Perfekt

46 1 0
                                    

Mittlerweile sitzt, jetzt Trevor, neben mir auf der Couch und hält mich im Arm. Er hat einen Film im Fernsehen eingeschalten und ich genieße es mich entspannt an ihn kuscheln zu können. Es ist genau das was ich jetzt brauche, um mich vollständig von dem zuvor Geschehenen erholen zu können.

Mein Gefährte beginnt mit seiner Hand über meinen Rücken zu streichen, nach oben in meinen Nacken bis in meine Haare, wo er mir den Kopf krault. Ich schmiege mich sofort seiner Hand entgegen und gebe einen genießerischen Laut von mir. Wie gerne wäre ich jetzt in meiner Wolfsgestalt, damit er mir so den Kopf kraulen kann. Ich seufze leise auf.

»Ist alles in Ordnung?«, fragt Trevor mich auf einmal. Ich hebe überrascht den Kopf und sehe ihn an. »Ja, w-warum fragst du?« »Du hast geseufzt.« Ich lächle den Alpha beruhigend an. »E-es ist alles okay ich habe mir nur gerade gedacht, dass es schön w-wäre wenn ich mich v-verwandeln könnte.«

Trevor sieht mich bedauernd an, doch bevor er etwas sagen kann rede ich weiter. »Das ist w-wirklich kein Problem. I-ich dachte nur... dass es s-schön wäre wenn ich so mit dir... k-kuscheln könnte.« Ich merke wie bei meinen Worten meine Wangen rot werden und ich wende etwas beschämt den Blick von ihm ab. Trevor greift nach meinem Kinn und dreht sanft meinen Kopf zurück, so dass ich ihn ansehe. »Oh, glaub mir ich würde es auch schön finden. Vor allem Dexter.« Trevor gibt mir einen Kuss auf die Stirn, dann drückt er mich wieder zurück an seinen Brust.

So eng umschlungen auf der Couch sitzend sehen wir den Film zu Ende. Nachdem Trevor den Fernseher ausgeschalten hat, wendet er sich mir zu. »Wie wäre es, wenn wir jetzt in die nächste Stadt fahren, um dir neue Kleidung zu besorgen?« Ich nicke als Antwort und stehe von der Couch auf. Dabei fällt mir auf, dass ich immer noch nur einen Pulli trage.

»Ähm... D-dafür sollte ich mir v-vielleicht doch eine Hose anziehen, o-oder?«, frage ich nach. Trevor entkommt ein unwilliges Brummen. »Naja, du hast wohl Recht. Ich würde es nicht zulassen, dass andere Leute sehen wie süß und sexy du in nur einem meiner Pullovers aussiehst.«

Ich starre den Alpha kurz mit vor Schock geweiteten Augen an, dann senke ich beschämt den Kopf. Ich und Sexy? Das kann nicht sein, ich muss mich verhört haben. Ich versuche das gerade einfach zu überspielen indem ich Trevor frage: »K-kann ich mir die Hose von g-gestern wieder anziehen?« »Natürlich Kleiner, ich hole sie für dich«, antwortet mein Gefährte und dann ist er auch schon aus dem Raum gegangen.

Wir verlassen gerade das Haus und Trevor führt mich zu seinem Auto. Ich habe vorhin nur noch schnell meine Hose angezogen, der Alpha hat sein Portmonee und seine Autoschlüssel geholt und dann sind wir auch schon los gegangen.

Jetzt stehen wir vor einer Garage. Trevor geht zu irgendeinem Kästchen, das an der Wand der Garage hängt und tippt irgendwas darauf herum, woraufhin sich das Tor hebt und die Sicht auf ein Auto freigibt. Ich starre es mit großen Augen an. Dort vor mir steht das 'schönste' und vermutlich auch teuerste Auto, das ich jemals gesehen habe. Ein schwarzer BMW. Welches Modell weiß ich natürlich nicht, ich hatte ja nie die Chance dazu mich mit Autos zu befassen, da ich ja mit anderen Dingen beschäftigt war. Meine Stimmung trübt sich ein wenig als ich wieder daran denken muss wie mein Leben vor kurzer Zeit noch aussah.

Während ich mit meinen Gedanken wieder mal in meiner Vergangenheit festhänge steigt Trevor in sein Auto und fährt damit aus der Garage, dann steigt er wieder aus und kommt zu mir herüber. Er bleibt dicht vor mir stehen und sieht mich prüfend an. »Ist alles in Ordnung, Süßer?«

Ich hebe meinen Kopf und lege ihn leicht in den Nacken um Trevor ins Gesicht sehen zu können. »Ja mir geht's gut. Wieso fragst du?« »Du siehst ein wenig betrübt aus Kleiner.« Ich seufze. Er scheint mir jedes Gefühl an der Nasenspitze ablesen zu können.

