Wut

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Dylans PoV.

Als Cookie mir endlich wieder dir Kontrolle über unseren Körper gibt bin ich nicht mal wirklich sauer auf ihn... eher dankbar, da ich nicht gewusst hätte was ich in so einer Situation machen soll. Also bedanke ich mich bei meinem Wolf und lasse die Sache auf sich beruhen, klammere mich nur weiter an meinen Gefährten. »Trevor?«, Frage ich vorsichtig, doch an seiner Stelle antwortet mir sein Wolf. »Nein Süßer, ich bin immer noch Dexter.«, antwortet er mir mit seiner tiefen Stimme. Ich zucke leicht zusammen da ich nicht damit gerechnet habe, fange mich aber gleich wieder. »Aber du bist doch nicht mehr w-wütend... oder?« Mittlerweile konnte ich schon fast ohne zu stottern mit ihm sprechen.

Dexter stieß als Antwort nur ein Knurren aus, was mich zusammenzucken ließ. »Mit Blake bin ich noch nicht fertig!«, sagt er mir drohendem Unterton. Ich will nicht, dass der junge Mann verletzt wird, deswegen lehne ich mich ein wenig von meinem Mate weg, damit ich ihn ansehen kann. »Bitte tu ihm nicht weh.«, sage ich und sehe Dexter dabei in die Augen. Der Alpha streicht mir beruhigend über den Rücken. »Er ist mein Beta, ich werde ihm nicht weh tun, keine Sorge. Aber eine Standpauke wird er sich schon noch von mir anhören dürfen.« Bei der Antwort meines Mates Atme ich erleichtert aus. Er wird ihn also nicht verletzten. Bei Alphas kann man nie wissen was sie machen falls sie wütend sind, vor allem nicht wenn sie vor lauter Wut die Kontrolle verlieren. Das habe ich ja schon des öfteren am eigenen Leib erfahren müssen.

Ich nicke schließlich langsam: »Okay.« Dexter schenkt mir ein kleines Lächeln und sieht dann wieder zu den anderen Wölfen, die sich in dem Raum befinden. »Und jetzt verschwindet. Ich will euch heute nicht mehr sehen.« Dann wirft er Blake noch einen scharfen Blick zu: »Wir reden morgen noch!« Alle machen sich auf den Weg zur Tür um den Raum und schließlich auch das Haus zu verlassen, bis auf dieses eine Mädchen, mit der für meinen Geschmack etwas zu hohen Stimme. Mein Mate sieht sie an und sagt kalt: »Du auch Scarlett.« Doch diese schüttelt ihren Kopf: »Ich will jetzt endlich meinen neuen besten Freund kennenlernen.« Eine Wut steigt plötzlich in mir hoch. Was fällt ihr eigentlich ein mich als ihren besten Freund zu bezeichnen obwohl ich sie noch nicht mal mag. »Geh!«, schnauze ich sie an und drücke mich im nächsten Moment schon erschrocken über mich selbst und verängstigt an Dexter. Von diesem ernte ich einen überraschten Blick, während Scarlett mit gesenktem Kopf den Raum verlässt. Was war das denn? So kenne ich mich selbst gar nicht, normalerweise hätte ich viel zu viel Angst um so etwas zu sagen. Mein Mate sagt nichts zu meinem kleinen Ausbruch und schimpft auch nicht mit mir, was mich erleichtert aufatmen lässt.

Dexter bringt mich zum Sofa und setzt mich sanft darauf ab. Enttäuscht schaue ich zu ihm auf, da ich nicht will, dass er mich los lässt. Als er sich im nächsten Moment in seine Wolfsgestalt verwandelt, bin ich vor Überraschung kurz wie erstarrt. Der schwarze riesige Wolf, der mich sogar noch um einiges überragen würde, wenn ich stehen würde sieht schon ein wenig angsteinflößend aus. Er ist dein Gefährte Dylan, rufe ich mir ins Gedächtnis und entspanne mich. Der Alphawolf landet mit einem eleganten Sprung neben mir auf der Couch und sieht mich durch seine roten Augen erwartungsvoll an. Mein Gefährte will, dass ich Cookie die Kontrolle über unseren Körper übergebe und deswegen tue ich das auch. Ich ziehe mich zurück und überlasse meinen Wolf die Führung.

Cookies PoV.

Dylan zieht sich zurück und überlässt mir die Gewalt über unseren Körper. Ich sehe zu dem Wolf neben mir und bin ein wenig enttäuscht, da ich mich so gerne in Wolfsgestalt an ihn geschmiegt hätte, doch ich muss mich mit dem zufrieden geben was ich habe und so strecke ich vorsichtig meine Hand nach Dexters Kopf aus. Der Alpha drückt seinen Schädel gegen meine Hand und schließt die Augen. Ich muss unweigerlich lächeln als ich mit meinen Fingern durch sein seidiges, dichtes Fell fahre. Ganz zufrieden bin ich aber noch nicht, ich kann nur seinen Kopf erreichen und das war jetzt auch nicht wirklich gemütlich für mich, da ich mich so strecken muss um ihn zu erreichen. Also klopfe ich auf meinen Schoß. »Willst du dich hinlegen?«, frage ich leise und auch ein wenig unsicher und tatsächlich kommt der Wolf meiner indirekten Aufforderung nach. Ich beginne ihn am Kopf und hinter den Ohren zu kraulen, während ich mit der anderen Hand über den Teil seines Rückens streichle, den ich erreichen kann. Mein Gefährte gibt ein genussvolles Brummen von sich und sieht mich von unten herauf an.

Einige Minuten lang verweilen wir so, bis Dexters Stimme in meinem Kopf ertönt. *Wenn du so weit bist kannst du mir von deiner Vergangenheit erzählen...* Seine Worte klingen sanft und vorsichtig und vermitteln mir so, dass ich es nicht erzählen muss, wenn ich es nicht will, dennoch macht sich sofort Unbehagen in mir breit. Meine Gefühle scheinen so stark zu sein, dass mein Mate sie wahrnimmt, denn er redet wieder mit mir. *Du musst mir nicht davon erzählen, ich will dich zu nichts drängen.* Ich schüttle den Kopf und murmle: »Nein das ist es nicht ich, also Dylan will dir ja davon erzählen, aber ich fühle mich einfach nicht in der Lage dazu. Kann das bitte Dylan übernehmen?« *Natürlich, macht es einfach so wie ihr euch dabei am wohlsten fühlt.*

Der Omega-WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt