Ich versinke in seinen Augen und auf einmal existieren nur noch wir beide und die Welt um uns herum spielt keine Rolle mehr. Trevors Blick ruht auf meinen Lippen. Als er sich dann auch noch langsam zu mir vorbeugt lecke ich mir nervös über die Lippen, was den Alpha leise knurren lässt. Dann gerade als mein Mate den Abstand überbrücken will wird die Tür zum Wohnzimmer aufgerissen und ein abgehetzter Jaxon bleibt überrascht im Türrahmen stehen. »Oh, tut mir leid. Ich wollte nicht so rein platzen, aber ich habe mir Sorgen gemacht.« Trevor stößt ein wütendes Knurren aus und versucht seinen Rudelarzt mit seinem Blick zu erdolchen. Jaxon zuckt leicht zusammen und sieht hin und her gerissen aus ob er gehen oder bleiben soll.
Ich nehme ihm die Entscheidung ab, indem ich mich, unter Protest von Trevors Seite, von seinem Schoß erhebe und auf den Rudelarzt zu gehe. Ich spüre tief in mir die Wut Trevors darüber, dass ich mich nicht mehr in seiner unmittelbaren Reichweite befinde. Ich ignoriere es für den Moment und mache eine Bewegung mit der Hand, die das gesamte Wohnzimmer einfasst. »K- kannst du mich h-hier untersuchen?«, frage ich, Jaxon gegenüber noch immer ein wenig unsicher. Der angesprochene nickt und geht dann auf die leere Couch zu um seine Tasche abzustellen.
»Zieh dein Oberteil aus und leg dich auf das Sofa.« Trevor, beziehungsweise jetzt Dexter, gibt ein knurren von sich, das schon fast ein Brüllen ist. »D-dexter!«, stoße ich schockiert und verängstigt aus. »W-was ist den jetzt l-los mit dir?« Meine Stimme klingt sanft und ich bewege mich zögerlich und langsam auf ihn zu. Ich strecke meine Hände nach ihm aus und warte bis er die letzten Schritte zu mir kommt. Dexter schlingt sofort seine Arme um mich und hält mich fest, ohne auf meine Frage zu antworten. Er vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren und atmet tief meinen Geruch ein. Ein paar Minuten verweilen wir so, bis mein Mate das Schweigen bricht: »Du gehörst mir, Kleiner und ich will nicht, dass dich irgendjemand anfasst außer mir.« Das ist also das Problem. »E-es geht doch n-nur um meine G-gesundheit...«, antworte ich und hoffe ihn damit ein wenig beruhigen zu können. Dex gibt ein brummen von sich und verstärkt seine Umarmung noch ein wenig mehr bevor er mich schließlich doch loslässt.
Mein Gefährte greift nach dem Saum meines, beziehungsweise seines Pullis und zieht ihn mir über den Kopf, dann tritt er eine Schritt zurück und deutet mir Stumm mich auf das Sofa zu legen. Ich gehorche und lasse mich auf den weichen Polstern nieder. Jaxon kommt auf mich zu und beugt sich leicht über mich um den verrutschten Verband von meiner Schulter zu lösen, dann betrachtet er die Wunde. »Ich denke es reicht wenn ich dir einen neuen Verband anlege, da die Wunde ja zuvor schon offen war und kein Dreck hinein gelangen konnte.« Der Rudelarzt tut das was er zuvor angekündigt hat und verlässt dann fast fluchtartig das Haus des Alphas.
Ich habe mich derweil wieder von der Couch erhoben und mir mit Dexters Hilfe wieder seinen Pullover angezogen. Ohne etwas zu sagen zieht er mich mit zur Couch, lässt sich darauf nieder und platziert mich auf seinem Schoß. So wie, bevor Jaxon mich mit Trevor unterbrochen hat, sieht er mir tief in die Augen. Sofort bin ich wieder nur von meinem Gefährten eingenommen. Wir starren uns einige Zeit an, vollkommen in dem Moment gefangen, bis Dexter langsam beginnt sich zu mir zu beugen. Ich halte gespannt den Atem an, dann stoße ich ihn aus und schließe meine Augen, als die Lippen des Alphas nur noch millimeterweit von meinen entfernt sind.
Nach ein paar Sekunden legt sich Dexters Mund sanft auf meinen. Kurz verweilt er bewegungslos bevor er beginnt seine Lippen leicht gegen meine zu bewegen. Ich versuche ungeschickt und ein wenig angespannt, durch meine Unerfahrenheit, seine Bewegungen zu imitieren. Nach kurzem löst sich Dex von mir und lässt mich atemlos zurück.
Dexter hat ein breites Grinsen im Gesicht und sieht mich liebevoll an. Ich erwidere seinen Blick, während ich von dem kribbeln in meinem Bauch verwirrt bin. Ich habe so etwas noch nie gefühlt und weiß noch nicht wirklich wie ich damit umgehen soll.
Während ich noch versuche mit meinen neuen Gefühlen klar zu kommen zieht Dexter mich wieder näher zu sich. »Ich denke ich sollte Trevor wieder die Kontrolle geben. Er nörgelt schon die ganze Zeit rum, dass er dich küssen wollte.« Ich entferne mich ein wenig von meinem Mate, so dass ich ihn überrascht ansehen kann. »I-ist das nicht das gleiche?«, frage ich verwundert nach. Dex schüttelt den Kopf. »Kennst du das nicht während du Cookie die Kontrolle übergibst? Du bekommst die Gefühle viel weniger intensiv mit, wenn du nicht die Oberhand über deinen Körper hast.« Ich nicke nachdenklich, das ist auch der Grund warum ich meinem Wolf immer die Kontrolle überlasse wenn ich mit einer Situation überfordert bin, dann bekomme ich nicht so viel mit.
»Dylan?«, ertönt Trevors Stimme. Scheint so als hätte Dexter ihm die Kontrolle wieder zurückgeben. »Dürfte ich dich noch einmal küssen?«, der Ton des Alphas ist behutsam und sanft, so als wolle er mich nicht verschrecken. Ich fühle wie mir die Röte ins Gesicht steigt. Irgendwie ist es mir einerseits unangenehm, dass er fragt ob er mich küssen kann. Andererseits finde ich es schön, dass er so rücksichtsvoll ist. Um nicht noch länger mit der Antwort zu warten nicke ich. Trevor bewegt sich langsam auf mein Gesicht zu, sein Blick wandert zwischen meinen Augen und meinem Mund hin und her, dann schließen sich unsere Augen und seine Lippen legen sich auf meine. Der Kuss ist wieder sanft und zärtlich. Dafür bin ich meinem Mate auch ganz dankbar, weil ich damit schon fast ein wenig überfordert bin.
Nach dem wir den Kuss beendet haben drückt Trevor mich fest an sich. »Wie wäre es wenn wir ein paar Stunden schlafen? Du bist bestimmt erschöpft.« Ich nicke als Antwort und als hätten die Worte des Alphas sie ausgelöst überkommt mich eine bleierne Müdigkeit. Ich bekomme nur noch mit wie Trevor mit mir auf seinen Armen aufsteht, dann bin ich auch schon eingeschlafen.
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Der Omega-Wolf
VlkodlaciDer Omega Dylan wir von seinem Rudel verachtet. Niemand interessiert sich für ihn. Er wird geschlagen und von jedem als Diener missbraucht, bis es ihm eines Tages reicht. Er wurde, wie so oft, von seinem Alpha verprügelt und niedergemacht. Als er ge...