Des Teufels Untergebener

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Einen ganzen Tag hatte ich bereits verschwendet, als der Arzt mich zur Beobachtung noch eine Nacht im Krankenhaus behielt.
Im Normalfall hätte mich das auch keinesfalls gestört, doch wenn man einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatte, zählte jede Sekunde.

Wieder und wieder war ich die Ereignisse des letzten Tages durchgegangen.
Das ich einen Deal mit dem wahrhaftigen Herren der Hölle gemacht hatte, war mir am Anfang gar nicht wirklich bewusst gewesen. Erst als die Schmerzen in meiner Schulter so stark waren, dass es sich anfühlte, als wäre ich angeschossen worden, wurde mir allmählich klar, dass das Ganze Wirklichkeit war.

Auch jetzt wurde ich dieses quälende Stechen in meiner rechten Schulter nicht los.
Die Kopfschmerzen, die Erschöpfung, alles war vergangen, nur dieser ewige Schmerz nicht.

Seit einigen Minuten juckte es fürchterlich, doch bei jeder Berührung zuckte ich sofort zusammen.
Ich war gefangen zwischen dem Drang dem lästigen Juckreiz nachzugeben und dem Verlangen mich vor Schmerzen zu krümmen.

Das Einzige was in einer solch verzwickten Situation noch helfen konnte, war Schokolade. Ein ganzer Haufen Schokolade.

Die Glasur der leckeren Donuts, die ich mir in der gemütlichen Bäckerei eine Straße weiter gekauft hatte, glänzte in dem trüben Sonnenlicht

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Die Glasur der leckeren Donuts, die ich mir in der gemütlichen Bäckerei eine Straße weiter gekauft hatte, glänzte in dem trüben Sonnenlicht.
Eine volle Packung voller leckerer, mit Schokolade überzogener Donuts.

Als ich so auf die Packung in meinen Händen hinabsah, konnte ich einfach nicht länger wiederstehen. Mein Bauch knurrte zustimmend.
Kurzerhand nahm ich einen der süßen Teigdinger mit pinken Streuseln heraus und biss genüsslich hinein.
Die Schokolade hinterließ an meinen Fingern eine leicht braune Spur, doch das störte mich nicht.
Er schmeckte so herrlich süß.
Auch wenn ich wahrscheinlich einen Zuckerschock bekam, wenn ich sie alle alleine aufessen würde, nahm ich mir vor, jeden einzelnen der kleinen runden Dinger zu genießen.

Leider war das dunkle Gebäckstück so schnell verputzt, dass der Schmerz nur für kurze Zeit aus meinen Gedanken verschwand.

Bis nach Hause war es noch ein langer Weg und ich verfluchte mich jetzt schon dafür, dass ich mir kein Taxi genommen hatte.
Doch ich wollte es so.
Ich wollte einfach eine Weile für mich allein sein und meine Gedanken sammeln können.

Ich verließ den belebten Teil der Montague Street.
Der fließende Verkehr ebbte in Wellen ab.
Bewusst langsam steuerte ich den großen Park an. Das weite Grün der Bäume stach mir sofort ins Auge. Mein Therapeut meinte doch, dass die Natur mir helfen würde zu entspannen, also nahm ich eben einen kleinen Umweg.

Der Verkehr war bald nur noch eine nebensächliche Geräuschkulisse. Hier im Park verschmolz der frische Geruch der Bäume und Gräser mit dem leichten Säuseln des Windes, der durch die Blätter fuhr. Eine liebliche Melodie drang aus den Baumkronen hervor.
Es war kaum zu übersehen, dass der Frühling nahte.

Ich hätte Stunden damit verbringen können durch den Park zu spazieren, so lange, bis ich zur Ruhe kommen würde.
Wäre da nur nicht das lästige Stechen in meiner Schulter gewesen, dass nun wieder stärker wurde.

SeelenjägerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt