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Quitschend schob sich die Holztür auf, hinter der sich mein Zimmer befand. Das Hotel war schon das beste im Umkreis, trotzdem musste ich zugeben, dass ich besseres gewohnt war. Vielleicht war ich auch einfach verwöhnt und hatte hier, fernab des stressigen Alltags, die Möglichkeit mich auf das wesentliche zu besinnen.
Was für ein Zufall, dass ich gestern auf dem Hof landete, auf dem ich meine Sommerferien und die schönste Zeit meines Lebens verbrachte. Das Haus selbst hatte ich sofort wieder erkannt. Alles drum herum war allerdings etwas heruntergekommen und lieblos. War sie.. irgendetwas hatte diese Begegnung ausgelöst.. hatte ich mich versehen Mich getäuscht ? Würde ich sie nicht einfach wiedererkennen, wenn sie vor mir stehen würde..? Oder hatten wir beide uns in zwanzig Jahren so sehr verändert, dass wir uns völlig fremd waren ?
Ich schaute mich in dem liebevoll eingerichteten Zimmer um. Alles war in einem leichten, maritimen Look gehalten.
Vielleicht ein bisschen altmodisch, aber wahrscheinlich versprühte gerade das seinen gemütlichen Charme und die wohligen Erinnerungen meiner Kinder- und Jugendtage verursachten dann doch ein winziges vorfreudiges kribbeln. Ich hatte Lust die Umgebung zu erkunden, ein Abenteuer zu erleben. Weiße Vorhänge umrahmten zwei kleine Sproßenfenster, die ihren Blick über die hohen Deiche auf das Meer richteten. Die alten Holzbalken knarzten und knackten bei jedem heulenden Windzug, der um die Mauern fegte.,,Ruhe.."
Seufzte ich mir selbst zu, als mir die Zeiger der weißen Uhr, die über einem Schreibtisch an der Wand hing, ins Auge sprangen.
Ich ließ mich auf das Balkenbett in die weiche Federkernmatratze fallen. Dann pustete ich einzelne Strähnen aus meinem Gesicht. Der Tag hatte mich geschlaucht und am liebsten hätte ich mich einfach zur Seite gerollt, um etwas zu schlafen.♥︎
Um mein Bein schlich eine getigerte Katze und mauzte vor sich hin. Langsam beugte ich mich zu ihr und versuchte sie zu streicheln, allerdings hüpfte sie immer sofort einige Meter davon, wenn ich meine Hand nach ihr ausstreckte.,,Hey, du haarst mich voll und ich darf dich nicht anfassen ?"
Amüsierte ich mich und ging in die Hocke. Der lange Schwanz, der an der Spitze geknickt war, reckte sich freudig in die Höhe. Elegant schlich der kleine Tiger um mich umzu, bis er sich schließlich traute, seinen Kopf an meinen Handrücken zu reiben.
Behutsam striff ich ihm durchs gestreifte Fell und wurde direkt mit leisem Schnurren belohnt, bis sich mein Handy mit ohrenbetäubendem Klingeln bemerkbar machte. Die Katze suchte umgehend das weite und war direkt aus meinem Blickfeld verschwunden.
Ich richtete mich auf und zog genervt mein Handy aus der Tasche. Ich zögerte, nahm dann aber doch ab.,,Ja ?"
,,Hey, wie wars heute ? Geht's dir gut ?"
Für einen Moment hielt ich inne. Wenn sie so anfing, dann wollte sie was von mir.
,,Was brauchst du ?"
Seufzte ich und versuchte den genervten Unterton zu unterdrücken. Amanda lachte kurz auf.
,,Warum denkst du, dass ich was brauche ?"
,,Weil du mich schon lange nicht mehr anrufst, um dich tatsächlich nach mir zu erkundigen."
Beantwortete ich kühl ihre Frage und schlenderte durch die Straßen. Vereinzelt fuhren Fahrräder an mir vorbei. Beinahe jeder grüßte mich entweder mit dem typischen Moin oder einem Kopfnicken.
,,Nein ich möchte tatsächlich wissen wie es dir geht. Du bist schon lange unterwegs, so lange warst du noch nie am Stück von zuhause weg. Es ist ungewohnt still."
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Wir sind nur ein Augenblick (Aktuell PAUSIERT)
FanfictionIch glaube, irgendetwas von dir ist an mir hängen geblieben, dass ich nicht mehr abwaschen kann. Bilderquelle Pinterest & eigene Galerie