Mein Name ist Supergirl

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Lena hatte in der Vergangenheit ein Erlebnis, bei welchem sie dem Tode nah kam, sehr nah. Eigentlich sollte es ein vergnügliches Wochenende werden. Sie war auf dem Weingut, gleich am Rande der Stadt, in einem sonnigen Tal, wo der Wein wuchs, von dem sie sich gern mal ein paar Kisten bestellte. Jährlich fand dort die Weinprobe statt und wenn dies der Fall war, blieb Lena über Nacht auf dem Gut. Vor Ort wurde ihr ein Zettel zugesteckt, dass sie etwas eher in den Proberaum kommen sollte, eine Überraschung vom Haus, stehe für sie bereit. Lena dachte sich nichts dabei, sie kannte die Gastgeber, ein herzliches Ehepaar deren Leidenschaft der Wein war und deswegen war sie hier. Da sie schon öfters hier war, kannte sie sich auf dem Gut aus und machte sich auf den Weg. Vor dem eigentlichen Weinkeller befand sich der Proberaum, ein uriger Stall aus Holz, in dem sie wartete. Lena blieb allein, sie war öfters überpünktlich, aber dies hier war kein Geschäftstermin, also fand sie es bald ungewöhnlich. Eine Überraschung vielleicht? Es fühlte sich nicht so an. Sie wurde misstrauisch und als sie bemerkte, dass etwas nicht Ordnung war, war es zu spät. Plötzlich passierte alles zeitgleich. Die Tür fiel ins Schloss und wurde von außen verriegelt, während der Stall gleichzeitig Feuer fing. Jemand hat Lena dort eingesperrt. Sie schrie laut und suchte nach etwas um das Feuer zu löschen. Doch sie fand nichts und das Feuer breitete sich durch das Holz rasant aus. Lena rette sie sich in den hinteren Bereich, in den kühlen gemauerten Weinkeller. Es war eine Sackgasse. Es gab nichts, das sie retten konnte, und bald war es der Rauch, der sie quälte. Es ist niemals das Feuer, woran man stirbt, man erstickt an dem Qualm, ehe die Flammen nach einem greifen können. Der Rauch kam unbändig näher, während Lena an der Wand kauerte. Er stieg ihr in die Augen, er fühlte ihre Lungen und Lena hustete und dachte, ihre Lungen wollten zerbersten. Als sie nicht mehr konnte, viel sie in Ohnmacht. Und dann begann der Traum, der sich eigenartig und lebendig anfühlte. Jemand hob sie auf, zog sie in kräftige Arme und holte sie raus. Lena starb nicht, sie wurde gerettet.

Später konnte sie diese Begegnung nicht mit Gewissheit beschreiben. Sie war im Freien und hustete und hustete. Die Feuerwehrleute waren da, das Ehepaar untröstlich. Lena bekam Sauerstoff. Sie sagte, sie wurde dort drinnen eingesperrt und dann kam jemand und zog sie raus. Aber niemand glaubte ihr diese Geschichte. Der Feuerwehrmann erwiderte, ausgeschlossen Ma'am, das hätte niemand überlebt. Hier war auch niemand. Sie hatten einfach Glück. Lena war zu schwach, dagegen zu sprechen und ihr schwacher Körper fiel erneut in Ohnmacht. Nachdem sie im Krankenhaus aufwachte, erzählte sie die glaubhaftere Geschichte des Feuerwehrmannes. Sie war im Proberaum, überpünktlich wie immer, als das Feuer ausbrach. Sie hatte Glück und schaffte es noch rechtzeitig zur Tür hinaus und dort brach sie dann zusammen.

Jetzt ist sie wieder dem Tode nah, nur dieses Mal ist es das Wasser, das sie zu verschlingen droht. Sie kann nicht mehr und sie ist dabei zu sinken und dann passiert es wieder. Lena träumt den denselben eigenartigen Traum und wieder fühlt er sich so lebendig an. Jemand ist bei ihr und zieht sie aus dem Wasser heraus in kräftige Arme. Lena wird nicht sterben. Lena wird gerettet.

+++

„Ms Luthor, können Sie mich hören?"

Was ist denn passiert? Es ist kalt und dunkel. Schlafen. Lena möchte weiter schlafen.

„Ms Luthor, sie müssen aufwachen, das Wasser muss aus Ihren Lungen heraus. Können Sie mich hören? Ich habe Sie aus dem Wasser gezogen. Sie sind jetzt an Land und in Sicherheit, bitte wachen Sie auf. "

Nein, sie möchte nicht. Nein.

„Bitte.. --.Ms Luthor, Sie müssen aufwachen, es ist wichtig...bitte..--..Lena..."

Diese Stimme. Oh Gott diese Stimme.

Kara. Es ist Karas Stimme. Lena reißt die Augen auf, selbst wenn ihr bitterkalt ist und ihr Körper schmerzt und sie für immer die Augen geschlossen halten möchte.

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