»Ich habe nur gerade Gedacht, dass ich noch nie so ein schönes Auto gesehen habe«, antworte ich ihm mit der halben Wahrheit. Das scheint meinen Gefährten abzulenken, denn er lächelt mich stolz an und erklärt: »Das ist ein BMW M8.« Ich nicke lediglich, da ich wie schon gesagt nicht wirklich viel mit dem Modell anfangen kann. Trotzdem muss ich willkürlich Trevors lächeln erwidern.

Der Alpha scheint nun auch beruhigt zu sein und nimmt meine Hand. »Komm. Lass uns fahren.« Er führt mich rüber zum Auto und hält mir die Beifahrertür auf. Ich bedanke mich schüchtern nuschelnd bei ihm und lasse mich auf den Autositz gleiten. Ich will gerade nach dem Anschnallgurt greifen, doch da beugt sich Trevor schon über mich, nimmt den Gurt in die Hand und schnallt mich an. Bevor er sich wieder ganz zurückzieht und die Autotür schließt beugt er sich noch zu mir und gibt mir einen Kurzen Kuss auf die Lippen.

Ich werde sofort rot und sehe verlegen auf einen Schoß, während Trevor das Auto umrundet und auf dem Fahrersitz platz nimmt. Er dreht den Schlüssel, den er stecken gelassen hat, um und startet den Wagen. Nachdem er nach etwa zehn Minuten aus dem Wald auf eine geteerte Straße abbiegt nimmt mein Gefährte eine Hand vom Lenkrad und platziert sie auf meinem Oberschenkel.

Ich werde -mal wieder- leicht rot und sehe nach unten auf die Hand von Trevor. An der Stelle auf der sie liegt fühlt es sich an als würde meine Haut unter seiner Berührung brennen. Ohne weiter darüber nachzudenken greife ich mit meinen Händen nach der des Alphas und beginne mit seinen langen, wohlgeformten, kräftigen Fingern zu spielen.

Wirklich alles an diesem Mann ist perfekt. Ich seufze verträumt auf. Und so jemand ist mein Seelenverwandter, ich kann es kaum glauben. Trevor jedoch scheint mein Seufzen falsch zu verstehen, denn er fragt sogleich besorgt nach: »Was ist los Süßer?« »N-nichts. A-alles in Ordnung«, antworte ich schnell und wende beschämt meinen Blick ab.

Jetzt ist es an Trevor zu seufzen. Er nimmt eine meiner Hände in seine und führt sie zu seinem Mund, um mir einen Kuss auf den Handrücken zu geben. »Du kannst mir alles erzählen Dylan. Das weißt du hoffentlich.« Trevor spricht mit ernster Stimme und wirft mir einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder auf die Straße konzentriert.

»I-ich weiß. Es ist mir n-nur ein wenig... p-peinlich.« Wieder sieht mein Gefährte mich kurz an, dieses mal jedoch überrascht. »Dir muss doch nichts peinlich sein. Sag mir bitte was los ist.« »Ich habe nur d-darüber nachgedacht, dass d-du...«, fange ich an, kann mich aber nicht dazu durchringen zu Ende zu sprechen. »Was ist mit mir?«, fragt Trevor natürlich sofort nach. Er klingt regelrecht besorgt und sein Griff um meine Hand verstärkt sich.

Mein Herz zieht sich ein wenig zusammen. Er soll sich nicht die ganze Zeit Sorgen wegen mir machen. Ich sammle also all meinen Mut zusammen und sage ihm die Wahrheit. »Ich habe darüber nachgedacht, dass du Perfekt bist.« Ich sehe nach meinen Worten beschämt in meinen Schoß, doch dann schießt mein Kopf nach oben und ich sehe Trevor überrascht an.

Ich habe gerade mit ihm geredet ohne zu stottern! Auch dem Alpha scheint das aufzufallen, denn er sieht zu mir rüber, mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht. »Danke Süßer, dass du das sagst, aber ich bin bei weitem nicht perfekt«, bedankt sich Trevor bei mir. Dann stellt er glücklich fest: »Du hast gesprochen ohne zu stottern.« Ich nicke, immer noch verblüfft. Ausgerechnet wenn ich sowas sage stottere ich nicht. Ich hoffe das bleibt so.

Nach ein paar Minuten, die wir schweigend verbringen, sagt Trevor: »Also mein Kleiner, erzähl mir ein bisschen was über dich. Ich will dich besser kennenlernen.« »Was... willst du denn wissen?« Erfreut sehe ich zu meinem Gefährten rüber. Einerseits deswegen weil er mehr über mich wissen will und andererseits weil ich es nochmal geschafft habe ohne stottern zu reden, wenn ich auch einmal kurz eine Pause beim Sprechen machen musste.

»Wie wäre es zuerst Mal, ganz einfach, mit Lieblingsfarbe, Lieblingsessen und solchen Dingen?«, schlägt mein Gefährte vor. »Also meine Lieblingsfarbe ist grün. Und... und ein Lieblingsessen habe ich nicht, ich habe ja früher immer nur Reste zum Essen bekommen«, zum Ende hin wird meine Stimme immer leiser und ich senke meinen Blick auf meinen Schoß.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 21 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Der Omega-WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt