus dem Bett und stelle mich auf die Beine. Ich ziehe zuerst die Hose an und dann greife ich nach dem Pullover, den Trevor mir gebracht hat und sehe in zögerlich an. »K-könntest du mir v-vielleicht helfen... den a-anzuziehen?« Ihn das zu fragen ist mir echt unangenehm, aber mit meinem verletzten Arm komme ich da wahrscheinlich nicht so schnell rein.

Mein Mate wirft mir ein grinsen zu und greift nach dem Oberteil. Er schafft es irgendwie mir den Pullover anzuziehen, ohne dass ich Schmerzen habe, dann krempelt er die Ärmel nach oben, da sie mir zu lang sind.

Jetzt steht Trevor unerwartet dicht vor mir und ich muss wieder meinen Kopf in den Nacken legen um ihn ansehen zu können. Ich versinke in dem rot seiner Augen während ich das Gefühl habe, dass er durch meine Augen in meine Seele eintauchen kann. »Weißt du eigentlich, dass deine hellblauen Augen wunderschön sind?«, unterbricht der Alpha die angenehme Stille zwischen uns und streicht mit der Hand über meine Wange. Er wandert weiter nach oben und lässt seine Finger in meine Haare gleiten. Ich kann derweil nur wie versteinert dastehen. Mir hat noch nie jemand ein Kompliment gemacht, geschweige denn mich so zärtlich und behutsam angefasst. Die einzigen 'Berührungen', die ich bis jetzt zu spüren bekommen habe, waren Schläge und Tritte.

Ich bemerke wie meine Augen durch diese Zärtlichkeiten und die neuen, schönen Gefühle wässrig werden und schlussendlich überlaufen. Mein Gefährte sieht mich besorgt an. »Ist alles in Ordnung? Habe ich etwas falsch gemacht?«, fragt er sofort besorgt nach. »E-es ist nur... noch n-nie war j-jemand so n-n-nett zu mir.«, schluchze ich. Auf einmal wird Trevors Gesichtsausdruck wütend. »Wer war nicht nett zu dir?!«, verlangt er knurrend zu wissen. Erschrocken stolpere ich einen Schritt zurück und sehe ihn verängstigt an. Er hat seine Alphastimme benutzt und das hat starke Auswirkungen auf mich, da ich als Omega sehr empfindlich auf diesen 'Befehlston' reagiere.

Sofort werde ich von zwei starken Armen an eine muskulöse Brust gezogen. In der Umarmung meines Gefährten entspanne ich mich sofort und seufze leise wegen der angenehmen Wärme, die von ihm ausgeht. »Tut mir leid Süßer, ich war nur wütend auf die Personen aus deiner Vergangenheit. Ich kann diese tiefe Verzweiflung fühlen, die tief in dir herrscht.« Bei seinen Worten verspanne ich mich.

Wie kann er das denn bitte fühlen? Als könne er Gedankenlesen beantwortet er genau diese Frage. »Wir sind Gefährten und wir haben eine Verbindung zueinander. Es ist dir bis jetzt bestimmt noch nicht bewusst aufgefallen, da du zu verängstigt warst, aber du kannst auch meine starken Gefühlsregungen wahrnehmen.« Ich schließe meine Augen an Trevors Brust um mich besser konzentrieren zu können und fokussiere much darauf seine Gefühle zu spüren, empfangen? Ich weiß nicht wirklich wie das gehen soll...

Es passiert nichts bis ich fast aufgebe und nicht mehr wie verrückt in meinem Kopf nach seinen Gefühlen suche, da trifft mich plötzlich ein Gefühl des Glücks, das nicht meines ist und instinktiv weiß ich, dass es das ist was Trevor gerade fühlt und doch bringt es mich dazu mich auch glücklich zu fühlen. »Du bist Glücklich.«, flüstere ich leise. Ein leises, sanftes lachen ertönt über meinem Kopf. »Natürlich bin ich das, nach drei Jahren habe ich endlich meinen Mate gefunden und halte ihn in meinen Armen. Noch dazu ist er wunderschön, bezaubernd und einfach nur perfekt.« Er findet mich perfekt? Wieder steigen mir die Tränen in die Augen, doch überraschenderweise kann ich sie zurückhalten.

Der Omega-WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt