⊱✿ ✿⊰
Gedankenverloren beobachtete ich Mamiko, der schon den halben Tag im Garten den Blättern hinterher jagte, die vom kalten Herbstwind durch die Luft gewirbelt wurden. Verspielt kläffte der schwarz Rüde in die Luft, als es anfing zu Regnen. Der Herbst zeigte sich heute wieder mal von seiner schlechtesten Seite. Gummistiefel, ein dicker Kapuzenpullover und ein Regen Anorak beherrschten zur Zeit meine Garderobe. Und wenn man den Wettervorhersagen Glauben schenken konnte, würde sich das die nächste Zeit auch nicht großartig ändern. Mit einem, von mir ausgelösten Pfeifen, trabte Mamiko zurück ins Haus und schüttelte die Regentropfen aus dem langen, glänzenden Fell. Über die Tatsache, dass er alles in seinem Umfeld mit schmutzigen Regenwasser und Matsch besudelte, schüttelte ich nur den Kopf. Langsam goss ich den siedenden Inhalt des Wasserkessels in eine Tasse und beschwerte den oben schwimmenden Teebeutel mit einem Löffel.
,,Scheiß Wetter!"
Fluchte es und ich hörte, wie John seine Gummistiefel ins Regal feuerte. Dann bog er nass geregnet um die Ecke.
,,Tee ?"
,,Gleich. Ich will erst die Schafe in den Stall schaffen. Hab schonmal vorsorglich alles Wetterfest gemacht, bevor uns der nächste Sturm überrascht."
Seine braunen Locken hingen ihm ins Gesicht und aus den Spitzen tropfte Regenwasser auf sein dunkles Hemd. Er kam zu mir rüber und lehnte sich an die Küchenzeile
,,Hast du denn gut geschlafen ?"
,,Es geht. Irgendwie konnte ich ewig nicht einschlafen und als es dann doch geklappt hat, hat der Wecker auch schon geklingelt."
Von dem Haken unter dem Küchenschrank zog John nun doch eine Tasse und legte einen Teebeutel hinein. Kommentarlos goss ich Wasser darauf und stellte den Kessel zurück auf die Herdplatte. John lehnte sich zurück an die Küchenzeile und pustete über den Rand der Tasse, dabei sah er mich abwartend an.
,,Hat Freya etwa endlich Erfolg ?"
Grinste er schief und schüttelte sich die langen, nassen Locken aus der Stirn. Mit der Geste machte er Mamiko beinahe Konkurrenz.
,,Nein!? Ich hab nur gesagt, dass der Kerl etwas merkwürdiges an sich hatte. Ich weiß auch nicht, der hat was ausgestrahlt."
,,Gestern Abend klang das noch ganz anders."
,,Lass es."
Zischte ich und schnippste mit den Fingern, was Mamiko sofort heran schnellen ließ. Hechelnd stand er vor mir und wartete geduldig, dass meine Hand seinen Kopf tätschelte, bevor ich zu der Tüte mit dem Trockenfutter griff.
DU LIEST GERADE
Wir sind nur ein Augenblick (Aktuell PAUSIERT)
FanfictionIch glaube, irgendetwas von dir ist an mir hängen geblieben, dass ich nicht mehr abwaschen kann. Bilderquelle Pinterest & eigene Galerie