30. Zur Rede stellen

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POV NOAH

Ich will nicht, dass du weiterhin ein Teil meines Lebens bist.

Rubys Worte hallten seit einer Stunde durch meine leer gefegten Gedanken. Immer und immer wieder. In einer unerträglichen Dauerschleifen. 
Sie brannten sich regelrecht in mein Hirn. Schmerzhaft zog es hinter meiner Stirn, indessen sich meine Hände noch fester ins Kunstleder des Lenkrads gruben.

Es war vorbei.

Die Sache mit Ruby war vorbei.

Weil sie mich nicht mehr sehen wollte.

Nie wieder.

Ich schluckte schwer. Mein Hals war unfassbar trocken.

Ich konnte einfach nicht fassen, dass sie mich so sehr hasste. Dass sie die Sache zwischen uns einfach beendet hatte. Einfach so. Mein Herz zitterte schmerzhaft in meiner Brust. Ich hatte seit Tagen dieses schlechte Gefühl im Magen. Eigentlich seitdem Ruby mir nichts dir nichts meine Nachrichten ignorierte.

Ich hatte sie unendlich vermisst. Hatte unsere Zeit unendlich vermisst. Ich konnte einfach nicht anders als sie heute zu sehen. Ehrlichweise hatte ich mit allem gerechnet, nur nicht damit.

Ich wollte nicht, dass es vorbei war. 

Verflucht nochmal, ich wollte nicht, dass sie aus meinem Leben verschwindet. Ich hatte sie gern bei mir. Ich genoss ihre Anwesenheit, ihre Zuneigung und mochte es wie ich mich fühlte, wenn sie bei mir war.

Ihre harsche Art vorhin hatte mich getroffen. Mehr als ich es jemals für möglich gehalten hatte. Sie hatte meine Nähe nicht mal mehr ertragen. Das hatte mich unheimlich verletzt. Gerade, weil ich das komplette Gegenteil spürte, sobald ich sie sah oder spürte. 

Nun fühlte ich mich niedergeschmettert und wusste nicht wohin mit mir. 

Seitdem sie mich einfach stehen lassen hatte, saß ich zwar im Auto. Doch ich konnte einfach nicht fahren. Ich war nicht im Stande irgendetwas zutun. 

Stattdessen versuchte ich noch immer zu verstehen, was passiert war. 

Die Schmerzen und Abneigung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Buchstäblich. Und es tat weh sie so zu sehen. Und dass ich offensichtlich der Grund dafür war, der sie so sehr verletzte, machte es nur noch viel schlimmer. Ich wollte eigentlich der Grund sein, weshalb sie sich gut fühlte oder glücklich war. Stattdessen hatte ich sie einfach nur verletzt. 

Am liebsten hätte ich sie in die Arme geschlossen, fest an meine Brust gedrückt und ihr die Tränen von der Wange gestrichen. So lang bis es ihr wieder gut ging. Bis sie wieder dieses unsagbar ansteckende Lächeln auf den Lippen trug, was ich so sehr an ihr mochte.

Meine Gedanken schweiften wieder zu den Worten, die sie mir an den Kopf geknallt hatte.

Eine verfickte Wette? Zwischen Ave, Shelby und mir?

Niemals würde ich mit den zwei Biestern um Ruby wetten. Niemals. Mal davon abgesehen, dass ich noch nie mit irgendjemandem um ein Mädchen gewettet hatte, war das wirklich das Absurdeste, was ich seit Jahren gehört hatte.

Doch Shelby hatte das erzählt. Hatte Ruby damit vermutlich vor den Kopf gestoßen und ihr weiß gemacht, dass ich nur Zeit mit ihr verbrachte, um eine Wette zu gewinne. Dabei verbrachte Zeit mit ihr, weil ich mich vollkommen in sie verliebt hatte. Wirklich ernsthaft verliebt hatte. So sehr verliebt, dass es mir eine heiden Angst machte, sie womöglich nie wieder küssen, in meine Arme schließen oder sehen würde.

Kurzentschlossen verhärteten sich meine Gesichtsmuskeln bei den Gedanken an Shelbys dreister Lüge, die mir die Sache mit Ruby vermutlich komplett ruiniert hatte. Wodurch ich drauf und dran war das Mädchen zu verlieren, bei dem ich mich das erste Mal seit Jahren wie ich selbst fühlte.

My Roommates BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt